Lanzeiterfahrung mit E85

[Werner Schulte]

Moin Leute,

bin ja selten hier und bald wohl auch ganz weg. Mein Sirion 1.0 kommt in die Jahre und ist nicht mehr so wirklich neu. Mit 135.000 km hat er mit bisher immer großen Spaß gemacht, am besten fuhr er mit E85.

Was ich mir nicht erklären kann, ist der Leistungsgewinn durch E85. Wenn das Auto eine Viertelstunde mit Vollgas auf der Autobahn fährt, wird es schneller - kaum glaublich, aber wahr. Der Tacho geht dann auf 170 (was etwa 160 entspricht) und sobald ich dann Benzin tanke, geht es stur nur noch bis 160 Tachowert. Na egal, vielleicht bleibt er im Ansaugrohr kühler durch den Schnaps und saugt dadurch besser. Ich weiß es einfach nicht.

Aber mal was anderes, vor einem Jahr habe ich eine häufigere Tour gehabt, bei der ich den kleinen in der Euphorie tüchtig getreten habe. Er hat es mit einer durchgeblasenene ZK-Dichtung quittiert. Also Kopf runter, Kopf war etwas krumm, ich habe gesagt, man solle beim Planen ruhig ein paar Zehntel mehr runternehmen. Auto wieder zusammen, gute Beschleunigung durch die höhere Verdichtung, Kosten 1200 EUR, was noch geht - meine ich. Leider war dadurch der Kostenvorteil von E85 quasi wieder weg - aber was solls. Die Schnapsfahne am Morgen ist Entschädigung genug.

Dieser Schaden wäre mit Benzin wohl nicht passiert. Und auch nicht, wenn ich langsamer gefahren wäre. Alkohol brennt wohl was langsamer und macht es ihm heißer im Kopf - möglicherweise . . . . . vielleicht war es auch einfach Pech.

E85 gibt's bald nicht mehr. Das Auto röchelt. Ich brauche beruflich einen schnelleren Wagen. Also wird es wohl was Neues. Ich schiele nach einem Suzuki Swift Sport. Den werde ich dann wohl mit Benzin fahren müssen.

Hach, ich vermisse den Dreizylindersound jetzt schon . . . .


Gruß

Werner

[Schimboone]

Naja, die 1.0er haben öfter mal durchgebrannte Kopfdichtungen.
Eher unwahrscheinlich das dieses Problem auf E85 zurückzuführen ist.

Wenn der Motor mit entsprechend größeren Einspritzdüsen oder Benzindruck bzw,. Zusatzsteuergerät gefahren worden ist gibt es auch keine heißeren Temperaturen im, Kopf- die gibt es nur wenn der Motor zu Mager läuft, also bei unsachgemäßer Umrüstung.

[AC234]

Man kann auch mal Pech haben. Klopfen als Ursache erkennt man daran, das die Kohle/Rußschicht am Zylinderkopf weggebrannt ist, meist vom Auslaßventil so Art keilförmig unter der Quetschkante. Das kostet dann Kopfdichtungen, oft erlebt während meiner Doppelvergaserzeiten. Das die Aluköpfe beim ersten mal Planen krumm sind, das ist normal. Hört auf, wenn man das öfters macht. Dann ist nur lästig, das man die Quetschkante dann nachfräsen muß, sonst ist die Verdichtung zu hoch.
Jens

[Werner Schulte]

Naja,

es fehlte immer etwas Wasser, wenn man länger gefahren war. Ich war überzeugt, es ist der Kopf, die Werkstatt zögerte. Nachdem ich klar gemacht hatte, daß ich das Aufmachen bezahle, hat man geöffnet und an zwei Stellen genau die beschriebenen Stellen gesehen. An Klopfen hab ich nicht gedacht, da war auch nichts zu hören. Egal, er fuhr danach besser und nun fährt er wieder mit Benzin und macht alles artig und brav. Aber das Flair ist vorbei.

Morgens beim Anlassen erstmal kein Gas. Dann ein paar Umdrehungen mit dem Anlasser mehr, als normal, dann die ersten, sehr weichen Zündungen, dann allmählich das Aufwachen der Maschine - fast wie eine alte Diesellok. Geruch nach Schnaps, wenn man noch Scheiben kratzen mußte . . . . . . .

Und dann zart angasen, jetzt bloß keine großen Ansaugquerschnitte, dann plumpst der Schnaps auf den Kolbenboden und der Motor setzt aus. Nach etwa 200 Metern dann im langen Gang mal so laaaangsam bis Vollgas durchtreten. Das wärmt die Zylinderköpfe.

Hei ! Mit hat das einfach Spaß gemacht. Aber das Auto ist nicht mehr neu und auf der Bahn dauert es einfach zu lange inzwischen. Ich liebäugele mit einem Suzuki oder vielleicht auch ne richtige Kraftspritze.


Gruß

Werner

[exar]

Dann kannst du ja nun quasi überleiten zu deinen Überlegungen im Thraed "Was kaufe ich mir danach" im Kapitel Daihatsu beendet Engagement in Europa...