So Mädelz, kaum wartet man mal n paar Jahre, gehts auch schon weiter an der Bremse.
Da TÜV ins Haus steht, musste was passieren: Bremssättel gangbar machen, reinigen, der Handbremse etwas Wirkung abringen.
Hab dabei tatsächlich noch n paar Bilder gemacht.
Heute war die linke Seite dran, morgen ist die rechte fällig.
Wer also Fragen hat, immer raus damit, dann kann ich morgen drauf achten!
Hier die Pics:
Ich hab mirs mitm Ausbauen recht einfach gemacht: Alles lösen, Sattel hochklappen, dreimal kräftig aufs Pedal treten, "Plopp", war der Kolben draussen.
Natürlich hab ich zuerst ne Wanne druntergestellt, damit die Bremsflüssigkeit reinlaufen kann.
Oben sieht man dann die Einzelteile, die mir entgegenkamen.
Hier ein Blick in den Sattel rein:
In der Mitte sieht man die Spindel, mit welcher der Kolben vor- und zurückgedreht werden kann.
Ich hab daran nix gemacht, weil die funktionierte und auch der Hebel für das Handbremsseil die problemlos hin- und hergeschoben hat.
Das Ding mitm 4er Inbus zum Einstellen ist übrigens nur nur ein Stift mit dem 4er Innensechskant am einen Ende und ner Längsverzahnung auf der anderen.
Das Teilchen ist tatsächlich nur in seine Bohrung reingesteckt, kann also notfalls auch verloren gehen, sobald die Verschlussschraube darüber weg ist.
Nach der Revision sah der Kolben wieder etwas freundlicher aus, wobei ich schon erfreut war, dass er unterhalb seiner Staubschutzmanschette noch blitzeblank war.
Das hätte ich nicht erwartet und war auf Schlimmeres eingestellt.
Das Schraubpatent (mittleres Bauteil im obersten Bild) wird mit dem umlaufenden Federring in eine Nut im Kolben eingeklickt.
Nachdem alles gereinigt war, hab ich den Dichtring und die Staubmanschette wieder in ihre jeweiligen Nuten eingefädelt, mit Bremsmontagepaste von Brembo einbalsamiert (Fett, Öl und streng genommen sogar Bremsenreiniger haben nirgendwo etwas zu suchen, was mit Bremsflüssigkeit in Berührung kommt!!! Das Zeug iss alles auf Kohlenwasserstoffbasis hergestellt und das verträgt die Bremsflüssigkeit nicht, weil Kohlenwasserstoffe ihr die hygroskopischen Eigenschaften entzieht.
Dadurch wird Wasser nicht mehr molekular gebunden, sondern sammelt sich als Tropfen an der tiefsten Stelle, lässt die Metallteile korrodieren und kann sogar im Winter einfrieren. Die Sache mit der darüberhinaus unerfreulichen Dampfblasenbildung dürfte ja jedem geläufig sein, wenngleich die auch dann auftritt, solange die Bremsflüssigkeit noch hygroskopisch ist)(falls nu jemand wissen will, wie man das Geraffel denn dann bitteschön reinigen solle: Spiritus!), den Kolben ebenfalls mit nem leichten Film davon versehen, und wieder in seine Bohrung gedrückt.
Das geht, wenn alles ordentlich gereinigt ist, absolut problemlos und mit einem Finger reinzudrücken.
Man muss nur aufpassen, dass der Kolben nicht verkantet.
Irgendwann spürt man den Widerstand der Schraubspindel, die am Kolben aufsteht.
Also 4er Inbus hinten rein, drehen und gleichzeitig den Kolben weiter reindrücken dazu.
Ging wie Butter, die Handbremsbetätigung ebenso.
Anschliessend hab ich noch die Bolzen, auf denen der Schwimmsattel sitzt, gereinigt, mit Anti-Seize gefettet und alles wieder zusammengebaut.
Neue Kupferringe für die Bremsleitungshohlschraube, nen Schluck frische Bremsflüssigkeit durchgesaugt, prüfender Tritt aufs Pedal: passt.
Freu!