Terios J1 Radhaus hinten - Rostbeseitigung/Konservierung

[Terinator]

Moin liebe Daifans!
Wie schon in meinem Vorstellungsfred angedroht, kümmt nun eine kleine Doku über die Instandsetzung eines Terios J1.
Einleitung:
Ziel dieser Doku ist, anderen Betroffenen zu helfen, Schäden vorzubeugen und gemeinsam Ideen mit diesem Ziel zu entwickeln - Erfahrungsaustausch wird ausdrücklich gewünscht und erbeten!

Ich empfehle unbedingt die Nachrüstung von Radhausschalen hinten!
Denn, nach dem, was ich bei unserem (schon mit FF Permafilm versiegelten) Terios im Laderaum/ Radhäusern hinten sehen musste, musste ich mir etwas einfallen lassen.
So habe ich die Radhäuser hinten vom Terios grob vermessen, mir die Rad/Reifenkombination angesehen und erste Paralellen zum VW T4 gesehen, dessen Radhäuser vermessen und mir gedacht, das muß doch irgendwie anzupassen sein...
Siehe da, schon bei der ersten Anprobe saßen die Formex - (fürn T4) - Schalen besser als in meinem 93er T4!
Ich habe die Formex bereits vor über 4 Jahren bei meinem 93er T4 nachgerüstet und erheblich nachgearbeitet. Sie sind bis heute makellos!
Zunächst der Anfang, die Demontage der Verbreiterung...

[Terriblue]

Hallo Stefan,

wird bestimmt interessant, womit willst du konservieren?

Gruß Arno

[Terinator]

Moin Arno,

Zitat von Terriblue

Hallo Stefan,

wird bestimmt interessant, womit willst du konservieren?

Gruß Arno

Konservieren möchte ich die Radhäuser wie folgt:
-Fluidfilm: in Hohlräumen, anschließend (im Sommer) mit Mike Sanders
-Owatrolöl: damit werden aufeinanderligende Blechverbindungen 3x geimpft
-unsichtbare Schweißstellen (von Radhausschalen verdeckt und innen) werden mit Schweißpimer, Owatrolöl (Falze), Owagrundol 2-3 mal, Chassislack behandelt
-dann werden die Radhäuser mit Mike Sanders beschichtet, bevor die Radhausschalen mit Mike Sanders Fettband (als Abdichtung/Scheuerschutz) montiert werden.

Diese Vorgehensweise hat sich bei meinem Bus trotz harten Wintereinsatz und vielen Kilometern bewährt. Sogar diverse Roststellen sind nicht weiter gerostet.

Hier auch nochmal ein paar Bilder vom Rostbefall der hinteren Radhäuser.

[Terinator]

Anbei ein paar Bilder des verrosteten Tankeinfüllrohr, welches sogar schon (im oberen Bereich) durchgerostet ist.
Terios J1-Fahrer sollten unbedingt einmal den Kunststoffsteinschlagschutz demontieren und die Rohre prüfen, denn der Steinschlagschutz ist ein Sand-Schlammreservoir und begünstigt somit den Rost.

Ersatz dürfte nachstehend zu finden sein: http://daihatsu.co.id/sparepart/part...ipe#hash77213B

[Terinator]

Hier möchte ich euch beschreiben, wie ich beim Terios J1 hinten Radhausschalen aus Kunststoff nachrüste.

Zunächst habe ich mir die Rad-Reifen-Kombination angeschaut, das Radhaus in Breite (innen), Tiefe (innen) und Höhe (innen oben bis Radnarbe) vermessen und mit anderen KFZ verglichen.

Mein Glück war, das ein VW T4 eine ähliche Kombi haben kann und zufällig zwei neben dem Terios standen (1x ohne, 1x mit Nachrüstschalen) - so kam ich zu der Erkenntnis, daß diese T4-Nachrüstschalen auch beim Terios passen könnten.
Gedacht - bestellt und die erste Anprobe stimmte mich euphorisch, denn sie passten ohne Bearbeitung schon besser, als damals bei meinem (dafür bestimmten) T4!

Benötigte Werkzeuge:
-Rangierwagenheber (standarthöhe)
-Unterstellbock (standarthöhe)
-Kreuzschraubendreher PH
-Cuttermesser
-Schraubzwinge
-Akkuschrauber
-ca. 200mm Dachlatte
-altes Frotteehantuch
-Panzerband
-Heißluftfön
-Wasserschwamm
-Trockenhandtuch
-Befestigungsmaterial wird gesondert aufgeführt


Vorbereitung:

-an unterer Stoßdämpferaufnahme aufbocken - Rad ab

-Stoßfänger (eine Schraube) mit 10ner Nuss lösen

-Kotflügelverbreiterung ist im Radlauf mit unrettbaren Kunststoffschrauben und Dübeln befestigt (diese begegnen einem auch bei den Spritzfängern), einfach mit Cuttermesser wegschneiden, werden später durch Edelstahl ersetzt. Anschliessend im Türbereich von KFZ vorsichtig abhebeln und Richtung Tür ziehen.

-Spritzschutz hinten demontieren (unrettbare Kunststoffschrauben)
-Spritzschutz vorne demontieren - eine Schraube unten im Holm, unter der hinteren Tür.

-an Radhausschale die untere Sicke mit Fön, Dachlatte und gerader Unterlage entfernen, dabei senkrechte Sicken erhalten (ergibt sich von selbst).

-Radhausschalen rein, und an Unterkante der KFZ-Sioulette anpassen (fast waagerecht)

-Schale am Stßdämpfer mit Schraubzwinge vorsichtig fxieren, dabei Stoßdämpfer nicht eindrücken!

-vertikale Sicken ab Einuhr bis ca. 16Uhr ausfönen und mit Wasserschwamm fixieren (Stück für Stück). Somit wird der innere Radlauf nur minimal verkleinert.

-anschliessend muss Platz für Feder und Achslenker geschaffen werden. Das geht mit Frotteehandtuch und Dachlatte, Heißluftfön und Wasserschwamm erstaunlich einfach: Handtuch kommt zwischen Schale und Feder, Dachlatte zwischen Lenker und Schale.

-somit stimmt die Grundform und könnte eigendlich fast so bleiben, aber da kommt wieder die Pingekligkeit durch.

-so habe ich die Schalen so angepasst, daß originale Befestigungspunkte nur durch zwei weitere ergänzt werden mussten und auch der Radlauf dauerhaft vor Steinschlag/Rost geschützt wird.

-ich habe bei ca. Einuhr angefangen, die Schale an den Radlauf anzupassen, in 50mm-Schritten.

-ca. 50mm erwärmt, mit trockenem Handschuh vorgeformt, sofort mit kleinem Wasserschwamm geziehlt nachgeformt und gleichzeitig fixiert, mit Panzerband festgehalten und dann weiter.
Habe dies vor vier Jahren so ausprobiert, mitgeteilt und es wurde schon x-mal erfolgreich kopiert - und die Schalen kosten nur ca. 18€ das Stück und können soviel Ärger ersparen!

Wenn ich irgendetwas vergessen habe, bitte berichtigen oder anmerken!

[Schimboone]

Das sieht sehr ordentlich aus !
Der Rost ist natürlich hart- aber bei einem Daihatsu dieses Alters und der Baugeneration nicht überraschend.

[Rotzi]

Nicht schlecht!
Ich habe mich nach langen überlegen dann gegen solche Verkleidungen
entschieden.
Wenn die nicht 100 % dicht an der Karosse anliegen
muss man ständig hinter die Verkleidung
und trotzdem ordentlich Rostvorsorge betreiben.
Sonst gammelt es dahinter munter wieder los.

[meisteredding]

Ich habe bei mir nur mike sanders drin, das zeug alleine tut die ganze arbeit.
meiner meinung nach sollte jedes fahrzeug ab werk so vom band laufen

Ich mache das meiste zwar selbst am auto, aber an die versiegelung hab ich mich nicht rangetraut... ist doch ne ganz schöne sauerei

Solltet ihr aus der nähe von hannover sein, kann ich euch die werkstatt hier ans herz legen. Bin da absolut zufrieden mit der Arbeit...

schuster & ludwig
Großhorst 31A
Hannover

[Terinator]

Zitat von Schimboone

Das sieht sehr ordentlich aus !
Der Rost ist natürlich hart- aber bei einem Daihatsu dieses Alters und der Baugeneration nicht überraschend.

Dankeschön
Du sagst es, beim Schweißen kam es mir schon so vor, als wären meiner Büttergen in Alufolie robuster eingepackt

Zitat von Rotzi

Nicht schlecht!
Ich habe mich nach langen überlegen dann gegen solche Verkleidungen
entschieden.
Wenn die nicht 100 % dicht an der Karosse anliegen
muss man ständig hinter die Verkleidung
und trotzdem ordentlich Rostvorsorge betreiben.
Sonst gammelt es dahinter munter wieder los.

Auch dir vielen Dank!
Du hast warscheinlich schon schlechte Erfahrungen gemacht?
Ich habe bereits seit fast 25 Jahren mit Radhausschalen zu tun und habe ausschliesslich positive Erfahrungen damit (Passat Syncro Bj: 1987, Ford 17M Bj:1970, VW T5 Bj: 2008, 63x VW T4 1991-2003).
Es geht hier, wie bei KFZ-Türen und Kotflügelzwischenräumen, auch nur primär um "Dichtheit"!
Durch Türinneres, Hohlräume und Innenkotflügel wird Wasser abgeleitet. Oft sind diese Bereiche nichteinmal gut konserviert, gar nur Grundiert (Beispiel VW T4).
Die Radhausschalen sollen in erster Linie Steinschlag in die KDM mit anschleissendem Wasser/Salzeindrang und die Bildung von Schlamm/Kompost-Reservoirs und somit die schlimmsten Rostnester verhindern.

Weiter entstehen durch Temperaturunterschiede/Wetterwechsel enorme Kondensatmengen in sämlichen Hohlräumen eines KFZ, die durch Konservierung und Abläufe (versucht zu-) behandelt werden - Wachs taugt da leider nichts - härtet aus - arbeitet nicht nachhaltig und wird von Feuchtigkeit unterwandert.

Man muß natürlich abwegen was man bereit ist zu tun, nur an den Radhausschalen geht kein Weg vorbei, wenn man nicht gerade Showcar oder Verbrauchsautos fährt!

Ganz einfach wäre:
Radhäuser gründlich reinigen, MS mit Fön einarbeiten, Schalen nachrüsten und ersteimal jahrelang Zeit gewinnen - Kosten ca. 130€ - wenn man bedenkt wofür man manchmal Geld ausgibt, könnte das gut angelegtes geld sein.

Anbei Bilder von noch nicht abgedichteten Radhausschalen, 1100km durch Schnee, Regen - nichtmal das abgeschliffene Blech hat weiter gerostet - mehr Überzeugung kann ich nicht leisten

[Terinator]

weitere Bilder