Gleich zwei Fragen zum Daihatsu-Hijet S85 Bj. 1998

[Nika]

Hallo zusammen,

wir haben unser kleines Busschen jetzt schon seit 2 Jahren und sind bislang gänzlich ohne Probleme gefahren. Seit letztem Jahr beschäftigen wir uns etwas mehr mit der regelmäßigen Wartung und sind dabei darauf hingewiesen worden, dass wir die Verteilerkappe nach Korrosion überprüfen könnten.

Unser großes Problem und bitte seid so ehrlich, wenn es an unserer Blindheit liegt: Wir finden die Verteilerkappe nicht... Eigentlich müsste sie doch in der Nähe der Zündkerzen liegen, tut sie aber nicht. Aus den Beiträgen hier meinen wir jetzt zumindest zu wissen, dass wir an zwei der vier Zündkerzen eine Zündspule haben, was wir mit dem Wissen jetzt machen, wissen wir noch nicht so genau.

Könnt ihr uns, gerne als Bild einen Hinweis geben, wo die Verteilerkappe liegt?

Außerdem haben wir ein weiteres, deutlich nervigeres Problemchen: Wenn wir im 4. oder 5. Gang bergauf fahren, zieht der Motor irgendwann nicht mehr und wir tuckern mit 50 die Autobahn entlang... Wir haben gehört, dass es an der Schwungscheibe liegen könnte, würden dazu aber gerne noch mehr Feedback bekommen. Könnte es die Schwungscheibe sein, oder auch was anderes?

Wir freuen uns auf eure Daihatsu-erfahrene Schwarmintelligenz

[fermoyracer]

Mit dem Hijet kenne ich mich nicht im Detail aus. Aber wenn es eine Verteilerkappe gäbe, dann wären dort die Zündkabel aufgesteckt.... Wobei in 1998 ein Hijet doch schon eine modernere Zündanlage ohne Verteilerkappe haben sollte.

Zum 4./5. Gang am Berg:
Jetzt musste ich erst mal das Datum checken. Und nein, es ist nicht der 1. April... Daher verstehe ich die Frage nicht wirklich. Aber wenn sie tatsächlich ernst gemeint war:

Den Hijet gab es von 38 bis zu 65 PS. Wenn man bei einem Fahrzeug mit solch moderater Motorleistung am Berg zurück schalten muss, ist das schlichte Physik. Der Motor ist einfach zu schwach, um auch bergauf genug Leistung zu haben, auch im 4. oder 5. Gang den Berg hinauf zu kommen... Ich habe u.a. einen 130 PS Diesel Bus mit ordentlich Drehmoment. Und auch bei dem muss ich manchmal am Berg vom 6. in den 5. Gang oder gar 4. Gang zurückschalten...




fr

[Nika]

Vielen Dank für deine Antwort, insbesondere darauf, dass eine moderne Zündanlage keine Verteilerkappe haben sollte, das erklärt, warum wir sie nicht finden konnten.

Die zweite Frage ist tatsächlich ernst gemeint, weil dieses Verhalten bis vor etwa einem halben Jahr nicht zu beobachten war. Uns ist es schon bewusst, dass das Auto nicht besonders leistungsstark ist, aber es ist nicht nur so, dass der Motor nicht zieht, weil es so steil ist (auch an einer leichteren Anhöhe passiert das), sondern dass es durchdreht.

[AC234]

Dann ist die Kupplung hin. Die fängt zuerst in den hohen Gängen an durchzurutschen, dann in den niedrigen Gängen.
Jens

[yoschi]

Hallo , wenn der Motor bei Belastungen "durchdreht" , dann ist meistens die Kupplung am Ende ihrer Lebenszeit angelangt . Eine Binsenweißheit .
Zündanlage : 2 Zündspulen , welche gleichzeitig 2 Zylnder befeuern , gesteuert von der Motorelektronic . Also ohne Verteiler ; ob sowas beim heutigen Entwicklungszustand noch als "modern" gilt : ??? .

Hallo Nika , aus meiner Sicht vorteilhaft , ohne der Absicht Dir zunahe zutreten : Werkstatthandbuch beschaffen , im Daihatsu-Forum dich schlau machen und Kontakte zu Hijet-Schraubern suchen ; denn ein Hijet ist zwar schnucklig , könnte aber auch erhebliche technische Problemchen bereiten .

Gute Fahrt im japanischen Minimal-Verkehrsflächenverbrauchswunder !

[yoschi]

Nachtrag : "... Kupplung am Ende der Lebenszeit ... " , damit ist nur das Ende der Funktion gemeint , deshalb erstmal versuchen den Kupplungsbowdenzug nachzustellen . Gruß !

[Nika]

Zitat von yoschi

Nachtrag : "... Kupplung am Ende der Lebenszeit ... " , damit ist nur das Ende der Funktion gemeint , deshalb erstmal versuchen den Kupplungsbowdenzug nachzustellen . Gruß !

Vielen Dank für die fixe Hilfe! Werkstatthandbuch ist vorhanden und wir werden mal schauen wie wir besagten Zug nachgestellt bekommen. Dass es die Kupplung sein müsste dachten wir uns auch. Dann heißt es wohl: Hebebühne und mal reinschauen. Wir wollten eine Idee davon bekommen was welche Ersatzteile besorgt werden müßen.

Gruß!

[yoschi]

Hallo , ein WHB ist schon die halbe Miete fürs Weiterleben des Busschen .

Mein Fachwissen übern Hijet ist nahe null . Nur soviel , falls eine Dai-Doppelzündanlage wie im Applause verbaut ist : über hunderttausende km keinerlei Probleme , auch trotz vieler Wintersalzorgien-Fahrten . Kein Verteiler , alles gut geschützt . Einzigste Merkwürdigkeit : Zündzeitpunkt . Mußte mit "Versuch macht klug" mittels Fahrversuchen gesucht werden : Zündpunktgeber auf extrem früh als bester Kompromiß .

Gruß !

[HardyS]

Zitat von yoschi

Hallo , ein WHB ist schon die halbe Miete fürs Weiterleben des Busschen .

Mein Fachwissen übern Hijet ist nahe null . Nur soviel , falls eine Dai-Doppelzündanlage wie im Applause verbaut ist : über hunderttausende km keinerlei Probleme , auch trotz vieler Wintersalzorgien-Fahrten . Kein Verteiler , alles gut geschützt . Einzigste Merkwürdigkeit : Zündzeitpunkt . Mußte mit "Versuch macht klug" mittels Fahrversuchen gesucht werden : Zündpunktgeber auf extrem früh als bester Kompromiß .

Gruß !

Stroboskoplampe aufs Zündkabel von Zylinder 1, durch Drehen des Gehäuses des Nockenwellensensors auf 2° +-2° nach OT durch anblitzen der Kurbelwellenriemenscheibe einstellen.

[yoschi]

Hallo Hardy , mein Applause 2 ( mindestens 250 tkm ) ist nicht der Einzigste , welcher nur mit extremer Frühzündungseinstellung am Zündgeber ordentlich läuft .
Zündgeberläufer spielfrei , Nockenwellenwinkel exakt zum Kurbelwellenwinkel , Spaltmaß im Zündgeber exakt 0,2 bis 0,4 mm , alles mehrfach montiert , gemessen usw. , Gleiches auch an mehreren Applaus'; es bleibt dabei , mit Stroboskopeinstellung nach Vorschrift eindeutig totale Spätzündung . Höchstwahrscheinlich hockt der Kobold in der Motorelektronic ; Altersbeschwerden wie beim Menschen ? Immerhin fast 25 Jahre alt .
Gruß !