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Die Move Serie (L601, L901)

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Alt 28.09.2021, 10:52   #1
Frugalisten
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Standard Move L901 Micro Camper mit vier Sitzplätzen

Hallo liebe Community,

da ich für meinen kleinen Camper viel Inspiration aus diesem Forum gezogen habe (vor allem von Bastis Cuore-Camper), wollte ich mich gerne revanchieren und mein Projekt hier ebenfalls einmal vorstellen.
Vielleicht findet der ein oder andere ja Anregungen für seinen eigenen Ausbau 😊







Ausgangspunkt war, dass ich schon immer einen kleinen Camper haben wollte, mit dem man unterwegs einfach mal in der freien Natur übernachten oder eine kleine Urlaubstour unternehmen kann.
Nun haben wir letztes Jahr einen L9 bekommen – da lag der Gedanke nah, diesen umzubauen – dank der erhöhten Kopffreiheit eignet sich der Move ja prinzipiell ganz gut dafür.

Für uns gab es jedoch eine wichtige Einschränkung.
Bei so gut wie allen Micro-Camper-Projekten, die ich im Netz finden konnte, wird die hintere Sitzreihe des Autos komplett ausgebaut (manchmal sogar noch der Beifahrersitz).
Da wir sind allerdings eine dreiköpfige Familie mit einer kleinen Tochter (2,5 Jahre) sind, benötigen wir während der Fahrt mindestens drei Sitzplätze im Auto.

Erst dachte ich daran, nur den linken hinteren Sitz zu entfernen und hinter dem Fahrersitz eine Schlafplattform einzubauen, die man dann über den gesamten Fahrgastraum aufklappen kann. So ähnlich wie hier.

Dann kam ich aber auf eine andere Lösung. Wenn man beim Move die Lehnen der Rücksitze nach vorne klappt, liegen diese relativ plan auf den Sitzflächen auf.
Diese sind jetzt einfach Teil der Schlafplattform und werden im vorderen Bereich durch eine Hängekonstruktion wie in Bastis Cuore ergänzt.

Als Matratzen kommen dann drei Kindermatratzen (120 x 60 x 8 cm) quer zum Einsatz.
So ergibt sich eine Liegefläche von 120 x 180 cm.

Durch diese Konstruktion passt der gesamte Schlafaufbau (Hängekonstruktion + Matratzen) komplett in den Kofferraum, so dass wir während der Fahrt den gesamten Innenraum mit allen vier Sitzplätzen nutzen können.

Material und Kosten

• 15 mm Birken-Multiplexplatte 125x83 cm (22,99 €, OBI)
• Stangenscharnier 1200 x 32 mm (11,50 €, Hornbach)
• 3x Latte Fichte 24x48x2000 mm (5,94 €, Hornbach)
• 10 m Polyesterseil 6mm bis 190 kg (10,95 €, Hornbach)
• 4x M6-Ringschrauben (9,16 €, toom)
• 8x Karabiner 6x60 mm (8,00 €, Hornbach)
• 3x Kindermatratzen 120 x 60 cm (29,00 €, über eBay Kleinanzeigen zusammengesucht)
• Gesamtkosten: 97,54 €



Während der Fahrt ist alles im Kofferraum verstaut. Davor ist sogar noch etwas Platz für z.B. einen Wasserkanister, Taschen oder unseren Kinderwagenaufsatz.



Die drei Matratzen stehen senkrecht im Kofferraum, dazwischen passt die Hängekonstruktion für den vorderen Teil des Bettes.



Der Kofferraum ist mit einer aufklappbaren Plattform überbaut, darunter ist noch Platz für Campingequipment oder Bettzeug.





Die nach vorne geklappten Lehnen der Rücksitze bilden mit der Plattform eine Ebene.



Die Lehnen bestehen aus einem festen Stahlrahmen, dazwischen befinden sich etwas tiefer gelegene Federn.
Damit man beim Schlafen nicht in diese „Kuhlen“ einsinkt, lege ich immer noch eine passend gefaltete Decke darüber.



Anschließend wird die Hängekonstruktion über den zurückgeklappten Vordersitzen aufgehängt.



Da die Hängekonstruktion nicht (wie bei anderen Micro Campern) mit der Plattform im Kofferraum verbunden ist, brauchte ich eine andere Lösung, um sie zu befestigen.

Hierfür habe ich an den Schienen der Rücksitze auf beiden Seiten Schlaufen mit Karabinern befestigt.
An der Hängekonstruktion sind ebenfalls Karabiner befestigt. Wenn man die Lehnen der Vordersitze ganz nach unten klappt, kann man die Karabiner einhaken.
Dann stellt man die Lehnen wieder zwei, drei Stufen nach oben, so dass die Seile Seil gespannt sind und sich die Hängekonstruktion auf einer Höhe mit dem hinteren Teil der Schlafplattform befindet.



Auf den Vordersitzen sowie in den Fußräumen (vorne und hinten) bleibt noch jede Menge Platz für Klamotten und Gepäck.





Die Aufhängung habe ich mir von Basti abgeschaut, mit den M6-Ringschrauben, die anstatt der Haltegriffe in die vorhandenen Gewinde geschraubt sind.



Jetzt können die Matratzen auf die Schlafplattform gelegt werden.



Die vorderen Seile der Aufhängung verhindern praktischerweise gleich, dass die Matratze vorne herunterrutscht.





Für die Verdunkelung klemme ich vorne eine dünne Decke unter die Sonnenschutzblenden.
Unten wird sie mit drei zurechtgeschnittenen Stücken Pappe zwischen Fenster und Armaturenbrett festgeklemmt.

Für die Seitenscheiben und der Heckscheibe habe ich mir zur Ausprobieren erstmal große Platten aus Karton passend zurechtgeschnitten, die einfach in die Fenster geklemmt werden.
Allerdings wellt und knickt die Pappe recht schnell und es sieht auch nicht wirklich schick aus. Darum wollte ich im Frühjahr nochmal nach etwas hübscheren Platten aus Wellplastik oder Styropor Ausschau halten („normale“ Styroporplatten, nicht das aufgeschäumte was man als Verpackungsmaterial kennt).
Für die Heckscheibe eignet sich wohl ein Vorhang mit eingenähten Magneten am besten, den man einfach an die Karosserie heftet.





Ein wichtiges Thema war dann noch die Belüftung, gerade wenn man zu dritt im Auto schläft.
Da der Move ja die große Kofferraumtür hat, kann man den Kofferraum leider nicht wie bei den meisten PKW einen Spalt offenlassen, ohne dass es hereinregnen kann.

Darum habe ich (erstmal als Prototyp zum Testen) einen Lüftungseinsatz aus Styropor gebastelt.
Der wird auf das Seitenfenster aufgesetzt und passt dann genau in die Fensterdichtungen. Dort kann man dann ein oder mehrere Lüftungsschlitze hineinbasteln.
Hier habe ich erstmal „Quick and Dirty“ mit Heißkleber gearbeitet, grundsätzlich kann man Styropor aber prima mit gängigem Modellbaukleber verarbeiten, der die Teile richtig miteinander verschweißt.







Wenn wir mit Kind unterwegs sind, ist im Innenraum leider kein Platz für den sperrigen Kindersitz. Der wird dann – in eine Plane eingepackt – aufs Dach gepackt und am Heckspoiler festgeschnallt.
Zu dritt ist es dann auch definitiv sehr "kuschelig" in dem kleinen Move. Wenn man alleine drin schläft ist es dank der ordentlichen Matratzen super luxuriös und bequem.
Frugalisten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2021, 11:08   #2
Bauer_Sucht_Sau
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Diese Idee hast Du von hochkombi.de. Nicht wahr?

Da die Matratze zwei Platz bietet, ist ein Deckenspiegel einzuplanen?
Bauer_Sucht_Sau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2021, 13:34   #3
Yin
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Sehr cooles Projekt! Danke fürs teilen.

Wir waren letztes Jahr mit 4 Auto ca. 2 Wochen und 3650 km in Deutschland unterwegs. Ich hatte Rückbank und Beifahrersitz ausgebaut und durch eine Bettplatte ersetzt. Da merkt man erstmal mit wie wenig man einen kleinen Camper bauen kann. Reicht für nen Urlaub allemal.
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Der Bomber Cuore L7 vom Verbrauchtwagen zum Edelblender (von und mit MoCojo)

Gott schütze uns vor Sturm und Wind und L7 die rostig sind!
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Alt 28.09.2021, 15:24   #4
Movement L901
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Hallo Frugalist,
wirklich schönes Projekt. Der Move ist schon ab Werk ein Semicamper. Die Sitze ergeben eine Liegefläche. Man muss die Unebenheiten der Liegefläche mit einem Keil ausgleichen, damit die Fläche plan ist und man braucht nur noch eine Isomatte oder Klappmatratze drin legen und fertig ist der alltagstaugliche Camper. Mit so einem Micro Camper macht es mir mehr Spaß zu reisen, als mit einem sperrigen, schweren und kostspieligen Wohnwagen/-mobil.
Ich schiele immer wieder mit einer großen Portion Neid rüber nach Japan und bestaune die Anzahl an durchdachten und ausgereiften Micro- und Kleincamperkonzepten, die es dort zu kaufen gibt. ZB Honda N Van

Im Übrigen finde ich Moves mit den originalen Stahlfelgen sehr sexy
Schicke Alus und die originale Radkappen habe ich, aber fahre lieber die Stahlfelgen ohne Kappen.

Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Camper
Angehängte Grafiken
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Daihatsu Move L901 EJ-VE
Movement L901 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2021, 16:23   #5
dierek
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Sehr schön, durchdacht gemacht.
Die Hängekonstruktion erinnert mich direkt an Peter Lustigs Bauwagen, da war es auch so in der Art
dierek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2021, 20:01   #6
yoschi
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Hallo , alles sehr gut durchdacht . Trotzdem eine bescheidene Anmerkung : die aufklappbare Plattform ist bei einem heftigen Heckaufprall für die Beckenknochen der Hinterbänkler sehr ungesund ; die werden evt. zertrümmert . Evt. besser : ein quer gewelltes Blech , oder die Plattform in Fahrtrichtung schräg unten einbauen bei Hinterbankbesetzung ?
Gruß!
yoschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2021, 23:34   #7
MO COJO
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Danke für den tollen Bericht über euren tollen Minicamper-Move !

Ich liebe solch simple und hocheffiziente Lösungen auf minimalster Grundfläche ...wenn ich genauer drüber nachdenke ist das wohl auch der Grund warum wir Daihatsu fahren

Und mit dem Nachwuchs auf diese Art Urlaub zu machen finde ich Klasse - das bleibt in Erinnerung - und das meine ich positiv !
__________________
MOCCA ! MO`s Cuore Custom Association Collect them all
MO COJO ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.09.2021, 11:25   #8
gato311
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Tach Oliver,
hatte mich schon gewundert, dass es nach dem "Geständnis" im Blog so lange gedauert hat, Dich mit kreativen Ideen hier anzutreffen.

Ich war auch mit dem Lupo zu Dritt auch schon über Wochen campen, allerdings mit Zelt. Die Zeit sind leider dank der zickenden Hüfte meiner Frau vorbei.
gato311 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2021, 10:29   #9
Bauer_Sucht_Sau
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Ort: Wutöschingen
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Zitat:
Zitat von Movement L901 Beitrag anzeigen
...wirklich schönes Projekt. Der Move ist schon ab Werk ein Semicamper...
Der Vorgänger auch. Ich habe ihn hierher eingeladen. Wo ist er geblieben?:

https://www.hochdachkombi.de/threads...8/#post-172352

Bauer_Sucht_Sau ist offline   Mit Zitat antworten
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