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Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276)

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Alt 20.11.2009, 00:43   #1
bluedog
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Standard Zündkerzenwechsel für DAMS beim L251

Heute nach dem Mittag war grad so schönes Wetter, mit strahlendem Sonnenschein, dass ich, nun endlich im Besitze eines passenden Kerzenschlüssels, nicht mehr anders konnte, als meine Freizeit damit zu verbringen, die Zündkerzen mal wieder auszutauschen.

Wie schon beim Ölwechsel, wird jetzt daraus eine mangels Kamera nicht bebilderte Anleitung für jene spezielle Unterart des allbekannten DAU (dümmster anzunehmender User) deren Vertreter sich, der Bezeichnung zum Trotz, nicht zu schade sind, auch mal selbst zum Schraubenschlüssel zu greifen. DAMS steht für: Dümmster anzunehmender Möchtegern-Schrauber. Die Ähnlichkeit dieses Kürzels mit einem englischen Kraftausdruck ist selbstverständlich rein zufällig, und weder beabsichtigt noch ein schlechtes Omen... hoffentlich! *Zitter*

Also: Man braucht dazu:

Passenden Kerzenschlüssel, wie ich finde gerade als Anfänger am besten eine Ratsche mit passender „langer“ Nuss. Für den L251 hab ich im Baumarkt (bis zum über-übernächsten solchen musste ich gehen, bzw. Mein Auto mich fahren, um was passendes aufzutreiben) eine solche lange Nuss auf gut Glück erstanden, und die war sogar schlank genug, um in den Engen Schacht, an dessen unterem Ende die Zündkerzen beim EJ-VE sitzen, perfekt reinzupassen. Den Aussendurchmesser hab ich nach der ganzen Aktion gleich mal mit der Scheibelehre gemessen, wobei ich nun nicht den Ehrgeiz hatte, auf den halben mm genau zu messen. Heraus kam als Aussenmass: 22mm oder – sofern ich die Skala richtig interprätiert habe – 3/4-Zoll. Die benötigte Grösse, die ich mir aus dem Forum herausgesucht habe, damit der Schlüssel zu den Zündkerzen passt, ist: 16mm. Wer keine passende Nuss ab Stange auftreiben kann, der besorge sich eine, die sich zum Abdrehen eignet, und wende sich damit vertrauensvoll an einen jener Mitmenschen, die sowohl über den zugang zu einer geeigneten Drehbank verfügen, als auch das Geschick, diese bedienen zu können.

Eine Ratsche mit Verlängerung, passend zur Kerzennuss (alles bei mir 1/2-Zoll-Standard.). Ich hab bei Paps reichhaltiger Sammlung an Qualitätswerkzeug zugelangt. Alles noch solide Gusswahre, nicht diese gummierten Griffe, die einem jedes Feingefühl nehmen, und Blasen dennoch nicht verhindern können, käms denn wirklich mal hart auf hart. Wer keinen Vater mit Werkzeugsammlung hat, wende sich an Grossväter, liebenswürdige Onkel oder ähnlich spendable Leute... Rückgabe der Gerätschaften in gebrauchsfähigem, möglichst sauberem Zustand nicht vergessen.
Zu der Verlängerung: Sollte nicht allzu kurz sein. Die Kerzenschächte sind zwar nicht allzu tief, aber je weiter oben die Ratsche sitzt, desto mehr Bewegungsfreiheit hat deren Griff.

Wenn Sie einen passenden Drehmomentschlüssel im niedrigen Nm-Bereich besitzen, dann ist dies die Gelegenheit, den hervorzuholen.

Eine Zehnernuss, oder ein Zehnerschlüssel. Ich selbst habe einen gekröpften 10er Ringschlüssel verwendet. Ringschlüssel sind zwar umständlicher als Maulschlüssel, haben aber den zuweilen unschätzbaren Vorteil, dass sie die Schraube/Mutter vollends umfassen. Man kann also, vorausgesetzt, man setzt den Schlüssel exakt genug an, mit einem Ringschlüssel viel weniger schnell eine Schraube runddrehen. Vor allem oft betätigte Schrauben und Muttern wissen also Ringschlüssel oder Nüsse zu schätzen... Maulschlüssel nehm ich nur, wenn mir die Geduld fehlt, nix anderes da ist oder man mit einem Ringschlüssel nicht ran kommt. Eine Nuss zur Ratsche hab ich nur deshalb nicht werwendet, weil die noch 5m weiter weg lag als der Schlüssel. (So sind sie, die DAMS...)

Ein feiner Magnet oder eine sehr schlanke Zange, um die Zündkerzen aus dem Schacht zu holen, sind sehr hilfreich. Der Schacht ist einige cm tief und hat gerade soviel im Durchmesser, dass man eine 22mm Starke Nuss (siehe Angaben zum Kerzenschlüssel).Mühelos und passgenau hineinbekommt. Ansonsten muss man mit einer Drahtschlinge oder ähnlichem zur Bergung der Zündkerzen improvisieren.

Einen Satz passender Zündkerzen. Neu! Wers noch nicht mitbekommen hat: Wir schrauben an einem Dreizylinder. Machen Sie beim Teilekauf ihren Teileverkäufer bei Bedarf diskret darauf aufmerksam, dass Zylinder, ganz ähnlich menschlichen Körperteilen, auch nach vielen (rostigen?) Jahren nicht nachwachsen. Das wird zwar in Zeiten sog. Nachwachsender Rohstoffe Kopfschütteln auslösen, ist aber weder mit neuester Nanotechnologie noch mit Gentech zu ändern.

Quelle: Am zuverlässigsten, weil der nicht erst falsche Teile liefern wird, ist ihr freundlicher Daihatsu-Händler. Notfalls auf den Impoteur direkt ausweichen. Spätestens der hat die Dinger lagernd.

Nun zur eigentlichen Arbeit:

1. Fahrzeug an einem Platz abstellen, auf dem es die nächsten ein bis zwei Stunden ungestört und ungestraft stehenbleiben darf. Einzig zwingende Vorausssetzung: Man sollte sich mühelos vor das Fahrzeug stellen können, und eventuell mehr als nur Kerzenlicht zur Verfügung haben. Notfalls klappts aber sicher auch bei Kerzenlicht... Wenn die romantische Ader denn doch mal kurzfristig über die Spuren an Benzin im Blut siegen sollte...

2. Sollte es regnen: Zelt aufbauen, oder Schönwetter bestellen. Die Elektronik wird das danken, nebst dem eigenen, büroklimagewohnten, verweichlichten Körper.

3. Motor ausmachen. Fahrzeug sichern. (P/Gang einlegen und oder Handbremse). Schlüssel darf notfalls diesmal auch stecken bleiben. Gewohnheitsmässig rate ich jedoch dazu, diesen abzuziehen, und in der eigenen Hosentasche zu verstauen. Bitte zu letzterem Zweck eine der intakten Hosentaschen aussuchen.

4. Beim Aussteigen am Griff für die Motorhaubenentriegelung ziehen, bis mans vorne kurz Rumpeln hört.

5. Sich mittig vor das Auto stellen.

6. Die Motorhaube öffnen, indem man in den Spalt von der Motorhaube fasst. Etwa auf Höhe des vertikal-kursiven geraden Teils vom Flying D ertasten die Finger ein Plättchen. Dieses nach oben wegdrücken, während man lockerflockig mit derselben Bewegung diesmal jedoch der ganzen Hand die Haube öffnet.

7. Haube nicht loslassen, sondern offenhalten, und mit der anderen Hand den Metallhaken hochklappen und in dem dafür vorgesehenen Loch in der Motorhaube einhängen. Besagten Metallhaken findet sich ganz aussen auf der Batterieseite, gehalten von einer Plastikklammer. Dann erst die Haube loslassen, während man leichten Druck auf den eingerasteten Haken gibt, so dass dieser nicht zurückspringen kann.

8. Wer bei Schritt 6 mit der falschen Hand angefangen hat, der darf sich offiziell als ungeschickt bezeichnen, und diesen Missgriff gern per Verknotung eigener Gliedmassen, oder durch eine sinnvoll erscheinende Balleteinlage korrigieren. Nicht Aggressiv werden, sollten evt. Vorhandene Zusachauer mokieren. Es sei denn, man stehe nicht vor dem eigenen Auto dann ist die aggressionsbedingte Beule auch egal. Haftpflichtrechtliche Folgen aber in eigenem Interesse vorher abklären. Eventuell stellt sich heraus, dass es billiger ist, den imaginär vorhandenen Benzinanteil im Blut NICHT in Flammen aufgehen zu lassen.

9. Das schwarze, Flache Plastikteil im Zentrum des Motorraums, was jetzt direkt vor einem liegt, wenn man auf den Motor blickt, ist der Luftfilterkasten. Diesem geht es genau jetzt an die Wäsche.
Ringsum gibt es insgesamt 4 Metallklammern, die man aushängen muss. Dann lässt sich der Deckel samt Luftfilter abnehmen. Drei dieser Klammern hängt man aus, indem man diese an ihrem obersten Teil nach aussen über den Rand des Luftfiltergehäuses drückt. Wenn der Wagen neuer ist und/oder noch nicht viele Inspektionen gesehen hat, halten diese Klammern recht feste. Bitte dennoch diese nicht aufbiegen oder sonstwie dauerhaft kaltverformen. Die sollen den Luftfilterdeckel auch weiterhin sicher und klapperfrei in Position halten, tun das aber nur zuverlässig, wenn man ihnen ihre Form lässt. Die vierte Klammer, auf der Batterie- bzw. Getriebeseite gegen die Spritzwand (Frontscheibe) hin, ist zuerst auszuhängen. Der Mechanismus ist selbsterklärend, wenn man schon mal ein Kofferschloss betätigt hat. Für einen Bürohengst also kein Problem, und selbst eien DAMS begreifts recht schnell, wenn er denn den Ratschenkasten oder seinen Aktenkoffer (so er einen solchen besitzt) aufbekommt. Nicht mit Gewalt arbeiten!

10. Sind die Verriegelungen offen, den Deckel vorsichtig zum Kühler hin vom Ansaugrohr der Drosselklappe abziehen. Währenddessen leicht und Gewaltfrei anheben. Die Dichtung zur Drosselklappe hin sollte es so unbeschadet überleben.

11. Nun hat man den Deckel, angeleint durch ein Kabel, in der Hand. Man drehe ihn, ohne Zug auf das Kabel auszuüben, um 180°. Das Kabel gibt die Drehachse vor. Fehler ausgeschlossen. So kann man ihn auf das schwarze Plastikteil auf der Beifahrerseite (das Ansaugrohr zum Luftfilterkasten) ablegen, wo es nicht stört bei den folgenden Arbeitsschritten.

12.Sollte der Luftfilter (weisses Teil, bzw. eins, das mal weiss war) nicht schon samt Luftfiltergehäusedeckel entfernt worden sein: Diesen herausnehmen. Ist er zu grauschwarz, durch ein Neuteil (Ich hatte schlauerweise zwei Stück davon geholt, als ich Zündkerzen einkaufen war) ersetzen. Damit aber warten, bis man die ganze Sache eh wieder zuschraubt, sonst wird das Neuteil gleich wieder schmutzig, ehe man damit auch nur einen Meter gefahren ist.
13. Soll der vorhandene Filter weiterverwendet werden, diesen trocken aufbewahren bis zum Wiedereinbau. Sich diesfalls merken, welche Seite nach oben bzw. Unten geguckt hat. Baut man ihn verkehrtrum wieder ein, saugt sich der Motor all den bis dahin gefilterten Dreck bei nächster Gelegenheit doch noch an, und man hätte fast genausogut ohne Luftfilter fahren können. Mit entsprechenden Folgen für den Motor. Es sei dazu nur gesagt, dass der Luftfilter dazu da ist, die Lebensdauer des Motors um Faktoren zu verlängern. Wer daran denkt, den Filter auszublasen: Dieser Gedanke signalisiert, dass ein Austausch angebracht wäre. Folgen Sie dieser Ihrer Vernunft. So werden allfällige Beschädigungen des Filters durch das Ausblasen verhindert, Sie sparen sich die Druckluft dazu, und ihr Teilehändler wird Sie als Kunden schätzen lernen.

14. Vor Ihnen liegt nun das offene, leere und hoffentlich saubere Luftfiltergehäuse. Sollte es nicht sauber sein, suchen Sie die Reinigungsabteilung Ihrer neugeliehenen oder neuerworbenen Schrauberausrüstung heim. Lassen sie geeignete Reinigungsutensilien wie Handstaubsauger, oder bei Ölflecken (die da, nur zur Ihrer Information, überhaupt nichts zu suchen haben, und ein Alarmzeichen sind, so vorhanden) Putzfäden oder das schon vom Ölwechsel bekannt-beliebte Haushaltspapier antreten. Der Kasten soll blitzen! Alles was nicht niet- und Nagelfest ist, saugt sich sonst der Motor zu gegebenem Zeitpunkt an. Es bekommt ihm, soviel sei Ihnen verraten, selten gut.

15. Sie werden bemerkt haben, dass drei etwas unfömige „Badewannenstöpsel“ in dem Luftfilterghäuseboden eingelassen sind, angeleint an ein Kabel, es sind dieses die Kerzenstecker mit integrierter Einzelündspuhle. Merken Sie sich prophylaktisch, dass es sich dabei um elektronische Bauteile handelt. Erweisen Sie diesen im Folgenden mehr Feingefühl, als ein Holzfäller einem Baum gegenüber, und halten sie Magneten und Handys oder ähnliches (rein propylaktisch) eher davon fern.

16. Sie werden zudem feststellen, dass diese Badewannenstöpsel mit je einer Schraube gesichert sind. Die Vierte Schraube in der gleichen Metallschiene rühren Sie bitte nicht an. Nur wenn das daran angebrachte Kabel locker oder lose ist, befestigen Sie dieses. Sie brauchen nicht zu wissen, was es für eine Funktion hat. Ich weiss es auch nicht. Aber es muss entweder Masse oder sowas wie eine Erdung sein.

17.Nehmen Sie den Zehnerschlüssel zur Hand (Varianten siehe weiter oben, für welche davon Sie sich entscheiden ist egal, nur passen sollte es.)

18. Sehen sie sich die Batterie an. Deren Minuspol (-) werden Sie abhängen müssen. Das Tut man immer, wenn man an der Elektrik arbeitet. Spätestens jetzt wird auch klar, warum es egal ist, ob der Zündschlüssel steckt oder nicht. Sobald bei stillstehendem Motor der Minuspol der Batterie abgehängt wird, kann niemand mehr den Motor mit dem Schlüssel starten und Sie beim Schrauben in Gefahr bringen. Schrauben sie NIEMALS an der Batterie, solange der Motor an ist. Nebst Stromschlägen, Kurzschlüssen und ähnlichem droht Schaden für die geamte Fahrzeugelektik. Anders gesagt: Alles was ein Kabel dran hat, kann dabei übern Jordan gehen. Und selbst einem DAMS wie Ihnen und mir sollte klar sein, dass elektrische, und selbstredend elektronische Systeme jedweder Art extrem Wasserscheu und gemeinhin auch noch nichtschwimmer sind. Dass sie sich dabei für Jesus himself halten, und meinen, übern Jordan GEHEN zu können, macht die Sache auch nicht besser. (für Bestsellerleser: In „Die Bibel nach Biff“ fiel Petrus dem selben (Irr)Glauben zum Opfer, und ist beim gehen über Wasser abgesoffen wie ein Stein. Daher wurde er zum ersten Papst stilisiert und gilt seither als GrundSTEIN der röm. Kath. Kirche... Dass Petrus über ein anderes Gewässer als den Jordan gehen wollte, ist ein eher vernachlässigbares Detail. Wir merken uns nur, dass es nicht funktioniert hat.) Also:

19. Lösen sie die Mutter, die die Batterieklemme am Minuspol (-) der Batterie fixiert. Sie brauchen sie nicht ganz abschrauben, es sei denn, Sie bekommen Überstunden beim Schrauben bedingungslos bezahlt.

20. Entfernen sie das Kabel vom Minuspol der Batterie. Geben Sie dabei Acht, dass dieses Kabel unter gar keinen Umständen mit dem Pluspol (+) der Batterie oder dem daran befestigten Kabel in Kontakt kommt. Die Fahrzeugelektronik steht nicht sonderlich auf eine Grillparty, umso weniger, wenn sie als Grillgut herhalten soll. Das ändert sich auch nicht, falls sie lokaler Grillweltmeister sein sollten, oder vorhaben, dieser zu werden.
Ich habe das Minuskabel hinter den Sicherungskastten oberhalb der Batterie verstaut. Der ist aus Plastik, und leitet sicher nicht. Grillparty ausgeschlossen. (Sie Spielverderber, Sie!*g*)

21.Danach Schrauben Sie die drei Schrauben heraus, die die Badewannenstöpsel im Luftfiltergehäuse fixieren. Als Ablagefläche eignet sich einmal mehr die Plastikabdeckung rund um die Scheibenwischer. Alternativ jede andere Fläche oder Kuhle, wo Sie die Schrauben leicht wiederfinden. Falls einigermassen sauber, wäre das effizient, da Sie andernfalls die Reinigung des Luftfilterkastens nach Wiedereinschrauben dieser Schrauben wiederholen „dürfen“. Sagen Sie nicht, ich hätte sie nicht vorgewarnt...
22.Drehrichtung zum Lösen von Schrauben und Muttern: Nach LINKS, wenn man gerade auf den Schraubenkopf schaut. Alles andere ist nicht Zielführend, führt dazu, dass die Arbeiten beim Daihatsu-Händler billiger zu haben gewesen wären, und Ihr Bierkonsum unerwünscht ansteigen könnte. Alkoholismus, Scheidung, das Ende einer harmonischen Beziehung samt Liebesentzug, GmBh*-Ende,... bis hin zum dritten Weltkrieg könnten die Folgen solcher Untauglicher Versuche sein. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt!

23. Die Metallschiene, die die Kerzenstecker sicherte, können Sie jetzt Richtung Kühler/ihren Standort beiseiteklappen.

24. Ziehen sie einen der drei Stecker sanft nach oben. Die Länge der Zündkabel lässt das gerade eben zu.

25. Entscheiden Sie sich, ob sie alle Stecker entfernen und dann erst zur Ratsche bzw. Zum Kerzenschlüssel greifen wollen, oder eine Kerze nach der anderen tauschen wollen. Ich habe eine nach der anderen getauscht. Die Zündkabel sind aber so abgelängt und zusammengeklebt mit Isolierband, dass es schon fast ein Kunststück wäre, die Stecker zu vrwechseln. Theoretisch jedenfalls. Aber: Warum das Risiko eingehen, die Stecker zu verwechseln und dadurch die Zündfolge durcheinanderzubringen, wenns auch anders geht. Sie sollten ohnehin den Wechsel der Zündkerzen nicht solange hinauszögern, dass Sie in die Lage kommen, diese tauschen zu müssen, während sie gerade auf der Flucht sind (Zum Hintergrund: Siehe die Anmerkung zur Drehrichtung der Schrauben, oder die eigenen geheimen Pläne zu einem eventuellen Banküberfall oder ähnlichem. Irgend einen Grund muss es ja haben, warum Sie keine Werkstatt bezahlen wollen für den Zündkerzenwechsel...).

26. Ziehen Sie also je nach Präferenz einen oder mehrere der Kerzenstecker ab. Ich habe ganz links (Zylinder N°. 1 auf der Zahnriehmenseite, also der Beifahrerseite) angefangen, und mich dann, Zündkerze für Zündkerze über die Zylinder N°. 2 und 3 vorgearbeitet. Die Reihenfolge ist aber egal.

27. Sie Sehen nun die Zündkerze vor sich, wenn sie von oben in den Schacht kucken, den der Stecker freigibt. Ab jetzt ist es unabdingbar, dass sehr sauber gearbeitet wird. Ist die Kerze raus, und irgendwas fällt in den offenen Schacht, landet es im Zylinder. Gott steh Ihnen bei, wenn die betreffenden Dinge dann nicht komprimierbar sein sollten. Atheisten müssen ggf. diese mittlere Katastrophe halt ohne göttlichen Beistand irgendwie durchstehen.

28. Greifen Sie sich die Ratsche, die Verlängerung und den Zündkerzenschlüssel.

29.Zusammensetzen! Alternativ zu diesem und dem vorangegangenen Schritt: Greifen sie sich nur den Zündkerzenschlüssel, und hoffen Sie, dass dieser nicht wesentlich mehr als die eingangs genannten 22mm Aussendurchmesser hat und lang genug ist, sollten Sie sich für ein Modell entscheiden haben, das nicht mit einer Ratsche zu kombinieren ist.

30. Stellen sie die Ratsche so ein, dass sie Schrauben löst. (Schrauben löst man, indem man sie LINKSherum (Gegenuhrzeigersinn) dreht. Erst weitermachen, wenn Sie absolut sicher sind, dass auch ganz sicher die richtige Drehrichtung anliegt.
Wenn die Gewinde für die Zündkerzen nämlich Schaden nehmen, kommen Sie um Scotty mit seinem Beamer oder einen Abschleppwagen kaum herum... Von einer nicht ganz einfachen Reparatur gar nicht zu reden. Und letztlich sind wir uns doch alle im klaren darüber, dass weder der dritte Weltkrieg noch Banküberfälle besonders lukrativ sind. Womit also wollen Sie dann eine Reparatur bezahlen?

31. Versenken sie das so eingestellte und zusammengebaute Werkzeug mit aller zur Verfügung stehenden Behutsamkeit in den Kerzenschacht.

32. Halten sie mit einer Hand die Verlängerung senkrecht, und betätigen sie mit der anderen möglichst feinfühlig und langsam die Ratsche.

33. Kurz darauf werden sie fühlen, wie sich die Ratsche, die sie locker halten, unter ihrem eigenen Gewicht ein paar mm senkt. Dies ist der Moment, in dem die Nuss im Gewinde eingerastet ist. Ab jetzt drehen Sie die Nuss unten an der Ratsche, oder eben den Schlüssel, in eigenem Interesse unter gar keinen Umständen mehr in die falsche Richtung. Schrauben löst man linksherum, bzw. gegen den Uhrzeigersinn, es sei denn sie wollen ernsthaft den Weltfrieden bzw. Ihr persönliches Glück gefährden.

34. Drehen Sie die Kerze heraus. Falls sie keinen geeigneten Drehmomentschlüssel haben, merken Sie sich SEHR GUT, wie bemerkenswert wenig Kraft Sie aufwnden mussten, um die Kerze in anfangs in Bewegung zu bringen. Mehr sollten sie auch zum anziehen nicht verwenden. Gewindereparaturen direkt am Zylinderkopf sind nicht die allerleichteste Übung. Sie brauchen die Gewinde also unbeding noch. Sie werden irgendwann schon merken, wenn die Kerze lose ist. Wenn sie unsicher sind, setzten sie halt mehrmals an, bevor sie aus lauter Eifer das Gewinde vermurksen.

35. Bergen sie die lose Kerze, wie ist egal. Nur: machen sie dabei nichts kaputt und verletzen Sie sich nicht. Eine schlanke Zange, ein Magnet oder eine Drahtschlinge fallen mir als mögliche Bergewerkzeuge spontan ein.

36. Versenken Sie sorgfältig die neue Kerze in dem Schacht. Es soll dabei nichts was grösser als ein Staubkorn ist, und auf keinen Fall etwas, was nicht brennbar ist, durch den offenen Kerzenschacht in den Zylinder fallen. Sonst ist Armageddon nahe...

37. Stellen sie die Ratsche mit dem Kerzenschlüssel auf „anziehen“ ein. Also RECHTSrum oder Uhrzeigersinn.

38. Sitzt die Kerze einigermassen Senkrecht, schicken sie die Ratsche mit Kerzenschlüssel hinterher. Möglichst so behutsam, als wären darunter ihre eigenen Weichteile... Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste und einiger anderer Dinge.

39.Um das Gewinde nicht schief ansetzen zu lassen, brauchen Sie jedes Quäntchen Feingefühl, dessen Sie habhaft werden können. Ich empfehle zudem, nicht mehr als das Gewicht der Ratsche mit Verlängerung in der Senkrechten wirken zu lassen, und ein Stückchen zurückzudrehen. Also, obschon sie gleich die Kerze festziehen wollen, eine halbe Drehung oder so nach links zu drehen. Wenn Sie dann im richtigen Moment die Drehrichtung ändern, sitzt das Gewinde perfekt. Probieren Sie den Effekt an einem Gurkenglas oder dem Schraubverschluss einer Flasche aus, wenn ich Ihnen in Rätseln spreche. Wenn sie eine Ratsche benutzen, verhindert der Freilauf ein zurückdrehen. Ist das der Fall drehen sie direkt an der Verlängerung, um zurückzudrehen. Der Freilauf wird so umgangen.

40. Sind Sie sicher, dass das Gewinde richtig greift, drehen Sie die Kerze fest. Nach fest kommt ab. Sie brauchen wirklich nur wenig Kraft dazu. Seien sie sehr behutsam. Sie operieren am offenen Herzen ihres Autos. Wenn auch eher endoskopisch. Erinnern Sie sich, wie leicht sich die alten Kerzen lösen liessen. Die waren auch nicht sehr fest, und dennoch dicht abschliessend.
So vorhanden, benutzen sie einen Drehmomentschlüssel statt der Ratsche. Damit festdrehen, bis zum Klick. Sofern vorher das passende Drehmoment und die richtige Drehrichtung eingestellt wurde, ist zu festes Anziehen damit unmöglich.

41.Dann setzen sie, auch wieder mit Gefühl, den Kerzenstecker auf (Zündfolge beachten, sollten sie mehr als einen davon zeitgleich abgezogen haben.)

42. Gehen Sie zum nächsten Zylinder, zeihen sie den Kerzenstecker ab, und wiederholen Sie die Schritte 27. - 41.

43. Sind bei allen Zylindern neue Kerzen eingeschraubt, und die Stecker behutsam aufgesteckt, klappen Sie die Sicherungsschiene wieder in Ursprungsposition zurück, und

44. Versuchen Sie, möglichst auf Anhieb die zugehörigen Schrauben wiederzufinden.

45. Schrauben sie diese fest. Sie sollen nur die Kerzenstecker sicher in Position halten, wenn der Motor sich auf den nächsten 30'000 bis 40'000km schüttelt und rüttelt. Sie brauchen also noch weniger Drehmoment. Also seinen sie ganz zart zu Ihrem geliebten fahrbaren Untersatz.

46. Setzen Sie den Luftfilter wieder an seinen Platz. Darauf achten, nicht die falsche Seite oben zu liegen kommen zu lassen. Ggf. ein Neuteil verwenden.

47. Setzen sie den Luftfiltergehäusedeckel wieder an seinen angestammten Platz.

48. Verriegeln Sie alle vier Verriegelungen wieder.

49. Schnappen sie sich den Zehnerschlüssel, und bringen Sie das Kabel am Minuspol der Batterie wieder an. Mutter festziehen. Wenn Sies da haben, ist etwas Polfett nicht verkehrt. Eine gesunde Batterie kommt aber auch ohne gut zurecht. Meine hat keins dran.

50. Starten Sie den Motor. Läuft er rund, haben Sie das Spiel gewonnen. Falls nicht: Zurück auf Feld – will heissen Schritt 1. Dann ist Fehlersuche angesagt. Viel Spass dabei! Ich hatte diesen nicht nötig. Offensichtlich unnötige Schritte dürfen Sie meinetwegen bei der Fehlersuche überspringen. Es ist Ihr Auto, und es sind Ihre Nerven. Ich lehne ohnehin jede erdenkliche Haftung ab. Wenn Sie bei Reparaturen jemand anders als sich selbst haftbar machen können wollen, fahren Sie in die Werkstatt. Ach ja: Diesfalls hätten Sie diesen Text nicht zu lesen gebraucht. *Ätsch*

51. Machen Sie nach belieben den Motor aus oder nicht. Besser wärs, dem lokalen Weltfrieden und der Umwelt zu Liebe, wenn Sie den Krach beenden. Auch wenns sich für Sie wie Musik anhört.

53. Aussteigen, Motorhaube zumachen.

54. Aufräumen! Ja, das mit dem Befehlston ist mein voller Ernst. Und: Ja, mir ist klar, dass das schneller gesagt als getan ist. Ausnahmsweise mal.. - schneller gesagt als getan. Selbst wenn ich hier noch ne Weile rumsülze. So schnell sind SIE nicht. Ich weiss das. Bin ja selbst ein DAMS...

55. Abfall ordnungsgemäss entsorgen.

56. Freuen, und stolz sein wie Oskar... Oder Otto. Der hat ja den Motor nach diesem Bauprinzip erfunden. Ich gehe einfach mal davon aus, der hat sich auch gefreut, und war auch stolz...

*Sie kennen den Spruch: „Schatzi! Geh mal Bier holen!“?
__________________
Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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Alt 20.11.2009, 12:32   #2
dierek
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Herrlich, eine klasse Anleitung im dir absolut eigenen Stil.

Bitte, bitte versuche diese für alle beweglichen Teile des Wagens zu schreiben und bring es als Taschenbuch mit 17.623 Seiten (Nur Teil 1 ) heraus. Ich würde es so gerne lesen.

Deine Art Texte zu Verfassen ist ein Kunst, die lange nicht jedem zukommt, dieses Potential muss einfach weiter genutzt werden.

PS. Glückwunsch zum Kerzenwechsel.
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Alt 20.11.2009, 13:33   #3
62/1
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kann mich da nur dierek anschließen, nett gemacht.
Aber mal ne ganz dumme Frage: beim Charade und beim Gran Move ist ein Zündkerzenschlüssel im Daihatsu-Bordwerkzeug vorhanden, wurde der bei den aktuellen Modellen mittlerweile einfach eingespart?

Rene

PS.: wenn kein Drehmomentschlüssel zur Hand ist => laut dem größen Zündkerzenspezial der Oldtimer Praxis: Kerze handfest andrehen und dann maximal noch 1/4 Drehung mit dem Schlüssel / Ratsche festziehen
62/1 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2009, 13:39   #4
KalleP
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Moin,
sollte man solche schönen Anleitungen, wie auch andere incl. Bilder, in ein FAQ-Verzeichnis, dem Alphabet nach, ablegen?

Ich habe so etwas schon im Forum für den Citroen Berlingo gesehen.

Gruß
KalleP
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Alt 20.11.2009, 17:38   #5
Sonny06011983
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Dat prickelt, ud man kann sich kugelig lachen! Vielen Dank!

Nebenbei: Bist du Autor, bluedog?
__________________
Es grüßt Euch
Sven
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Alt 20.11.2009, 17:45   #6
Rotzi
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Ja, wie immer Klasse bluedog!
Da wird doch selbst ein Kerzenwechsel zum Vergnügen.

Ich stopfe immer etwas geknülltes Klebeband in den Kerzenschlüssel.
Da bleiben die Kerzen schön dran haften.
__________________
DE ist besser!

CUORE*L276*
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CUORE*L701*
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Alt 20.11.2009, 18:16   #7
Sonny06011983
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Es gibt ja auch Kerzenschlüssel mit Gummieinsatz. Die funktionieren eigentlich ganz prima.
__________________
Es grüßt Euch
Sven
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Alt 20.11.2009, 19:12   #8
mark
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Zitat:
Zitat von 62/1 Beitrag anzeigen
PS.: wenn kein Drehmomentschlüssel zur Hand ist => laut dem größen Zündkerzenspezial der Oldtimer Praxis: Kerze handfest andrehen und dann maximal noch 1/4 Drehung mit dem Schlüssel / Ratsche festziehen
Sowas dachte ich auch zuerst.
Bis ich auf die Seite von NGK geschaut habe.
Die Metallscheibe muss sich nämlich eindrücken, nur so dichtet die Zündkerze optimal ab, man hat volle Kompression und die Schraube kann nicht locker werden.

Ich habe mir damals aufgeschrieben, dass für eine Zündkerze die Durchmesser 14 hat, wie beim L251, ein Drehmoment von 25-30NM vorgeschrieben ist. Weiter steht auf den Zündkerzenschachtel, für neue Zundkerzen, reindrehen, dann 1/2-2/3 Umdrehungen weiter drehen, dann ist auch das Drehmoment erreicht. Bei schonmal verwendeten Zündkerzen(also nur zum überprüfen rausgeschraubt und dann wieder reingeschraubt) eine Umdrehung von 1/16 zu wählen.
Steht aber alles auf der Zündkerzenverpackung.
Vorsicht nicht einfetten und kein Festschmierstoff drauf, weil sonst stimmt das Drehmoment nicht mehr.

Sonst passt die Anleitung.....

P.S. Ich hab eine Nuss für Zündkerzen, diese haben einen Gummieinsatz, die sind sehr gut. War bei meinen Proxxon Werkzeugkasten dabei......
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Daihatsu Cuore "Chili" in Schwarzperleffekt!
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Alt 20.11.2009, 19:19   #9
bluedog
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Zitat:
Zitat von Sonny06011983 Beitrag anzeigen
Dat prickelt, ud man kann sich kugelig lachen! Vielen Dank!

Nebenbei: Bist du Autor, bluedog?
Freut mich, dass es gut angekommen ist. Unter anderem dafür hab ichs geschrieben. Dass es im besten Fall eine funktionierende Anleitung zur Bewältigung eines notwendigen Wartungsvorgangs abgibt, ist zwar intendiert, aber dann doch eher willkommener Nebeneffekt, weiss ich doch, dass Unterhaltung immer geschätzt wird.

Ausserdem ist es meine Art, zu zeigen, dass ich so langsam richtig Freude an der Schrauberei bekomme, und dem klasse Forum, in dem ich mich hier tagtäglich bewegen darf, meinen Dank zu zeigen.

Zur Frage, ob ich Autor bin: Ausser hier im Forum und in einem anderen Forum, das es seit ein paar Monaten nicht mehr gibt, nein. Ich könnte mir zwar vorstellen durchaus mal ein Buch zu schreiben, will mir das aber nicht zum festen Vorsatz machen.
Ich fühl mich halt einfach gut, wenn ich mal wieder Werkzeug in den Fingern hatte, ohne was kaputtzumachen, und auch das Gefühl, dass das eigene Auto dank Eigenleistung sicher und zuverlässig unterwegs ist, ist Gold wert. Ganz davon abgesehen, dass es das im täglichen Stau mehr und mehr verlorengehende Gefühl der unbegrenzten Freiheit stärkt, wenn man erst mal erfasst hat, dass nicht jede kleine Inspektion gleich zur grossen Budgettechnischen Herausforderung werden muss.

Das alles sind lauter gute, positive Erfahrungen, und ich fänds halt schon cool, wenn ich durch solch sagen wir mal nicht ganz so bierernste Berichte und Anleitungen dem ein oder anderen helfen kann, auch mit dem Schrauben anzufangen. Schliesslich ist das ein sinnvolles und lukratives Hobby, muss doch für die meisten sowieso ein Auto her. Und wenn ein Hobby schon Geld kosten muss, von dem zumindest bei mir sowieso chronisch zu wenig da ist, dann doch wenigstens eines, das einen realen Gegenwert bringt.

Kommt dazu: Ich habe zu viele Werkstätten gesehen, bei denen man gemerkt hat, dass die sich um einen Daihatsu einen Dreck kümmern. Frei nach dem Motto: Ist ja nur ein Kleinwagen, kein richtiges Auto, und obendrein noch nicht mal ein Europäer... Will man so ein Auto ordnungsgemäss unterhalten bekommen, bleibt einem nichts anderes übrig, als möglichst alles selber zu machen. Denn selbst wenn man sich daneben stellt beim Service: Die putzen lieber einmal zuviel die Scheiben, als auch nur zwanzig Sekunden mehr Zeit darauf zu verwenden, das Fahrzeug beispielsweise nur schon ordentlich auf die Hebebühne zu stellen. Nun ist es ja nicht so, dass ich was dagegen hab, wenn mal wieder die Scheiben geputzt werden. Das mach ich selber sehr ungern und daher viel zu selten. Aber wenn ich hinkomme, um zwei neue Reifen montieren zu lassen, und man putzt als erstes die Scheiben, macht sich aber nicht die Mühe zu fragen, welche der vier Reifen getauscht werden sollen, und schmeisst lieber erstmal die falschen zwei von der Felge, bis ich dazwischengehe, und dann seh ich, dass man zwar sorgfältigst Gummiblöcke unter die Karosse gelegt hat, diese aber vorne an Fahrwerksteilen aufliegen, und hinten 5mm zu dünn sind, so dass der Wagen an den unteren Enden der hinteren Stossdämpfer aufliegt, dann frag ich mich eben nicht mehr, warum die Leute, die selber schrauben, immer die ältesten Karren haben, aber damit zustandsmässig besser dastehen als so mancher Neuwagen während der Garantiezeit.

Anders: Nebst den fürsorglichen Lehrern und hochgeschätzten Vorbildern, die ich hier im Forum gefunden habe, war es vor allem die grundsätzliche Erkenntnis, dass man sich gerade als Kleinwagenfahrer grundsätzlich nicht auf andere verlassen kann. Seiens dreimal erfahrene Fachkräfte... Verlass Dich auf andere, und Du bist verlassen!

Ergo: Schreibtischtäter hin, Bürohengst her, man muss selber Hand anlegen, will man nicht mit ewiger Schlamperei zu dann doch nicht ganz so tiefen Preisen leben.

Zur Beruhigung: Daihatsu-Werkstätten sind zwar auch nicht immer perfekt, aber die sind noch die, die sich am gezieltesten nach dem richten, was ich als Kunde bestelle.
__________________
Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.

Geändert von bluedog (20.11.2009 um 19:22 Uhr) Grund: logischer Fehler, der eine Aussage verfälschte
bluedog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2009, 21:06   #10
CarDoc
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Super Anleitung bluedog!!!!

Respekt!!

Lustige Formulierungen und korrekt.


Als kleine Ergänzung vielleicht. Obwohl ich jetzt nicht als "Lehrer" dastehen möchte. Das Kabel am Luftfilterkasten ist ein Sensor der nur in das Gummi eingesteckt ist und ganz leicht gerade herausgezogen werden kann. Dadurch hat man etwas mehr bewegungsfreiheit. Aber wie schon geschrieben....

Super!!!
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Daniel
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Stichworte
dams, l251, zündkerzen, zündkerzenwechsel


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