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Young- und Oldtimerbereich Hier könnt ihr eure antiken Schätze vorstellen

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Alt 19.07.2013, 21:30   #1
MO COJO
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Standard ... das bissl frische Farbe drauf ???

Guten Abend liebe Forengemeinde .

Irgendwas gibt´s am Fuhrpark doch immer zu tun - und da mancher vor lauter Überstunden nicht ganz recht die Freizeit zu verkraften weiß - stürzt er sich halt in die eine oder andere "Hau-Ruck-Aktion" ...

Unseren 87er Charmant haben wir so direkt glaub ich auch noch nicht vorgestellt - ergattert haben wir den Erst-Hand-Damen-Wagen, blauäugig, ungesucht, via Telefon aufgrund einer mobile-Anzeige ... für 200€

Mit beschriebenem Kopfdichtungsschaden, einer miserabel "instandgesetzten" Fahrertür, sowie diversen Parkremplern und Macken der Jahrzehnte - und leider auch dem einen oder anderen Rostfleck ...

Wurscht ! Wir hatten unsern Charmy (per trailer heimgekarrt von "fast in Holland" nach über 16 Stündiger Zuckelei über Deutsche Autobahnen) - happy, nur noch Kopfdichtung machen und abgemacht, das erste Jahr lassen wir dem Wagen seine optischen Unzulänglichkeiten - und fahren mit dem "Dampfer" in Urlaub (http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...ad.php?t=40202) !

So zurück ins Hier und Heute - bevor wieder Winter wird und der Charmy eingemottet rumsteht, wollte ich also die Gunst der (freien) Stunde nutzen um dem Rost auf die Pelle zu rücken - und wie das bei OP´s nun mal ist (die Chirurgen unter uns werden jetzt wohlwissend nicken ...) - liegt der Patient erst mal aufgebahrt und angeschnitten da - eröffnet sich einem das gesamte (?) Ausmaß und man muß eine Entscheidung treffen, zwischen einer Woche Sonne am Badeweiher mit Softeis ... oder (der verlockenden Alternative) dieselbe Zeit im Schweiße seines Angesichts, staubschluckend, fluchend über die ins T-Shirt kullernden Schweißperlen (solche aus glühendem Schweißdraht, die gehäuft beim Überkopfschweißen in Erscheinung treten) unter 25 Jahre alten Japanerblech zu verbringen ...

Meist nehmen einen die mitleidig lächelnden Kollegen die Entscheidung in einem Satz ab : "Schmeiß den weg ..."

- hää ? Schon mal nachgezählt wieviele Charmant ihr in den letzten 10 Jahren live, in Farbe und Bewegung gesehen habt ?

Ich genau drei Stück (inklusive unseren) und noch einen in Ebay, vor nicht all zu langer Zeit - ich hab keine Zeit, muß Schweißen

Soweit zur Vorgeschichte der Bilderfolge die ich hier, dieses Wochenende einstellen werde - habt noch´n Moment Geduld - ich brauch immer ein bissl für meine ausführlichen Resto-Berichte ... Greetings Mo.
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Alt 20.07.2013, 00:36   #2
Yin
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Los hau in die Tasten . . .
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Alt 20.07.2013, 01:39   #3
MrFreezer
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< sitze auch und warte...
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Alt 20.07.2013, 08:34   #4
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Gespannt wie ein Flitzebogen, lass was sehen
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Alt 20.07.2013, 11:05   #5
bluedog
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Ja. Lass uns an der Geschichte teilhaben. Ist gut und spannend zu lesen.

Ich finds übrigens klasse, was Du da rettest. Irgendwie seh ich in dem Charmant immer mal wieder einen geschrumpften Granada... und der wiederum weckt sehr glückliche Kindheitserinnerungen.

Ist einfach ein schönes Auto... und das bei Dimensionen, bei denen man noch um den Sechszylinder herumkommt.
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Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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Alt 20.07.2013, 13:08   #6
Yin
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https://www.youtube.com/watch?v=C1Ckwfk3JNs
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Alt 20.07.2013, 19:46   #7
MO COJO
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...klasse Musiktitel, sooo jetzt aber - ausgeschlafen und nach ´ner morgendlichen Copenspritztour (der musst mal gewaschen werden ...) schau ich das ich Euch mit den angekündigten Bildern versorge !

Wir beginnen auf der Fahrerseite, dort ist mir schon beim ersten Inspizieren eine kaugummiartige, silber überlackierte Masse, an der Endspitze wo der Schmutzlappen befestigt ist, aufgefallen ... dummerweise war die "Masse" auch von Innen im Kofferraum zu sehen, was nur auf eine Durchrostung schließen lies - dem war dann auch so (siehe Bild 1)



Aber wie sagte einst ein weiser Daihatsu-Alt-Eisen-Sammler : "Und gibt´s auch keine Bleche mehr - wir stell´n sie eben selber her !"

Dieses Motto im Herzen schnitt und dengelte ich mir dann die fehlende Karosseriepartien aus neuem Blech zurecht, um sie an entsprechender Stelle in die Charmy einzuschweißen (siehe Bild 2)



Natürlich mußten auch entsprechende Befestigungslöcher für den später wieder montierten Schmutzlappen, eingearbeitet werden (Soll doch hinterher alles orginal wirken) - die rotbraune Grundierung ist übrigens keine lumperte 1K-Spraydosen-Kacke aus´m Baumarkt, sondern sehr feine 2K (also mit Härter vernetzte) Spies/Hecker Grundierung - das ist notwendig, damit anschließend AUF der Grundierung die Schweißnähte verspachtelt werden können (auf ´nem 1K Produkt, ohne Härterzugabe geht das NICHT, da der Härteranteil im Spachtel die 1K Grundierung anlösen würde - sprich es hält nicht) - merke Spraydose und Auto =



Hier ist das Ganze also schon verspachtelt und in Form geschliffen (via Handklotz und gesundem Unterarmschmalz) - den Spachtel auf der 2K-Grundierung aufzutragen hat zudem den Vorteil das der Spachtel so rückseitig vor Feuchtigkeit geschützt ist, er hat nämlich die unangenehme Eigenschaft Wasser zu ziehen, was dann in Verbindung mit blankem Blech wieder zu Rost führen würde ...



Soweit die fahrerseitige Radlauf-Endspitze, natürlich war auch der restliche Radlauf gut angerostet (hier wurde aber auch schon mal schlecht nachlackiert, was den Rost begünstigte) - also hab ich den gesamten Radlauf per Sandstrahlen entrostet, wobei sich noch eine Durchrostung zeigte - und da ich schon mal dabei war wurde der Übergang Radlauf zum Schweller also auch gleich neu gemacht ... Hier nun die step-by-step Genesung .



Ein glatter Durchschuß beim Sandstrahlen, also wird sich dahinter noch mehr Elend verbergen - Raus damit !



Anschließend wieder ein neues Blech geschnitzt und angepasst, zuvor wurde natürlich der dahinter liegende Bereich (Innenradhaus) sandgestrahlt und mit einem Schweißprimer behandelt (der auf dem Bild so schön chromfarben schimmert), dieser isoliert das entrostete Blech und ist dabei noch schweißbar, d.h. er verbrennt nicht !



Jetzt noch das Blech verschweißen und wieder 2K grundieren.



So bis hierhin hat mich der fahrerseitige Radlauf beschäftigt gehalten - Aaaber es gibt da ja noch den auf der Beifahrerseite ... der war auf seine eigene Weise ziemlich tricky - hatte sich dort doch schon mal ein "Spachtelkünstler" vergangen (ich werde mich hüten hier irgendjemanden schlechte Arbeit vorzuwerfen - ich weiß selber wie das im Alltag läuft - altes Auto, alte Dame will aber nicht auf ihren Charmy verzichten, darf aber nix kosten - "nur das bissl frische Farbe drauf" - und da kommt dann halt sowas bei raus ...)

Kurz und knapp, auf dem Radlauf waren locker 4mm Spachtel, völlig unnötig wie sich mir nach dem blankschleifen zeigte ...

Doch vorab erst mal ein Bild vom rostigen Ausgangszustand ...



So und nun die Spachtelscholle, die mein "Vorgänger" aufgebracht hat um den Radlauf nach ´nem Streifschuß (noch in den Händen der Erstbesitzerin) an die ausgewechselte (neue) hintere, rechte Tür anzupassen - mit mäßigem Erfolg.

Ich bin drauf gekommen, weil ich mir dachte - wie kann man den Radlauf so kaputt fahren, ohne die Tür dabei in Mitleidenschaft zu ziehen ???

Die hintere Tür hat innen eine "handgemachte" Dichtnaht und an der Kante löst sich Lack, unter dem schwarze Transportgrundierung zu sehen ist ... diese wird nur bei Austauschteilen verwendet, orginal Karosserieteile sind "Beige" tauchgrundiert ... Aha .



Also erst mal wieder den gesamten Radlauf sandgestrahlt ...



Und wie schon erwähnt mußte ich die Spachtelstelle am Radlauf komplett entfernen (schon um zu sehen wie das Blech darunter aussah) - das Blech war top, nur mochte das Spaltmaß nicht recht zur Tür passen - ich hab das Ganze also nochmal neu und dezenter gespachtelt .



Natürlich blieben so Anpassungsarbeiten im Inneren des hinteren Türeinstiegs nicht aus ... ganz ehrlich - zuerst wollte ich nur die Radläufe entrosten und auf das Spaltmaß pfeifen - aber wie das bei OP´s so ist (die Chirurgen unter uns werden jetzt wissend schmunzeln ...) - man will ja das der Patient hinter her keine Einbußen im Leben hinnehmen muß - schon gar nicht optischer, oder ästhetischer Natur .



Sooo - bis hierhin der rechte Radlauf - Aaaber, der hat ja auch ´ne Endspitze - und hier kam nun zum Vorschein was sich so lange hatte hinter dem Schmutzlappen verstecken können - das unterste Befestigungsloch war nur noch in Ansätzen vorhanden und verlangte nach einer Erneuerung durch nachgefertigten Teilersatz ...



Und das Befestigungsloch im Detail ... welches Befestigungsloch



Wie gehabt - Raus damit ! Dahinter Sandstrahlen, Schweißprimer auftragen, Blech basteln ...



In Position bringen, fixieren, verschweißen ...



Nach dem Verschweißen das neue Befestigungsloch für den Schmutzlappen nicht vergessen ...



Und hier dann das Endergebnis in seiner ganzen, sandgestrahlten Pracht - abschließend kam wieder meine 2K-Grundierung drauf .



Bis hierhin habt ihr mich schon 2Tage beobachtet

Was ich aber vor lauter Heck-Bereich-Bildern bislang "unterschlagen" habe - leider war auch an der A-Säule eine "Charmant-typische" Roststelle vorhanden - um diese vollständig zu entfernen muß ich irgendwann die Frontscheibe rausschneiden (die ist leider 1987 schon geklebt und nur mit Chromleisten verziert) - das tue ich mir aber erst an, wenn ich eine Ersatzscheibe in den Händen halte ... man weiß ja nie ...

Also als Zwischenlösung die Chromleiste ausgeklipst und den Rost per Sandstrahlen entfernt (was natürlich tiiiefe Narben im Blech hinterlies) - anschließend mit Fertan Rostumwandler behandelt ... und hoffen .



Nach 24 Stunden wird das Fertan wieder abgewaschen und sollte bis dahin eine chemische Reaktion mit dem Blech eingegangen sein - so der Hersteller ...



Anschließend 2K-Grundierung und Füller auf die Rostnarben und das Ganze trocknen lassen .



Erst danach wird auf den leicht angerauhten Füller der Spachtel aufgetragen, um die Poren im Blech noch zu egalisieren ... Warum das Ganze ? Hier trifft derselbe Effekt wie an der fahrerseitigen Endspitze ein - der Spachtel wird rückseitig versiegelt, so das er keine Feuchtigkeit mehr ziehen kann .



Ist der Spachtel in Form geschliffen, wird noch eine säurebasierende Grundierung aufgetragen - guter Stoff - hier zu sehen in elegantem olivegrün.



Worauf erneut eine Schicht Füller aufgetragen wird - die getrocknet und geschliffen die Basis für die endgültige Lackierung darstellt .



Naturlich wurden auch die fertig geschweißten und entrosteten Radläufe / Endspitzen nach selber Vorgehensweise grundiert und gefüllert .

Zuvor wurde der Charmy natürlich umfassenden Verpackunsmaßnahmen unterzogen - damit nur dort Spritznebel hinkommt wo er auch Sinn macht



Danach "Säuregrundierung" als Rostschutz drauf ...



Darauf wieder Füller - der getrocknet und geschliffen die Basis für die endgültige Lackierung darstellt - das erwähnte ich ja schon ...



Hier sieht man nochmal schön den Bereich mit dem neu eingeschweißten Blech - sollte so passen .



Gut - nächster Arbeitsschritt - durch die Spachtelarbeiten am beifahrerseitigen Radlauf, mußte ich den hinteren Einstiegsbereich ja mit einbeziehen - was zur Folge hatte das auch dort neuer Lack drauf mußte ... und da der Charmy nun mal die Ausstattungsvariante Altair hat, ist er freilich auch zweifarbig (grau/silber) lackiert - was den Spaß an der Sache gänzlich ausufern lässt !

Bedeutet es doch zuerst eine Farbe zu lackieren, um dann nach erneutem Abkleben die zweite Farbe aufzubringen - um abschließen alles mit Klarlack zu versiegeln ...



Warum es Sinn macht den Einstieg und die äußere Karosse seperat zu lackieren, erkläre ich gleich noch - solange die Felgen demontiert waren konnte ich die Radläufe auch sauber von Innen abdichten und vorlackieren (siehe unten)



Nach dem Durchtrocknen wird der Einstieg natürlich wieder säuberlichst abgeklebt WEEEIL wir die Türen beim Lackieren der restlichen Karosse geschlossen haben wollen - das läßt sich schöner Arbeiten und man muß sich im Eifer des Lackiergefechts nicht noch darauf konzentrieren, mit dem Luftschlauch (den die Lackierpistole nun mal braucht) nicht ständig an der offen stehenden Tür hängen zu bleiben ... (deshalb Einstieg vorab lackieren)



Anbei wurden hier und da noch diverse altersbrüchige Dichtnähte erneuert, so zum Beispiel am Stoß des mittig geteilten Radlaufs (beidseitig versteht sich) .





- und nun endlich - es ist mittlerweile Freitag (Tag 4) - Lack ! Mmmmh - echte, altmodische, lösemittelhaltige umspülte Metallicpigmente - ein Freudentanz im Fließbecher meiner Iwatapistole (made in Japan - what else Folks !) !!!

Freilich - ein bissl abkleben war zuvor noch nötig, wohl überlegt wollten die Linienbänder auf der Two-Tone-Lackierung platziert sein .



Warum eine gelbe und eine blaue Trennlinie ? Das ergibt sich aus der Doppellinie die orginal am Charmant einlackiert ist - das blaue Linienband verdeckt den silberenen Streifen solange ich mit dem grauen Metallic lackiere (sonst wär ja das Silber hinterher auch Grau ...) - das gelbe Linienband markiert die Abschlußkante für den Klarlack - bis dahin wird lackiert, nicht weiter, dadurch lässt sich die Lackkante abschließend leichter polieren - Finish schimpft sich das im Fachvokabular .



Hier also schon das Grau-Metallic aufgenebelt .



Was folgt ? Natürlich abkleben - wir wollen die untere Hälfte ja orginal in Silber erstrahlen lassen, also ruhige Hand bewahren (die Chirurgen unter uns werden jetzt wissend, erschaudernd das Gesicht verziehen ...) und die Linie mit dem Linienband auf´s Blech zaubern .



So schaut das Ergebnis noch ohne Klarlack aus - natürlich ist das hier die Beifahrerseite, die Fahrerseite gibts beim Klarlack wieder zu sehen .

Übrigens gibt´s hier auch gleich die bildliche Erklärung zum Verwirrspiel mit den gelben und blauen Linierband - blaues Band entfernen, bleibt das Gelbe - bis zu dem schlußendlich Klarlack aufgetragen wird ... der Denksport für´s Köpfchen besteht darin das all die Arbeitsschritte in der Vorbereitung genau anderst herum gedacht werden müssen - weil man ja beim lackieren das Ganze in umgekehrter Reihenfolge beginnt - was zuletzt aufgeklebt wird, wird zuerst entfernt ...



So - jetzt aber - alles unter zwei Schichten Klarlack versiegelt !



Und die Fahrerseite - natürlich ...




Um´s nicht wieder zu unterschlagen - freilich wurde auch die entrostete A-Säule lackiert - hier mußte ich erneut einen Kompromiss eingehen, da das Dach am Charmant nirgends eine Kante oder sonstige Trennung zur A-Säule aufweist, mußte ich ins Dach beilackieren, den enstandenen Klarlackübergang muß ich abschließend polieren - was immer ein zweischneidiges Schwert ist - bei Silber weniger als bei Schwarz - aber das rutscht jetzt zu sehr in die Theorie ... optische Täuschung, visuelle Wahrnehmung, Reflektion der Pigmente




Was ich jetzt aber bald vergessen hätte - in den Trockenzeiten, die das Material vom Spachtel bis zum Klarlack nun mal vorgibt - hatte ich ja immer noch´n bissl Freizeit - die galt es Projekt-gebunden zu gestalten ...

Kunststoff - rostet eigentlich nicht, wird er allerdings zu einer Heckstoßstange verarbeitet - läuft er Zeit seines Lebens Gefahr als Prallbock kaltverformt zu werden (ich denke hier an Parkpoller, Einkaufsparkplätze, viel zu enge Garageneinfahrten ...) .

So mitgenommen sah auch die Heckstoßstange am Charmy aus - und passte damit nicht mehr so recht ins Bild ... ich will wirklich kein Show´n´Shine Wagen draus machen - aber da lag sie nun, demontiert - harrend der Dinge die da kommen sollten - und sie kamen, in Form meines Exenterschleifers und Schleifpapier der Körnung 180 bis 400 ...



Das obere Bild zeigt die geschliffene und bereits gespachtelte Stoßstange (die beim Charmant glücklicherweise in drei Teile zerlegbar ist ...)

So den Teil mit "Kunststoffgrundierung und Füller auftragen - anschließend alles wieder schön glatt schleifen" lass ich hier mal aus - stattdessen geht´s direkt mit Abkleben weiter - - aber sicher da die Stoßstangen (japaner-typisch) aus einen Guss bestehen, also die mattschwarze Stoßleiste nicht seperat zu demontieren ist, blieb mir nur diese Partien neu in mattschwarz zu lackieren (natürlich wieder nicht mit 1K-Lack aus der Dose, sondern in 2K-Lack wie er in den 80er auch an den Türrahmen japanischer Autos verwendet wurde) .



Nach dem mattschwarz spritzen und dem Entfernen der Abdeckungen sieht das Ganze schon recht annehmlich aus, fehlt noch das Silbermetallic und der schützende Klarlack ...



... also abdecken, diesmal das Mattschwarz .



FERTIG ! Momentan genießt der Charmy das Wochende noch in der Lackierkabine und wird dort "Luftgetrocknet" - hat den schönen Nebeneffekt das, daß Material nicht zum Trockenwerden "gezwungen" wird und so seine glatte Oberflächenstruktur behält, also nicht unter Einwirkung von ca. 70 Grad Celsius, zusammensackt .



Am Montag werd ich abschließend noch ´ne Hohlraumversieglung durchführen, alles wieder zusammenbauen und den Charmy mal anständig waschen !

Verdient hat er sich´s - hat er uns doch brav bis nach Rügen chauffiert - erst dienen, dann genießen !

Wer´s genau wissen will - die ganze "Hau-Ruck-Aktion" hat ca. 35 Stunden gedauert, wobei´s auch mal 20.15 Uhr geworden ist ... das Ihr das Ganze jetzt bebildert erleben dürft hat mich nochmal 4 Stunden gekostet , ich sagte ja - habt Geduld ... (Klasse Titel Yin ) - Viel Spaß beim schmöckern, ich hoffe ich konnte mal grob umreißen welche Schritte nötig sind, bevor der Lackierer eures Vertrauens "... das bissl frische Farbe" draufrotzen kann - freilich wird nicht jeder mit soviel Herzblut zu Werke gehen ... Aber ich weiß ja auch das der Charmy nicht in zwei Jahren durch einen seelenlosen Leasing Wagen ersetzt wird - also verzichte ich auf den Badeweiher ...

Ich wünsch Euch noch´n schönes Wochenende, greetings Mo.
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Alt 20.07.2013, 20:42   #8
mike.hodel
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Einfach nur allergeilst !!!

Hut ab !! In tiefster Verneigung vor solchem Können !!!

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Alt 20.07.2013, 20:57   #9
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jaa, sowas ähnliches (schwellerenden schweißen) hab ich heute beim mondeo meiner schwester gemacht...

im endergebnis net so hübsch wie bei dir, aber tüv-tauglich
kiter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2013, 22:02   #10
Yin
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Puh . . da hab ich gleich mal 4 Sachen zu dem Bericht anzumerken. 2 positive und 2 negative . . . .

Ich fang mal mit dem Positiven an:

1. Ich freue mich echt das du den Charmy (endlich) gemacht hast und ich hoffe doch stark, dass du mit dem Wagen nach MG kommst. Ich will ihn live sehen und dank Busek letztes Jahr hab ich ja den Vergleich.

2. Wahnsinns Bericht und vorallem wahnsinns Arbeit. Echt klasse, mehr fällt mir dazu nicht ein . . .

Und nun (endlich ) zum negativen:

3. Was ich an dem Bericht echt nervt ist, das er einem wieder mal wirklich die Augen öffnet und einem bewusst wird, wie dilettantisch man selber eigentlich an so Geschichten ran geht. Hab letztens beim Colt meines Kumpels auch die Schwellerenden fürn Tüv geschweißt und wenn ich meine Arbeit mit dem Bericht hier vergleiche, dann geht das eher als Metzger durch, der dann einfach mal ne Dose drauf rotzt. Wenn ich das hier sehe, hab ich garkeinen Bock mehr an den beiden alten Lancern was zu machen, denn eigentlich habe ich bei denen auch den Anspruch das die mich überleben sollen.

4. So gern ich deinen Charmy mag, aber in der Kabine steht eindeutig das falsche Auto . . . da müsste eigentlich so nen brauner A170 stehen


Ach verdammt . . . . eigentlich wollte ich was negatives schreiben, aber wer zwischen den Zeilen liest, liest eigentlich Lob . . . . . . . ich glaube das spricht für sich.

Martin - zusammengefasst: Du hast einen Fan
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