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Alt 21.03.2009, 10:59   #191
Markus.W
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So liebe Kinder, gebt fein Acht!
Der Markus hat was mitgebracht:

Am Donnerstagabend bin ich dazu gekommen in einer kuscheligwarmen Halle meines Arbeitgebers ans Werk zu gehen. Auch ein Elektrostapler erleichtert Arbeiten unterm Fahrzeug. Aufgrund erhöhten Arbeitsaufkommens bin ich aber nicht eher dazu gekommen, Bericht und Bilder zu posten.

Die Unterschiede in der Befestigung zwischen Thule und Witter sind folgendermaßen. Bei Thule wird der Träger je Seite mit zwei Bolzen M10 durch den Lastträger des Fahrzeugs verschraubt und mit einer Strebe und einer dritten Schraube schräg nach vorne abgestützt. Bei Witter entfällt diese Strebe. Dafür wird der Träger mit drei Bolzen am Lastträger verschraubt. Die etwas höhere Stütz- und Anhängelast der Thule wird im Vergleich zur Witter relativiert, da die Daten im Fahrzeugschein der limitierende Faktor sind. Die Daten der Witter-AHK entsprechen exakt den Angaben im Fahrzeugschein.

Zuerst einmal musste ich feststellen, daß es spannend ist, unter einem Fahrzeug liegend freihändig gerade nach oben zu bohren. Das nächste Mal würde ich das Fahrzeug aufs Dach legen und unter eine entsprechend große Standbohrmaschine schieben.
Die Witterkupplung verwendet die zwei vorhandenen Löcher im Lastträger des Materias. Durch diese muss man nach oben durchbohren. Die Metallplatten, welche später im Kofferraum den Gegenhalt bieten, dienen auch gleichzeitig als Schablone für das dritte zu bohrende Loch. Dieses muß von unten auf 18mm aufgebohrt werden, da über die M10er Bolzen noch Hülsen zur Stabilisierung drüber kommen.
Zum Vergleich, bei Thule werden die vorhandenen Löcher garnicht genutzt. Hier werden mittels einer Schablone zwei neue Löcher gebohrt. Einziger Vorteil, Thule beschreibt in der Anleitung, die Löcher für die 18mm Hülsen von oben aufzubohren. Das erspart ein wenig Fummelei bei zusammensetzen.
Zum Aufweiten der Löcher habe ich gestufte Kegelbohrer genommen, welche es vor kurzem beim Plus gab.

Um die Bohrlöcher vor Rost zu schützen, kann man diese mit Lack, Grundierung, etc. behandeln. Nachteil: Wenn die Verbindungsteile "arbeiten", können sich irgendwann Risse im Lack bilden und von Feuchtigkeit unterwandert werden = Rost!
Besser: Bohrlöcher und Umgebung mit reichlich Hohlraumwachs behandeln.
Die Unterseite samt Schrauben und Muttern werde ich bei Gelegenheit noch unter reichlich Unterbodenschutz verstecken. Habe ich jetzt nur zur besseren Ansicht noch nicht gemacht.

Und so sieht es von unten aus:

Man sieht auf die Bolzen(goldene Unterlegscheiben), welche nach oben in den Kofferraum gehen. Daneben die im Dreieck angeordneten M12 Schrauben, die die Halteplatte mit dem Querträger der AHK verbindet.

Auf dem nächsten Bild ist der Querträger von der Seite zu sehen. Ebenso die Aufnahme für den Kugelkopf und die Steckdose:



Hier nochmal Aufnahme und Steckdose aus der Nähe:

Den Steckdosenhalter kann man in zwei Höhen montieren(siehe ungenutztes Loch im Haltewinkel). In der unteren Stellung sieht man die Dose von hinten und in der oberen Stellung ging der Deckel der Dose nicht ganz auf, weil die Heckschürze im Weg war. Ich habe den Halte im Schraubstock kurzentschlossen kaltverformt. Jetzt sitzt die Dose hoch und im Winkel von ca.45Grad schräg. Man sieht sie jetzt von hinten nicht mehr.


Hier ist die AHK von hinten ohne eingesetzten Kugelkopf zu sehen:

Das einzige, was man sieht, sind diese zwei Ösen, deren Sinn sich mir noch nicht erschließt. Aber dafür gibt es keinen Einschnitt in die Heckschürze. Ich kann jedenfalls besser damit leben, als mit einem Loch im Auto. Vielleicht hänge ich mir ja so einen abgerissenen Mercedesstern da dran.


Und so siehts aus, wenn der Kugelkopf eingesteckt ist:



Die Höhe senkrecht vom Boden gemessen bei unbelastetem Fahrzeug:

Ich würde sagen, Perfekt!


Jetzt mit angekoppeltem Anhänger:

Ja, das Kabel hängt sehr tief. Aber ich habe das nur fürs Foto dran gehängt und um die Elektrik zu testen. Man kann das Kabel liebevoller verlegen, ohne so großen Durchhang. Und der 13-7pol.Adapter ist auch lang. Es gibt kürzere.
Der Hänger wird eh auf 13pol. umgerüstet. Dann entfällt der Adapter komplett.


Und noch hier das Gesamtbild:



Den Elektrosatz habe ich hier von Thule bezogen, da dieser fertig konfektioniert daherkommt und fahrzeugseitig nur eingesteckt werden muss. Da wollte ich keine Experimente eingehen.

Bei der Montage sollte eine zweite Person anwesend sein, welche mindestens in der Lage ist, auf Ansage von oben Schrauben in die richtigen Löcher zu stecken und dann mit passendem Schraubenschlüssel fest zu halten, während man unter dem Fahrzeug liegt, schraubt und flucht.
An dieser Stelle mein Dank an meinen Kollegen Stephan, der diese Aufgabe hervorragend gemeistert hat und trotzdem noch eine Hand für die Bierflasche frei hatten. Ohne Ihn hätte ich das so schnell nie hin bekommen!


Schadensbilanz: Milimetergroße Brandwunden an Unterarmen von herabfallenden glühenden Bohrspänen, ein rückseitig grob verschmutztes T-Shirt und Metallspäne in den Haaren.

So, und nun schönes Wochenende!
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Gruß
Markus
Materia 1.3

Geändert von Markus.W (21.03.2009 um 11:37 Uhr)
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