der BESTE Daihatsu test den ich je gelesen habe

HIER der eindeutig BESTE Test den ich je über einen Daihatsu gelesen habe. Er stammt aus dem österreichischen "Autorevue" Magazin, und da online nicht verfügbar habe ich den gesamten Test abgetippt.....

Auf diesem Link kommt ihr zu den Fotos wie das ausgesehen hat und was die gemacht haben mit ihm....

http://www.daihatsu-forum.at/gtti/yr..._autorevue.jpg


Alles jetzt kommende ist er originaltext ohne änderungen oder hinzufügungen durch mich, wer aber Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, sind meine tippfehler!


Babmbi lernt fliegen

"Daihatsu YRV GTti. Der kleinste unter den Kleinwagenherstellern baut ein tollwütiges Exemplar, dem wir gerne den Himmel zeigen"

Was wir mögen:
Wie das alles überhaupt nicht zusammenzupassen scheint und es dann doch tut. Das aufgeweckte Wesen, die größe des innenraums, den Japan-Barock, die unvernunft

Was uns fehlt:
Das Gleiche auf Cuore-Basis wäre die zeitgemäße Interpretation des Mini Coper. Des echten,

Was uns überrascht:
Wie brav der YRV das Martyrium unseres Fotoshootings weggesteckt hat. Nur ein Innenkotflügel ging verlustig.

Die gegner:
An der Ampel alle, aber im Schauraum? Minimal-Heizer vom Schlag eines Lupo GTI oder Yaris TS haben mehr Hubraum, keine Automatik und keine VAN-Karosserie. Eigentlich steht der YRV ganz alleine da.

Es war ein apokalytischer Wintereinbruch in Wien, die Parkwächter hatten bereits die Arbeit eingestellt, Strassenbahnen krochen durch linzeraugengroße Schneeflocken, Fußgänger hatten ihre Mantelkrägen bis zu den Hauben hochgezogen, tapfere Vierrad-Suzukis mit Schneeschildern bekämpften engagiert, doch furchtlos die immer höher werdende Schneedecke. Die Szenerie erinnerte an "Fargo" von den Cohen-Brothers. Wien war in dieser Nacht zur Geisterstadt geworden. Durch den Schnee röhrt ein kleiner pistaziengrüner Cuore, immer hart ab Begrenzer, pendelt aus den Ecken raus, wirbelt eine Fontäne auf, die Heckscheibe ist verklebt von aufgewirbeltem Schnee, das weiche Weiß dämpft die Geräusche, aufgetürmte Schneewände fangen das Heck sanft ab, wenn ein Handbrems-Drift wieder einmal zu steil geworden ist, und drinnen hockt einer und freut sich wie ein Osterhase.

Das aufgescheuchte Einkaufswagerl war das schnellste Auto der Stadt. Spätestens beim Volltanken um Mitternacht war ich Daihatsu verfallen: Eine kleine Firma, die simple kleine Autos baut, mit denen du in einer Nacht mehr erleben kannst, als du dich in deinem ganzen Leben mit einem Turbo-Porsche traust.

Den Charade GTti mit seinen 101 PS sind schnelle Sprachtrainer gefahren, freilich auch flinke Rallyefahrer. Drei Zylinder, Turbo, hohe Drehzahlen, kein Gewicht, dennoch unzerstörbar, angeblich. 1993 wird ein Charade GTti Gesamt-fünfter bei der Safari-Rallye, "Feuerzeug" haben sie ihn gennant. Warum mit dem Charade due udee des Stotterer GTI entschlafen ist, kann keiner mehr sagen. Es wird wohl mit der Größe der Firma zu tun haben und ihrer Positionierung innerhalb des Toyota-Konzerns. Gerade noch in England, dem spirituellen Mutterland skurriler kleinwagen, existiert eine Szene von GTti-Freaks, die sich neben dem notorischen Impreza einen scharfen Charade als Zweitwagen hält.

In Japan selber gibt es arge Daihatsus freilich zuhauf, ein YRV entspricht dort in etwa einem Chrysler Voyager bei uns und wird hergerichtet wie ein Dodge RAM, Chevy Astro oder Ford F350: dunkle Seitenscheiben, Frontbügel, Trittbretter uund, ganz wichtig, dicke Chromfelgen mit mindestens 225er Reifen, die in schnellen Kurven an den ausgestellten Kotflügeln streifen. Nach einer Woche in Osaka findest du diese customisierten Zwerge nicht mehr lächerlich, sondern begenest ihnen mit wohlwollendem Respekt. Ein getunter YRV, das ist schon was. In Japan. In Europa hingegen sind aufgedonnerte Microvans so bedeutend wie der Markt für eingelegte Ingwer zum Frühstück.

Es gibt einen der sowas macht, und alle anderen sind froh. dass es sich einer traut. Ihre eigenen Kostenrechner schrecken vor dem Turbo-Spoiler-Micro-Wahnsinn nämlich zurück.Von den 600.000 Autos die Daihatsu jährlich baut, bleiben eine halbe Million in Japan. 0,8 promille der jährlichen Produktion kriegen ein "A" Pickerl. Dass ein paar YRV als 129-PS-GTti nach Österreich gefunden haben, ist für sich schon ein kleines Wunder, zumal die Spezifikation dem hießigen Mainstream aber so was von entgegen läuft: Benzin-Turbomotor mit nur 1.3 Litern Hubraum, Trommelbremsen hinten und einer Viergang-Automatik als einzig möglichem Getriebe. Das ist Amerika, geschrumpft auf japanische Verhältnisse, ausgesetzt in Europa. Und weil es wir Europäer ja so mit der Formel 1 haben, kann man am Lenkrad mittels Tasten schalten.

Tut man aber nicht, denn die wahre Bestimmung des GTti, der anderswo gerne auch Young RV Turbo genannt wird, sind Ampelheizerl. Linker Fuß auf der Bremse, rechter am Gas, Floor the throttle bei Hellgrün: Die Reifen quietschen, der Drehzahlmesser schnellt auf 8.000 Touren, das Lenkrad zerrt in den Händen, und der dunkle Wörtherseer auf der Nebenspur kann sich schon eine Ausrede überlegenm wie es denn passieren konnte dass er gegen einen Dreizehnhunderter-Daihatsu abgebissen hat. Vielleicht mag bei seiner Erklärung das freche Gelb hilfreich sein, das es ohne Aufpreis gibt (Silbermetallic kostet 295,- Euro plus) und die Rundumverspoilerung, ganz nach japanischen Vorbild. Am Stammtisch der Gedenütigten wird gegen Mitternacht aus dem braven Motörchen dann wohl ein Rennmotor geworden sein, einer aus dem Mitsubishi Evo, mindestens: "Bist deppert, der is abgezogen, unter fünf sekunden auf hundert, doppelschwöre! Ka gwicht,waast eh."

Nun in Wahrheit beschleunigt der YRV auf dem Niveau eubes Einser-GTI (8,4) und hat auch sein Gewicht (927 KG), Die versprochene Spitze von 180km/h ist mit ein wenig Anlauf machbar auf der Auto-to-to-to-bahn, mit seinen 15 Zoll-Rädern, die sich nach Dreizehnzöllern anfühlen. Was das Fahrwerk macht, ist leicht beschrieben: Es sorgt dafür, dass die Räder bis zum Boden reichen, zumindest bei widmungsgemäßem Gebrauch. Durch den hohen Aufbau und die insgesamt doch komfortable Auslegung klopfen die Beifahrer beim Schnellfahren relativ bald ab, obwohl sie es doch gemütlich haben, besonders hinten: Die Sitzbank kann verschoben werden, die Lehnen in ihrer Neigung verstellt. Die Kopffreiheit ist wie gemacht fürs Fahren mit Sturzhelm, außerdem sehe die hinten bei der Vorderscheibe gut raus, weil sie höher sitzen. Selbstverständlich haben die Sitze gutes japanisches Format. Tuning ist bei Autos wie diesem ein traditionell schwieriges Kapitel. Erstens ist eine Liter-leistung von 100PS ohnehin schon am oberen Limit angesiedelt, zweitens gibt es noch kaum teile für den YRV, höchstens in japan. UNd da muss einer schon sehr sattelfest sein, wenn er sich schärfere Nockenwellen oder einen offenen Auspuff bei einem japanischen Tuner zu bestellen traut, ganz abgesehen vom Lärm: Der große Innenraum ist nämlich ein vorzüglicher Resonanzraum für die hohen Drehzahlenm die der Motor liebt. Was auf jeden Fall geht, ist eine ordentliche tieferlegung (3cm sind kein problem, mit Eibach-Federn hat ein Deutscher mit seinem Cuore gar um 6cm nach unten gekriegt), passende Alufelgen und einen Sport-Luftfilter für satteren durchzug wird man auch finden. Auf diversen Fan-pages im Internet werden Anleitungen für die Montage von Schalensitzen bei Cuore und Sirion angeboten, ähnlich wird's beim YRV funktionieren.

Und wozu das ganze? Ein aufgemacherlter Daihatsu YRV GTti ist in Österreich mit Sicherheit ein Unikum, japanischer Wahnsinn in seiner besten Form, dabei lustig und leistbar. Vor Jackass haben wir ja auch Takeshi's Castle geschaut und uns neugierig beim Sender erkundigt, wo man sich dazu anmelden kann.

In der Tat ein guter Bericht, er beschränlt sich auf die wesentliches Bestimmung des Autos und zwingt ihm keine ihm bestimmten Aufgaben auf :idea: sehr gut!

[kiter]

der bericht ist wirklich mal gut! und ehrlich

finde den bericht auch cool, besonders der hinweis auf die leider fehlende gtti version vom l7 als japan-cooper
das wär sooo geil!

danke fürs abtippen Rainer!

[mike.hodel]

In der Tat ist das wirklich der beste Bericht, den ich je gelesen habe !

Vor allem ist dieser auch für alle Leute verständlich geschrieben und enthält wenig technisches Gefasel .

[benrocky]

Hi,

finde den Bericht auch gut geschrieben und mal anders, als die "Standard-Autoberichte".

Durch den Schnee röhrt ein kleiner pistaziengrüner Cuore, immer hart ab Begrenzer, pendelt aus den Ecken raus, wirbelt eine Fontäne auf, die Heckscheibe ist verklebt von aufgewirbeltem Schnee, das weiche Weiß dämpft die Geräusche, aufgetürmte Schneewände fangen das Heck sanft ab, wenn ein Handbrems-Drift wieder einmal zu steil geworden ist, und drinnen hockt einer und freut sich wie ein Osterhase.

Sogar ein bisschen weihnachtlich ?!
(Anmerkung: Im Rheinland Köln/Bonn gibts nicht so oft Schnee.)

Die Anmerkung zu dem Cuore GTti fand ich auch ganz gut. Würde mir bestimmt auch gefallen.

Schöne Grüße
Thomas

Besser spät als nie....

aber der Bericht ist echt gut...

da krieg ich richtig Lust zum YRV-Turbofahren...

Tschau


Dieter

[Rod]

Hat spaß gemacht zum lesen, und irgend wie auch ein bisschen stolz, das ich auch 'ne Daihatsu fahre. .... wenns auch "nur" 'ne terios ist

erst heute gesichtet...

Wirklich genialer Bericht, echt zum schmunzeln... :P

Gruss

Beni

Bei uns würde ich sagen ich habe mich über die folgende passage "deppat gelacht"


....Durch den hohen Aufbau und die insgesamt doch komfortable Auslegung klopfen die Beifahrer beim Schnellfahren relativ bald ab, obwohl sie es doch gemütlich haben, besonders hinten: Die Sitzbank kann verschoben werden, die Lehnen in ihrer Neigung verstellt. Die Kopffreiheit ist wie gemacht fürs Fahren mit Sturzhelm, ....

*VORSICHT IRNOIE* müsste man da eigentlich schreiben bei diesem Bericht!
DAS ist der Wiener Schmäh wie er leibt und lebt, ein bisschen bösartig obwohl es sich nett anhört und ironisch, einfach echt GENIAL ge
schrieben!!

Wie findet ihr diese passagen?

PS: "abklopfen" damit ist das aufgeben oder bsser das bitten an den Fahrer um eine niedrigere Geschwindigkeit in dem Fall gemeint.