26.03.2007, 03:30 | #1 |
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Hijet - Genius und Wahnsinn
Hallo.
Nach und nach wächst bei mir Gras über den Schock des Hisel-Ablebens. Es ist nun langsam Zeit, einmal nüchtern Bilanz zu ziehen. Was war da eigentlich anderthalb Jahre, was für ein unglaubliches Mobil bin ich da eigentlich gefahren? Und wie kann es sein, dass man mit so einer lustigen Kiste aus dem Fast-Kult-Status von heute auf morgen ins Nichts abstürzt? Das Fahrzeugkonzept ist klasse. Der Hijet ist kurz, klein, wendig, sehr variabel, enorm praktisch und - zumindest im Prinzip - billig. Die Kombination aller dieser Eigenschaften gibt es tatsächlich nur bei den unmittelbaren Verwandten, also Suzuki Carry oder Subaru Libero. Und nur bei diesen stimmt auch, wie beim Hijet, der ganz besondere Zauber der Ergonomie: Man sitzt direkt auf dem was man lenkt, den Rädern - und man hat zugleich (anders als bei größeren Verwandten wie VW T1-3 oder Mishi L300 oder Mazda/Ford Econovan) das Gefühl mit dem Wagen eine lebendige Einheit zu sein, weil der so klein ist. Statt Servolenkung, Seitenaufprallschutz, Airbag, ESP hat man Lückengespür, maßvolle Zügigkeit und ein ursouveränes Fahrgefühl. Was man braucht, hat man immer dabei und findet es ohne Verrenkungen. Die Folge, ganz nebenbei: Der Entspannungswert beim Fahren, auch auf langen Strecken, gekoppelt mit Spaßfaktor, ist schon wirklich sehr hoch. Das eigentlich Grandiose am Hijet, im Vergleich mit den beiden anderen, ist aber seine Wirklichkeitsgerechtigkeit. Zumindest im Prinzip. Der Suzuki Carry kommt überwiegend als gnadenlos praktische spartanische Blechdose daher. Der Libero wurde dagegen konsequent auf "de Luxe" getrimmt, ist komfortabel und verhältnismäßig leise, und ist im übrigen der Genialste der drei. Allein der Motor ist schon mehrfach unkonventionell: Drei Zylinder, hinten, quer, liegend. Und dann noch 4WD. Und Drehsitze, Schlaftische, zwei Panoramadächer, undundund. Aber trotzdem: Straßenlage anfällig für ungünstige Lastverteilung und Seitenwind. Und Rost. Und Auspuffprobleme... Der Hijet geht einen Mittelweg. Man kann gut mit ihm in vielen Lebenslagen zurechtkommen und ihn bei Bedarf für zahllose Spezialzwecke umrüsten. Der Hijet hat im Prinzip das, was die anderen gar nicht haben können: Er ist der Dai unter den Bonsai-Bussen und damit eine Perle aus der traditionsreichen Familie pfiffiger Kleinfahrzeuge, gekoppelt an die verlässliche Daihatsu-Qualität mit dem heimlichen Toyota-Nimbus. Im Prinzip ist das so, oder besser gesagt: es WAR so. Und das ist immerhin beachtlich genug. Denn das Bonsaibus-Konzept ist seit fünfzehn Jahren praktisch tot - und doch gibt es den Hijet, und nur den, immer noch. Das Daihatsu-Konzept lebt weiter! Aber leider nicht mehr als Dai... -- Fortsetzung folgt -- |
26.03.2007, 22:03 | #2 |
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das stimmt der hijet is echt ne geile kiste, so enorm praktisch, was fährst du eigentlich jetzt??? ein benziner?????
der diesel ist das sorgenkind bei den hijet´s dicht gefolgt von den zusammen geklatschen spagetti versionen.
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Meine Auto´s Applause Limited HiJet ( offentlich bald 4WD) BJ: 88 G11 TURBO |
28.03.2007, 22:08 | #3 |
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Servus,
hast du mal daran gedacht dir nochmal einen zu besorgen? Vielleicht als Benziner. Oder möchtest du weiterhin die "Notlösung" Golf fahren? Gruß Ch.M.
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L 501 gelb mehr brauch ich nicht. |
29.03.2007, 02:12 | #4 |
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Wespenstiche
Eigentlich echt genial - zwei Spezialisten für Mini-Autos arbeiten zusammen. Daihatsu lässt seinen Hijet in Europa weiterbauen von Piaggio, einem ausgesprochenen Spezial-Hersteller für kleine Nutzfahrzeuge. Hier zu Lande kennt jedes Kind die "Vespa" (zu deutsch: Wespe), den Motorroller. Deren dreirädrige Nutz-Variante, die "Ape" (Biene) kennt man hier weniger, sie dürfte aber in vielen anderen Ländern große Beachtung finden. Der Hijet passt da als großer Bruder sehr gut mit hin.
Und, Spagetti hin oder her, dagegen spricht zunächst mal gar nichts, schließlich ist hinlänglich erwiesen, dass man in Italien Autos bauen kann. Alles Weitere - Qualität und so - lässt sich im Prinzip regeln. Im Prinzip... aber die Fakten sind verhängnisvoll! Erstens: Der Hijet ist vom Konzept her ein ausgesprochenes Allerweltsauto. Ein Fahrzeug, das auf vernünftig-bescheidenem Niveau für sehr viele Menschen, auch Familien, viel Kluges zu bieten hat. Und die Verarbeitungsqualität, mit ein bisschen Nachhilfe, ist auch in vielen Punkten wirklich ordentlich. Demgemäß wäre es für dieses Auto ganz klar das Beste, wenn man unzählige Exemplare davon landauf landab auf den Straßen fände. Haben wir das? Haben wir nicht. Hätten wir das, dann hätten wir auch an jeder dritten Straßenecke einen Schrauber, der ohne Wimpernzucken und für wenig Mäuse jedem Hijet seine Wehwehchen beseitigt. Haben wir das??? Dreimakurzgelacht, von wegen. Zweitens: Na gut, Zähne zusammengebissen, muss man also bei Bedarf intensiv passende Schrauber suchen und außerdem für Ersatzteile tief in die Tasche greifen. Ein paar mal atmet man tief durch und macht das mit. Thermostat 50 Euro. Winterreifen 450... na prost, nun aber erstmal zum Zahnarzt, alles kaputtgebissen und zerknirscht. Zahnriemen 35 Tacken - Glück gehabt, gabs im Teilehandel, kostet original das Doppelte! Spannrolle fast 110... Scheiße, es reicht langsam. Auspuff-Endtopf schlappe 250... neeeeeeee, da schweiß und kleb und flick ich lieber noch dreiundfünfzigmal. Oder mach ne halbe Republik-Reise, um einen gebrauchten zu holen. Na okay - alles noch weggesteckt. Aber dann: Drittens: Der Hijet, heute Porter, ist in der Anschaffung sehr günstig. Wird teilweise neu um 8000 Euro feilgeboten. Und dann steht manchmal dabei: "Auch für Gewerbe-Anfänger und auch bei negativer Schufa!" Da wird mir schon komisch. Was mir eine intelligente Kultkiste ist, wird deutschlandweit als No-Budget-Dose für Billigheimer und Abstrapser angepriesen. Wie soll ich mir da vorkommen, wenn so ein Image aufgebaut und gepflegt wird. Da mach ich mich ja vor meinen Kunden lächerlich - spätestens dann, wenn ich mal ne Panne hab, denn dann siehe Zweitens. Viertens: In der Konsequenz aus Zweitens und Drittens muss ich mir eingestehen, dass der Hijet oder der Porter faktisch ein Wegwerf-Auto ist. Billig in der Anschaffung und Haltung, so lange alles funzt. Aber wenn was kaputtgeht... lohnt sich nicht, zu teuer. Tja, und mit dieser Einstellung, bei aller Ehre, kann ich nicht leben. Mir kräuseln sich alle Nackenhaare, wenn ich an die teuren Übrigbleibsel Zahnriemen und Spannrolle denke... alle 100000 spätestens wechselt man sowas - aber wenn doch die meisten Dosen schon vorher verrecken, wer braucht dann sowas? - Wenn es wenigstens an wirklich wichtigen Stellen wirksame Modellpflege gäbe. Pustekuchen. Neues Kühlergrill-Design haben wir, pah, da pell ich mir beide Eier drauf. Aber z. B. die Schiebetüren, so ziemlich das Wichtigste an der Dose, da gehen seit Ewigkeiten die Griffe und die Führungen kaputt. Und? Lernt jemand bei den Herstellern draus? Gibts jetzt was besseres als vor 15 Jahren??? Fünftens: Naja, wer sollte da auch lernen. Der Hijet/Porter ist heute nicht Fisch und nicht Fleisch. Weder Itaker noch Japse. Und die Leute von Piaggio kucken wohl dann und wann nur halbherzig hin und die von Daihatsu kucken wohl seit Jahren lieber weg und schämen sich dass da jahrelang noch Dai draufstand, riesengroß. Im Gefolge dieser Uneindeutigkeiten kann die Infrastruktur für Teile und Service nur katastrofal sein. Nochmal zurück zu Zweitens: Von wegen Schrauber suchen. Man findet nicht mal gescheite Werkstätten mit serienmäßiger Erfahrung. Ob Schrauber oder Fachwerkstatt, immer muss man zu mindestens 80% damit rechnen, dass alle bloß rumprobieren. Also - geben wir uns alle einen Ruck und schließen uns zusammen als unverbrüchliche eingefleischte Hijet-Kultgemeinschaft und bieten nimmermüde der schnöden Wirklichkeit die Stirn... Okay? - Tja, ganz schön knifflig, bei derart finsteren Voraussetzungen. Finde ich. -- Fortsetzung folgt -- Geändert von mulxmilx (29.03.2007 um 02:17 Uhr) |
30.03.2007, 02:41 | #5 |
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Unverhoffte Begeisterung und enttäuschte Erwartung
Von 1999 bis 2000 hatte ich einen kleinen Dienstleistungsbetrieb, und es gab ständig was zu holen oder zu bringen. Mein damaliges Fahrzeug, ein Peugeot 309, wurde für diese Zwecke zurecht gemacht und genutzt. Das ging ganz gut, wenn auch mit Verrenkungen. Aber die brave Kiste hatte keinen Kat und genehmigte sich knapp 10 Liter Super auf 100. Ich ertrug alles eine Weile, dann bot sich eine sehr billige Gelegenheit zum Erwerb eines Subaru Libero. Dessen praktische Einsetzbarkeit war um Welten besser, auch im Handling war der gegenüber dem 309 die reinste Offenbarung. Und hatte immerhin U-Kat und verbrauchte nur 8 Liter Normal. Grandios - hätte er nur nicht im Laufe einiger Monate immer wieder ätzende Macken gehabt. Ist ja bekannt, hab ich hier im Forum schon mehrfach erzählt.
Die betriebliche Situation wurde 2000 so, dass ich meinen Betrieb verließ und einvernehmlich einer anderen Person überließ und selbst einen Haufen Schulden zurückbehielt (inzwischen abgetragen, Gottseidank). Es tat sich woanders eine ganz ordentliche, aber befristete Beschäftigung auf. Dafür musste ich täglich 150 km fahren. Und zugleich jeden Pfennig dreimal umdrehen. Ich hatte noch ein "Spaßmobil", einen Polo von 1979. Der wurde nun zum alltäglichen Fahren herangenommen, und zwar so gezügelt, dass ich tatsächlich mit 6 Litern auf 100 auskam. Wieder zwei weniger - und täglich wieder vier Mark gespart, macht aufs Jahr gerechnet fast 1000, ein schöner Batzen Geld. Aber ein Spaßmobil ist keine Dauerlösung. Mitte 2000 kriegte ich bei einem örtlichen Händler meinen ersten Cuore L201. 9 Jahre alt, davon nur 7 gelaufen, knapp 100000 auf der Uhr, stümperhaft ausgebeulter linker Kotflügel. G-Kat, 1 Jahr TÜV/AU. Und das Ganze für 1300 Mark (650 €). Ich kaufte ihn, setzte mich rein und dachte: Nun ist's mit mir vorbei, jetzt bin ich endgültig verarmt. Ein paar Minuten schämte ich mich, mit diesem Möppelchen herumzufahren, aber dann kam schon die erste freundlich-anerkennende Äußerung aus dem Bekanntenkreis. Und schon sehr bald nahm ich erfreut zur Kenntnis, dass ich schon wieder einen Liter Sprit weniger verbrauche - nur noch 5 Liter / 100 km, die Hälfte von dem, was vor einem Jahr noch der Peugeot nahm! Und außerdem spare ich reichlich Steuer und Versicherung, und dann kann ich auch noch richtig flott und kultiviert fahren. So wurde mir nach kurzer Zeit klar: Der Cuore ist kein Arme-Leute-Notbehelf, sondern ein richtig gutes und klug gebautes Auto. So also kam ich zu Daihatsu - und war begeistert! Weil immer klarer wurde: Bei Daihatsu lernt man, die gelernte Gleichung "klein = minderwertig" zu vergessen. Kleinsein ist bei Dai Philosophie mit Tradition. In der Schweiz gabs sogar mal den frechen Werbeslogan "Daihatsu - größer ist doof". Mit meinem L201 fuhr ich also zusehends aus der wirtschaftlichen Talsohle heraus, fast drei Jahre lang ohne richtig schlimme Macken, außer den Antriebswellengelenken. Dann holte ich mir bei eBay ein weiteres Exemplar dieses Typs, wieder für zwei Jahre. Etwas anfälliger, aber trotzdem klar erkennbare Dai-Qualität, also die Wertigkeit mit dem freundlichen Augenzwinkern und dem heimlichen Toyota-Nimbus. Aber Träumen muss erlaubt sein. Während meiner fünf Jahre L201 habe ich jeden Hijet, den ich im vorbeifahren sah, mit begehrlichen Blicken bedacht. Das wär's genau: ein Libero in Dai-Qualität! Und möglichst mit sparsamem Diesel... Der Rest ist bekannt. Mein Traum ging in Erfüllung. Mit HISEL, Ende Juli 2005. Und in anderthalb begeisterten Jahren habe ich den nun real existierenden Traum gepflegt und ernährt. Mit Ohrenstöpseln und fast unbezahlbaren minderwertigen Winterreifen. Bis ich unsanft erwachte und merkte: Der Hijet, so wie es ihn jetzt seit Jahren gibt, das ist kein Dai wie der Cuore, mit dem man in schelmischer Freundlichkeit an den Sprit-, Platz- und Geld-fressenden und reparaturanfälligen Normalmobilen vorbeizieht. Schön wärs ja, im Prinzip hat er das Zeug dazu. Der real existierende Hijet ist heute jedoch ein Fahrzeug, wie ich es vom Cuore - zu Unrecht! - befürchtete. Man muss ihn in einem Atemzug mit Vehikeln wie Lada, Trabant oder Triumph Spitfire nennen. Aber bei diesen sattsam bekannten Katastrofen-Mobilen gibt es garantiert engagierte Fan-Gemeinden. Dagegen, bei unserem Hijet, da gibt's nur uns paar Männekens... -- Fortsetzung folgt -- Geändert von mulxmilx (03.06.2007 um 02:44 Uhr) |
30.03.2007, 08:35 | #6 |
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Martin,
Mit einem Daihatsu Extol würdest Du Dich wohl im KFZ-Himmel fühlen. Der ist nämlich ordentlich gebaut, ein geniales Konzept wie Du es magst und trotzdem ein richtiges Auto mit Qualitäten. Liebe Grüße, Daniel |
31.03.2007, 01:02 | #7 |
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Zwischen-Fazit... und ein paar Antworten
Also, das muss man erstmal raffen:
Man fährt einen Dai, längere Zeit, und dann merkt man plötzlich, dass einem schon seit Wochen oder Monaten heimlich und schleichend das mit Recht zu erwartende Dai-Lebensgefühl buchstäblich unter den Füßen weggezogen wird. Kurz gesagt - da kommen zwei unheilvolle Faktoren zusammen, beim Hijet. Zum einen: Wenn ein geniales Mobil Macken hat, dann ist das charmant. Kein Grund zur Aufregung. Wenn ein Fahrzeug aber wichtige Mängel hat, die über Jahre im Zuge der Modellpflege nicht behoben werden, das ist schon ein starkes Stück. Dann ist natürlich ständig wiederkehrender Ärger vorprogrammiert. Und dem Image des Fahrzeugs tut sowas ganz und gar nicht gut. Zum zweiten: Wenn es für ein Fahrzeug, egal ob hochwertig oder reparaturanfällig, auf seiten der Hersteller, Zulieferer, Händler und Werkstätten an Kooperation, Sachkenntnis, Erfahrung und Teileverfügbarkeit mangelt, dann ist man ständig in der Gefahr, schon bei geringsten Anlässen mitten in der Tinte zu stecken. Beim gegenwärtigen Hijet kommen, wie gesagt, beide Faktoren zusammen. Schlimmer gehts wohl kaum. @ Charade 1,3: Der Diesel gilt als grauenhaft, meiner war immerhin bis zum Abkacken bei 126000 recht freundlich. Die Benziner sind aber auch keine Leuchten. Und wenn was Gravierendes dran ist... lies mal im Forum... immer der gleiche Stress, mehr oder weniger verzweifeltes Im-Dunkeln-Tappen auf der Suche nach kompetenten und korrekten Auswegen. @ Ch.M.: Wenn ich wüsste, irgendwo kennt sich jemand wirklich aus, kennt alle Hijets real rauf und runter und hat sie schon alle zigmal zerlegt und wieder zusammengeschraubt, und hat auch Zugang zu allen wichtigen Teilen ohne Apothekenpreise, dann, ja dann hätte ich gern wieder einen Hijet. Und könnte dann sogar mit den Qualitätsmängeln leben - die kriegt man dann ja geregelt. Gäbe es so jemanden, dann würde der auch ohne großes Federnlesen mit Kompressionsproblemen beim Lombardini-Diesel fertig werden. Aber vorerst werde ich wohl Golf fahren. Weil, da funktioniert genau sowas nämlich völlig easy und äußerst preiswert. Darauf komme ich noch in einem späteren Posting. @ MrHijet: Tja, Daniel, der Extol ist bestimmt ein klasse Auto, aber leider würde ich damit vom Regen in die Traufe kommen. Weil der in puncto erreichbarer Sachkenntnis und verfügbarer Teile (siehe oben "Zum zweiten") wohl noch um einiges ungünstiger aufgestellt ist als der Hijet. Auch darauf komme ich an späterer Stelle noch - wenn es um vernünftige Alternativen zum Hijet geht. |
31.03.2007, 14:59 | #8 |
Moderator
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Sooo, erstmal
Am Donnerstag stand ich in Essen auf einem Schlachtschrottplatz vor einem HiJet. Und es war sogar ein seltener Diesel mit noch eingebautem Motor! Wobei der ja eventuell hops gewesen ist, aber immerhin! Und zum nächsten Fahrzeug: Wie wäre es mit einem Daihatsu Move? Basis des L501, technisch daher stark verwand mit dem L201, dazu aber fast ein Minivan. Das ganze mit schöner Einsprfitzung, Euro2, etc und du fährst bei 4.5l auf Langstrecke! Versicherrung, Steuern, Benzin, alles kost nichts, die bekannte Zuverlässigkeit des Cuore,- voila! Oder der Grand Move, der ist noch größer, basiert aber nichtmehr auf den L501...
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Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Und wer zu früh kommt, den bestraft die Frau. Hoffen schnell Glück zu haben (dabei kann man schnell Pech haben)! |
31.03.2007, 17:57 | #9 |
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Treffer, Q_Big! ;-)
Der Move ist in der Tat eine der heißesten Ausweichmöglichkeiten statt des Hijets oder überhaupt statt eines echten Bonsai-Busses. Mit dem Move hab ich auch stark geliebäugelt, als ich mir letztlich den Dieselhijet kaufte. Die Vorteile, die du nennst, stimmen alle - aber das Wichtigste, was beim Move stimmt, muss erst noch genannt werden. Beim Move, anders als beim Extol, stimmt hier zu Lande auch die Infrastruktur, also die Versorgung mit Teilen, Werkstätten und Schraubern. Aber auch die Unterschiede zum Hijet, mit denen man dann leben muss, dürfen erwähnt werden: - Man sitzt im Move erhöht, aber nicht auf der wirklich optimalen Höhe wie im Hijet, - Im Move ist viel Platz, aber weit weniger als im Hijet, - Der Move ist genau so wendig wie der Cuore, aber bei weitem nicht so wendig wie der Hijet. Aber mit all dem lässt sich ganz bestimmt gut leben - ich denke, benrocky wird bereits ein Lied davon singen können... -- m -- |
01.04.2007, 01:41 | #10 |
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Wer ist hier genial?
Mit Recht weist Mario/mv4 in einem Posting darauf hin, dass "das Fahrzeugkonzept genial ist".
Aber was nun das Geniale ist, das möchte ich jetzt einmal ausloten. Das Bus-Konzept, also volle Raumnutzung der Fahrzeuglänge bei kurzem Radstand, verdient zweifellos Beachtung. Alle großen LKWs und Busse sind heute so gebaut, und das war keineswegs immer so. Vor einem halben Jahrhundert hatten nämlich alle LKWs und Busse eine lange Schnauze. Und diejenigen mit denen das schnauzenlose Fahrzeugkonzept den Markt eroberte - die "Vans" - die sind heute alle nicht mehr platt, sondern vorn langgezogen, wie früher die LKWs! Angefangen hat nämlich das Motor-unter-Sitz-Konzept bei den "Lieferwagen", die heute alle schick "Van" genannt werden. Hierzu lohnt es sich, mal tief in der Geschichte zu graben und sich über die legendäre Hamburger Fahrzeugfabrik TEMPO schlau zu machen. WWW.TEMPO-DIENST.DE Kaum einer kennt die heute noch, obwohl sie in den 30er bis 50er Jahren klare Marktführer bei den kleinen Nutzfahrzeugen waren, weit über Deutschland hinaus. Und die Modelle "Matador" und "Wiking" waren von Anfang an, seit der frühen Nachkriegszeit, hochsitzige Plattnasen. In den frühen Jahren wurden sie serienmäßig mit VW-Motor ausgestattet, bis dann VW 1952 selbst den Bulli herausbrachte. Tempo ist übrigens nie untergegangen, sondern hat seit den 50er Jahren mit HANOMAG in Hannover kooperiert und wurde schließlich in diese Marke integriert. Hanomag wurde allerdings, als es dort kriselte, von MERCEDES übernommen. Somit kann man mit Recht sagen, dass die heutigen Daimler-Vans - Vito, Viano, Vaneo etc. - in direkter Linie die Nachfahren der ehemaligen Tempo-Fahrzeuge sind! Also: Das Minibus-Konzept ist schon uralt, und sein Pionier war keineswegs der VW-Bus. Aber auch der steht für ein Stück Genialität, das Beachtung verdient. Bekanntlich war der Käfer ein Kleinwagen; innenraummäßig bot er nicht mehr als der Cuore 201. Aber an Grundfläche hatte er ordentlich was zu bieten. Ich hab gerade hin und her gegoogelt, um die Länge des VW-Käfers geschrieben zu sehen. Bin bislang nicht fündig geworden, als wäre das ein Staatsgeheimnis. Der Käfer ist nämlich ein Vier-Meter-Auto, nimmt richtig satt Platz weg - erst von der vierten Generation des Golf wird er längenmäßig erreicht! Und das Geniestück, was ich meine: Mit dem Bulli stellt VW auf ungefähr der Grundfläche und dem Radstand des Winzlings Käfer einen Raumriesen für acht Personen auf. Dieses Verwandlungskunststück wird heutzutage mehr denn je von Fahrzeugherstellern eingesetzt, wenn auch längst nicht mehr so krass. Aus Megane wird Scenic, aus Xsara wird Picasso, aus Hastdunichtgesehen wird Tino C-Max Verso MPV undsoweiterundsofort. Und, nicht zu vergessen: aus Cuore wird Move. Aber da war doch noch was. Und damit komme ich zur Genialität der Bonsai-Busse. Der VW-Bus ist zwar im äußeren Platzbedarf kaum größer und nicht weniger wendig als der Käfer. Aber der angebotene Innenraum ist für normale Personen- und Familien-Bedarfe viel zu groß. Das Gleiche gilt übrigens auch schon für die alten Tempo-Wagen. Sie waren allesamt über vier Meter lang. Libero, Carry und Hijet haben nun das Minibus-Konzept für normalen Platzbedarf geschrumpft. Sie funktionieren genau so, sind aber fast einen Meter kürzer! Und das Waghalsige daran: Der Radstand der Kleinstflächen-Busse ist keineswegs seriösen Kleinstwagen wie dem Cuore entlehnt. Vielmehr sind die Bonsai-Busse in puncto Radstand direkte Verwandte der Straßenflöhe der 50er Jahre - Glas Goggomobil, Fiat Topolino, Lloyd Alexander, BMW Isetta und 600. Und natürlich passen sie zum modernen Smart - aber den gabs bei der Einführung der Bonsais noch nicht. Tja, und das muss sich wohl erstmal jemand trauen: auf das Fahrgestell eines Goggo den Innenraum eines Passat Kombi zu pflanzen. In Japan hat man sich getraut. Und man hat sich dort, insbesondere beim Subaru Libero, sogar getraut, das uralte und pfiffig geschrumpfte Buskonzept mit moderner und komfortabler Technik zu würzen. Respekt! -- Fortsetzung folgt -- |
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