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Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276)

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Alt 23.11.2008, 02:40   #1
Rotzi
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Standard Zahnriemen wechseln L701

Zahnriemenwechsel Cuore L701

Man sollte, wenn man den Zahnriemen selber wechselt ein gewisses technisches Grundverständnis haben und auch handwerkliches Geschick.
Auch ist ordentliches Werkzeug wichtig !
Man arbeitet an einem sensiblen Teil des Autos.
Bei falscher Ausführung kann der Motor beschädigt werden oder schlecht laufen.


Das hier ist eine Beschreibung wie ich einen Zahnriemenwechsel
bei meinem Coure L701 durchgeführt habe.
Es ist keine exakte Fachmännige Anleitung !!!
Mein Wagen läuft nach dem Zahnriemenwechsel perfekt und ohne Probleme.
Jetzt schon mehrere 1000 km.
Den Keilrippenriemen habe ich gleich mitgewechselt.
Natürlich habe ich auch die Spannrolle für den Zahnriemen gewechselt.
Gekauft habe ich:
1 x Keilrippenriemen ca. 12 € vom Händler,
1 x Zahnriemen und Spannrolle für 74,96 mit Versand von Herth & Buss(Ebay),
1 x 12 Volt Schlagschrauber mit 4 Nüssen ca.20 € von Mannesmann (ATU)
hervorragend auch für Reifenwechsel u.a. Arbeiten.
Mit dem von mir gekauften Material bin ich voll zufrieden.
Ich kann aber Zwecks Mangel des Vergleichs keine feste Aussage über die Qualität machen.
Es wurde mir aber auch von anderer Seite empfohlen.

Zum Ablauf…
Ich beschreibe es nur stichpunktartig, das meiste ist zur Ergänzung auf den beschrifteten Bildern zu sehen.

Wichtig ist für jemand der einen Zähnriemenwechsel zum 1. Mal macht,
das man sich genau merkt, wo man was abschraubt !!!
Auch sollte man die 4 Schrauben an der Wasserpumpenscheibe nicht zu fest anziehen.
Natürlich auch nicht zu locker.(ca.9,5 Nm)
Mir ist eine abgebrochen.
Es war ein ganz schöner Akt, das wieder hin zubekommen.
Siehe  http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...ad.php?t=24930

Die Kurbelwellenriemenscheibe habe ich auch erst nicht ab bekommen
siehe hier  http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...ad.php?t=24576
Deshalb hab ich mir den Schlagschrauber gegönnt.


* Als erstes hab ich den Wischwasserbehälter und das Luftfilteransaugrohr abgebaut,
damit man überall gut ran kommt.
* dann habe ich die Lichtmaschine an den 2 Schrauben gelöst und so den Keilrippenriemen
gelockert
* dann die 4 Schrauben der Wasserpumpenscheibe abgeschraubt und abgenommen.
* dann habe ich den Keilrippenriemen abgenommen
* Danach kam der Akt mit der Kurbelwellenriemenscheibe (siehe Link oben)
* ich habe dann den Wagen vorne rechts aufgebockt und das rechte Vorderrad abgenommen
* jetzt habe ich mit einem Schlagschrauber und einer Nußverlängerung die Schraube(19er)
der Kurbelwellenriemenscheibe heraus geschraubt und die Kurbelwellenriemenscheibe
abgezogen
Jetzt kommt der Zahnriemenwechsel
Bei meiner Methode des Zahnriemenwechsels beachte ich keine Markierungen !!!
Deshalb ist es ganz wichtig:
Beim abnehmen, zwischendurch und beim montieren des Zahnriemen darf weder das Kurbelwellenrad noch das Nockenwellenrad in ihrer Stellung verändert werden !!!
Sonst verstellt man etwas !!!
Ich habe mir da aber keine Sorgen gemacht, dann die Dinger sind recht schwergängig.
Warum ich keine Markierungen benutzt habe:
Ganz einfach, mein Wagen lief perfekt, also waren die Nockenwelle und die Kurbelwelle
genau in der richtigen Stellung zueinander.
Wenn ich also deren Stellung nicht verändere liegen sie genau richtig zueinander.
Man kann es auch mit wohl vorhandenen Markierungen an beiden Wellen und Motor machen.
Die an der Kurbelwelle konnte ich aber nicht wirklich erkennen.
Es geht auch, wenn man sich vor der Demontage des Zahnriemens mit einem Edding jeweils eine Markierung am Kurbelwellenrad und Nockenwellenrad und Motor macht.
Diese Markierungen müssen dann nach der Montage des Zahnriemens übereinstimmen.
Vielleicht kann das mit den Markierungen noch jemand genauer ergänzen.

Also weiter:
* jetzt habe ich den Zahnriemendeckel abgeschraubt, die Schrauben(7) rausdrehen und die
Kabel vom Zahnriemendeckel lösen
* jetzt den Zahnriemendeckel abnehmen

Achtung !!!
Auf dem Kurbelwellenrad sitzt eine dünne Flanschscheibe, ansehen und merken wie rum die auf
dem Kurbelwellenrad sitzt. Die Flanschscheibe auch abnehmen.

* jetzt habe ich die Schraube der Zahnriemenspannrolle gelöst und die Spannrolle
abgenommen
* jetzt habe ich den Zahnriemen abgenommen

Montage des neuen Zahnriemen

* jetzt habe ich die neue Spanrolle angeschraubt, sie muss aber noch beweglich sein.
* dann den neuen Zahnriemen aufgelegt
Auf dem Zahnriemen sollen 2 Markierungen sein, die mit den Markierungen am Kurbelwellenrad und Nockenwellenrad übereinstimmen müssen !
Ich hab keine Übereinstimmung gefunden!
Deshalb habe ich nach kurzem überlegen, es einfach so gemacht.
Da ich ohne Markierungen gearbeitet habe ist der folgende Teil besonders wichtig:

* Ich habe den Zahnriemen so aufgelegt,
das der Riemen rechts zwischen Kurbelwellenrad und Nockenwellenrad total straff sitzt,
also keine Wölbung hat.
* dann hab ich den Riemen mit Hilfe der Spannrolle (an den Riemen drücken) gespannt und
genau darauf geachtet, das alle Zähne richtig auf dem Kurbelwellen und
Nockenwellenrad aufliegen und der Riemen rechts zwischen Kurbelwellen und
Nockenwellenrad immer noch total straff sitzt.
* jetzt habe ich die Spannrolle festgeschraubt.(ca. 39 Nm)
* die Riemenspannung habe ich so eingestellt, das ich beim etwas kräftigen Drücken der
Riemenmitte(zwischen Kurbelwellenrad und Nockenwellenrad)
mit dem Daumen(ca.12 Nm Druck) ca.5 mm eindrücken konnte.

Man muß dafür ein Gefühl haben, wie bei der Keilriemenspannung prüfen !

* jetzt habe ich die dünne Flanschscheibe wieder richtig rum auf das Kurbelwellenrad gesetzt
* anschließend die Zahnriemenabdeckung wieder raufgesetzt und festgeschraubt.
* dann die Kabel wieder an der Zahnriemenabdeckung angebracht.
* als nächstes wieder die Kurbelwellenriemenscheibe mit dem Schlagschrauber
festgeschraubt und mit einem Drehmoment von ca.98 Nm festgezogen.
* dann die Wasserpumpenscheibe mit den 4 Schrauben festgeschraubt(ca.9,5 Nm)
* dann den Keilrippenriemen aufgezogen, gespannt(nach Gefühl)
nicht zu stramm und nicht zu locker
* jetzt die Lichtmaschine an den 2 Schrauben wieder festgeschraubt.
* zum Schluss noch das Luftfilterrohr und den Wischwasserbehälter wieder angebaut.

Dann kam der Probelauf
Der Wagen sprang sofort an und lief sehr gut !
ABER irgendwie klang es, als wenn was zu stramm ist.
ALSO... alles wieder ab und den Zahnriemen etwas gelockert.
Wie geschrieben, da ist auch viel Gefühlssache im Spiel.
Ich hab schon öfters irgendwelche Riemen an anderen Maschinen getauscht.
Bloss eben noch kein Zahnriemen am Auto.

Dann wieder alles zusammen gebaut.
Der Wagen lief dann perfekt.
Die Keilrippenriemenspannung habe ich nach ca. 50 km noch mal überprüft.
Der Wagen läuft jetzt ca. 5000 km ohne Probleme.

Die Bilder sind zur Ergänzung zu diesem Bericht.

PS: Das ganze hat mit meinen Komplikationen zig Stunden gedauert.
Beim nächsten mal würde es höchstens eine Stunde dauern.
Angehängte Grafiken
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Geändert von Rotzi (23.11.2008 um 02:47 Uhr)
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Alt 23.11.2008, 02:49   #2
Q_Big
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Soweit echt gute Anleitung und mit viel Mühe beschrieben

Aber:
Beim abnehmen des alten Riemens und Auflegen des Neuen kann man es zwar nach deiner Methode machen, SOLLTE aber unbedingt auch die Markierungen im Auge behalten! Gerade die sind übelst deutlich beim L701! Da ist das Einzeichnen von Markierungen eigentlich fast Mehrarbeit

Das Spannen ist in der Tat etwas problematischer, bei neueren Modellen (EJVE) scheint dies aber wieder über eine Feder zu geschehen.

Der EJDE ist übrigens tatsächlich ein Freiläufer, habs vor einigen Tagen getestet,- also kann man den Riemen ruhig falsch auflegen
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Hoffen schnell Glück zu haben (dabei kann man schnell Pech haben)!
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Alt 24.11.2008, 16:51   #3
urlauber51
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Sehr gute Anleitung!

Wird wohl irgenwann auch auf mich zukommen, hat aber noch min 60tkm Zeit...
Aber wenns soweit ist such ich mir diesen Thread wieder raus.

Sofort helfen mir aber deine Bilder weiter, jetzt weiß ich wenigstens wo die Schrauben der Lima sind. Muss den Keilriemen nachspannen und dank Sevopumpe seh ich da nicht so gut hin.


Offtopic:

Zitat:
Zitat von Q_Big Beitrag anzeigen
Der EJDE ist übrigens tatsächlich ein Freiläufer, habs vor einigen Tagen getestet,- also kann man den Riemen ruhig falsch auflegen
Wie getestet? Kaputten Motor genommen und durchgedreht oder Zahnriemen gerissen?

Ein Mechaniker erzählte mir mal, bei jedem Riemenwechsel dreht er die Nockenwellen zweimal durch um eventuelle Schäden zu bemerken.

Gruß Martin
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urlauber51 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2008, 16:54   #4
Q_Big
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Kopfdichtung erneuert und beim Zusammenbau vor Auflegen des neuen Zahnriemens Ein und Auslassventile belastet und vorsichtig die Kurbelwelle gedreht...
Da war absolut kein Ventil im Weg.

Beim ED wenn man das macht ist was im Weg
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Alt 24.11.2008, 17:18   #5
Rainer
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Zwecks markierungen würde ich gerne folgendes anhängen.

Wenn man sich nicht an den markierungen festhalten möchte, dann MACHT MAN SICH MARKIERUNGEN mit einem spitz. Einmal auf jeder Riemenscheibe und dazu zusätzlich an dessen stelle ausserhalb der Zahnriemenscheibe / Kurbelwelle / Nockenwelle.

Ich würde mich nicht darauf verlassen das man beim Riemenwechsel NICHTS bewegt, da reicht ein Zahn und es passt nacher nichts mehr. Vor allem wenn das jemand mit einem EJ-VE Motor nachmacht.


Aber sonst wirklich eine von deinen typischen, genialen Anleitungen, vielen herzlichen Dank dafür! :)
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Alt 24.11.2008, 23:49   #6
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Respekt, du traust dir was.
Vielleicht bin ich in ein paar Jahren auch mal soweit.

Schöne Anleitung, wie immer.
Kenjee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2008, 11:49   #7
Dieselpapst
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Zitat:
Zitat von rotzi
* die Riemenspannung habe ich so eingestellt, das ich beim etwas kräftigen Drücken der
Riemenmitte(zwischen Kurbelwellenrad und Nockenwellenrad)
mit dem Daumen(ca.12 Nm Druck) ca.5 mm eindrücken konnte.
Kleiner Tip, vor 25 Jahren wurde ich als Anfänger-Hobbyschrauber so angelernt:

An der längsten Stelle mit zwei Fingern den Riemen unter Kraft (in den zwei Fingern) so gerade eben um 80-90 Grad verdrehen können, dann passt es.
Meine so montierten Riemen liefen immer ohne Probleme .

Ansonsten eine SUPER Anleitung ! Als DRINGENDEN Tip möchte ich noch ergänzen daß das Nachspannen vom Keilrimenrippenriemen bei 50-100km ABSOLUT wichtig ist denn meine Erfahrung hat gezeigt daß sich der ori. Dai-Riemen extrem längt und gerade den sollte man zur Schonung von Lima- und Wapulagern beim Erstauflegen NIEMALS zu stramm machen um sich ggf. das Nachspannen zu ersparen .

Wer also den Rippenriemen korrekt montiert kann sicher sein daß er spätestens ab 100km anfängt zu rutschen/quiken .



Heiko
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März 2011: 99er L701 Bifuel verkauft . 2008er Smart gekauft und auf Flexfueler (E85) umgerüstet

Focus CC 2.0 Titanium mit Prins-LPG Anlage - Kein Dach überm Kopf aber LPG unter der Haube .


Remember the times when sex was safe and fuel cheap !

Geändert von Dieselpapst (25.11.2008 um 11:56 Uhr)
Dieselpapst ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2008, 12:38   #8
Rotzi
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Vielen Dank für Eure lobenden Worte.
Ich finde es prima,
das von Euch noch die eine oder andere Ergänzung dazu kommt.
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Alt 25.11.2008, 12:43   #9
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Ich find die Anleitung auch gelungen, allerdings könntest du die Ergänzungen der andren User da reineditieren...

Zitat:
Zitat von rotzi Beitrag anzeigen
Vielen Dank für Eure lobenden Worte.
Ich finde es prima,
das von Euch noch die eine oder andere Ergänzung dazu kommt.
Nightfly ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2008, 14:19   #10
Gerald12
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Registriert seit: 02.11.2006
Beiträge: 70
Standard

Hallo Stefan,

eine tolle Anleitung mit super Bildern!

Das gehört doch eigentlich ganz oben rauf, als "Wichtig" markiert.

Liebe Grüße
Gerald

P.S.: Ich habe diese Arbeit vor 2 Wochen beim Händler machen lassen, Kostenpunkt: 285,- €
Also könnte man sich ca. 200,- EUR sparen.
__________________
Gerald12 ist offline   Mit Zitat antworten
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