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Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276)

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Alt 09.12.2021, 16:07   #1
Berserker
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Frage Ölschleim - Wie entsteht er? - Verbesserungsvorschläge

Hallo allerseits,

mich interessiert derzeit das Thema Ölschlamm, also der schleimige, gelbliche Belag, der z.B am Deckel des Zylinderkopfes, zu sehen ist.

Wie genau entsteht er?
Stimmt meine Vermutung, dass er durch kalte Temperaturen in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit entsteht?

Möchte gerne etwas dazu lernen, daher die Frage in diesem Forum.

Ich versuche bewusst den Motor auf Temperatur zu bekommen, auch und besonders im Winter, jedoch scheint mir das nicht zu gelingen.
Fahre Motul 5W-50 auf Esterbasis, da ich finde, dass ein hochwertiges und vollsynthetisches Öl, Vorteile hat, im Bezug auf die Verschleißfestigkeit, des Motors.

Kalt, z.B im Winter, klickert und tackert er, da vermutlich das Öl zu dickflüssig ist, um es zu pumpen, bevor es ausreichend erwärmt wurde.
Warum gibt es dann in Fahrzeugen nicht eine Art Durchlauferhitzer, in Form von z.B eines Stahlzylinders aus Korrosionsfestem und Säurebeständigem Stahl, welcher elektrisch, ähnlich wie ein Zigarettenanzünder, das Öl vorwärmt und dann mit einer zuschaltbaren Pumpe in den Ölkreislauf pumpt, bevor der Motor gestartet wird, sofern meine Theorie stimmt?

Ähnlich wie bei einem Schnellkochtopf, könnte man zudem ein Druckventil verbauen, welches im Sommer, wie im Winter, bei einem bestimmten Druck öffnet, wodurch Kondenswasser, entweichen könnte, als ein Beispiel.

Dann wäre auch bei kalten Temperaturen, der verschleiß verursachende Kaltstart, in Kombination mit dem höheren Anpressdruck der Mechanik und der Nockenwelle, Aufgrund der vermuteten, höheren Spannung, da sich der Stahl zusammenzieht, kein Thema mehr und die Motoren würden viel länger störungsfrei laufen; so die Theorie, die noch nicht überprüft wurde.
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L251 Dortmund-Siegen -> 3.8 Liter mit 100 Km/h

Geändert von Berserker (09.12.2021 um 16:17 Uhr)
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Alt 09.12.2021, 16:47   #2
LSirion
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Du sprichst hier im Grunde genommen von einer Kurbelgehäuseentlüftung, die es bei jedem (?) Fahrzeug mit Hubkolbenmotor bereits gibt. Das Ausgasen von Wasser (bzw. Wasserdampf) funktioniert natürlich nur bei entsprechend warmem (bzw. heißem) Öl, also eben nicht im Winter (generell bei Kurzstrecke).

Ein Vorheizen mittels Durchlauferhitzer ist nicht erforderlich oder kennst du moderne Motoren, die kaputtgehen, weil sie (im Winter, ein- oder zweimal am Tag) kalt gestartet werden?
Du könntest im Winter zu 0W40 wechseln oder eine Standheizung verbauen, das war´s dann aber auch mit Optimierung.

Der "Ölschlamm" am Ventildeckel zeigt doch eigentlich nur, dass das System funktioniert: Das Wasserdampf-Ölgemisch beschlägt bzw. kondensiert dort oben am Deckel, wo es am kältesten ist. Das ist also eigentlich raus aus dem System.

In der Ölwanne (im Kurbelgehäuse) wird man das vermutlich so gar nicht finden oder wenn überhaupt nicht mit diesem hohen Wasseranteil. Der Kondens-Ölschlamm (oben im Deckel) tut dem Motor an sich also nichts, wobei er natürlich ein Anzeichen dafür ist, dass etwas Wasser ins Öl eingetragen wurde. Dann muss man eben einmal eine große Runde fahren... wenn´s unbedingt sein muss (aus Überzeugung).
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Alt 09.12.2021, 18:02   #3
AC234
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Berseker, die meisten Motoren sterben bzw. verschleißen nicht viel früher beim Kaltstart, sofern man da nicht gleich Vollgas losfährt. Dann braucht man mehr Kolbenspiel und hat höheren Ölverbrauch. Grund sind eher Säureeintrag ins Motorenöl durch Verbrennungsgase, das sorgt für chemische Reaktionen der verschiedenen Metalle, und die Vorgaben, das Motoren halt nicht so lange halten sollen. Ansonsten würde man die Öle entsprechend verbessern. Versuche zu langlebingen Ölen gab es in den 80ern, mit Feinstölfiltern konnte man Ölwechselintervalle auf 100.000km ausdehnen. Wollte die Industrie nicht. Seltsamerweise kam zu der Zeit auch die Ölschlammhysterie auf, der man, lt. Herstellern der Öle, nur mit hochwertigstem Öl begegnen konnte. Und Schwupps, war Ölwechsel mit teurem Öl wieder in, es gab Umsatz, und niemand wollte mehr lange Wechselintervalle. Aktuell, mit 3 Jahren Vollgarantie und Wartung.beträgt das Wechselintervall nun 45.000km, bei 15.000km Fahrleistung im Jahr, oder 4 Jahre bei 10.000km im Jahr. Also, da der Rest, Bremsbeläge etc. auch so lange hält, wird ja auch keine Wartung fällig, da kann man das gut versprechen. Wer mehr oder unter 'extremen' Belastungen (Anhängerbetrieb) fährt, für den gilt das nicht.
Zurück zum Ölschleim, du kannst auch den Ventildeckel isolieren, dann kondensiert das Wasser nicht mehr am Deckel. Woanders tut es das im Ventildeckel auch kaum, da wird es erstens relativ schnell warm, und auch durch das Öl wieder abgewaschen. Das verdunstete Wasser wird dann über die Kurbelgehäuseentlüftung über den Ansaugtrakt entsorgt. Alles im Rahmen, keine Sorge.
Zur Zeiten der Ölschlammdiskussion nahm man als Beweise die Ölschlammablagerungen in den Deckeln der alten Stoßstangenmotoren, Die gab es da auch wirklich und waren durch die Ölqualität beeinflußbar, damals nahm man für diese alten Motoren gerne mal das Zweitraffinatöl für 5DM die 5l, das gab dann den Ölschlamm. Und Wechsel alle 30.000km statt 10.000km, keine Kunst.
Den Ölschleim gabs auch damals schon, noch ausgeprägter in den Blechventlideckeln, weil es einfach viel weniger Ölumlauf im Ventildeckel gab als heute mit obenliegenden Nockenwellen. Und auch zu der Zeit sind die Motoren nicht am Ölschleim gestorben, sondern an der Ölqualität und den Wechselintervallen.
Jens
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Alt 09.12.2021, 18:41   #4
yoschi
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Hallo , im Winter die "unteren Organe" vor dem kalten Luftstrom schützen hilft . Also eine Blende unten , hinter der Soßstange einstecken , da wird das Motoröl wärmer , erstens , und zweitens wird auch gleichzeitig der Klima- und der Wasser-Alukühler vor dem Salzsprühnebel geschützt . Gruß !
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Alt 10.12.2021, 20:36   #5
bluedog
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LSirion hat eigentlich schon alles gesagt. Bis auf die Tatsache, dass es da ganz oben im Motor im Winter auch bei Langstrecke nicht warm wird.
Der C1 I hat da sogar ein Plastikteil, was zeigt, dass es da nicht wirklich heiss wird. Da geht dann im Winter auch auf Langstrecke der Ölschleim nicht weg.


Alles in allem ist das kein Grund zur Sorge. Es zeigt halt nur, dass Ölwechsel durchaus sinnvoll sind.


Eine spezielle Entlüftung oder gar ein Überdruckventil brauchts nicht. Eine Entlüftung von Kurbelgehäuse und Ventiltrieb gibt es schon. Die endet bei modernen Motoren im Ansaugtrakt.
Bis irgendwann in die Siebziger Jahre waren das Entlüftungen, die einfach nach draussen gingen, so dass, etwa wenn da was verstopft war und zu Überdruck führte, auch Öl nach draussen gelangen konnte. Daher wurde das verboten und die Entlüftung in den Ansaugtrakt geführt. So bleibt im Zweifel die Umwelt sauber.


Überdruck sollte es im Normalfall da nicht nennenswert geben. Das Bild vom Schnellkochtopf geht also fehl.


Motorölvorheizung ist nicht üblich und in gemässigten Breiten auch nicht nötig. Ein 40er-Öl wird zwar kalt im Winter honigartig zähflüssig, so dass es länger dauert, bis der Motor durchgeölt ist. Allerdings ist das selbst bei -15°C oder so in einer Minute erledigt. Allerdings tun sich gerade im Winter die kleinen Daihatsu mit einem 30er-Öl merklich leichter. Allerdings stösst man damit im Sommer eher an Grenzen, und man hat auch da Schleim am Einfülldeckel.


Das ist auch nicht zu vermeiden, weil Benzin nunmal zu Kohlendioxyd und Wasser(dampf) verbrennt.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

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Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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Alt 10.12.2021, 20:52   #6
yoschi
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Motor durchgeölt erst nach einer Minute ? Hat jemand schon mal ein Öldruckmanometer an der , von der Ölpumpe am weitesten Stelle installiert ? Oder ist das alles nur ein Fake der Motoröl-/Autohersteller ? Ich bin mehrfach , wegen eines Motorlagerschaden klappernde Auto's gefahren , mit 20W-40 oder so , das helle Klappern war in Sekundenschnelle gedämpft , selbst dickes Öl braucht keine Ewigkeit . Meine Erfahrung .
Gruß!
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Alt 11.12.2021, 09:44   #7
AC234
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Ist auch so, denn am Klappern der Hydrostößel hört man ja, wann der Öldruck im Kopf aufgebaut ist. Das dauert nie 1min. Ein paar Sekunden halt, ansonsten wären die Schäden auch zu groß. Dauert es länger, dann ist meist der Ölfilter dicht oder es liegt halt zuviel Verschleiß vor. Defekte Lager hatte ich nur durch Dreck im Öl, bedingt durch abgegangene Schläuche auf der Reinluftseite oder schlechte Luftfilter. Und zu kleine Lager, wie ich es von den VW-Dieseln beim 2er Golf kenne.
Jens
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Alt 31.12.2021, 22:09   #8
zucuo
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Ich dachte der Cuore hat keine Hydrostössel? Hydrostössels paren Gewicht, Federkraft reduziert somit die Reibung und den Verbrauch, sind aber bei Kaltstart lauter? Korrigiert mich, falls ich da was falsches poste.
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Alt 02.01.2022, 03:51   #9
bluedog
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Cuore haben keine Hydrostössel. Der L251 hat Tassenstössel, bei denen zum einstellen des Venzilspiels Einstellplättchen (shims genannt) ausgetauscht werden können. Der L276 hat austauschbare Tassenstössel zum Einstellen des Ventilspiels.
L5 und früher kenne ich nicht detailiert genug, dass ich sagen könnte, auf welche Weise das Ventilspiel eingestellt wird. Es sind aber auch da mit Sicherheit keine Hydrostössel.


Ich möchte gern mal wissen, woher die sich hartnäckig haltende Fehlinformation, die Cuore hätten Hydrostössel, ursprünglich kommt.


Die Cuore haben keine Hydrostössel, und ich bezweifle, dass es je einen anderen Daihatsu mit Hydrostösseln gegeben hat. Auch wenn ich es bei den anderen Modellen nicht genau weiss...
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

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Alt 02.01.2022, 07:47   #10
yoschi
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Standard Ventildeckel Siebblech

Moin , interessant ist im Zusammenhang mit der " Kondensation und Verdunstung von Wasserdampf / Wassser " im Motor ist der Einbau eines Siebbleches oben im Ventildeckel . Ist zumindest beim Applause vorhanden .

Abseits vom Thema : eine Motorfachwerkstatt hatte mich gewarnt , einen Ventildeckel weiter zu verwenden , welcher in einer Motorschaden-Maschine verbaut war : das Siebblech könnte Metallspäne gespeichert haben , welche natürlich auch wieder später in den Ölkreislauf gelangen könnten . Das Siebblech ( exakt ein Blech mit aufliegendem Sieb ) könnte sich nur und eventuell nach einer Demontage ( Nieten im Aludeckel ! ) reinigen lassen , der Aufwand wäre sehr hoch . Gruß !
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