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-   -   Charade Allrad - ein Projekt (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=49217)

Leopold 24.04.2025 08:04

Ja, den Strom für die Zusatzinstrumente haben wir damals am Zigarettenanzünder abgegriffen. Ich werde beim abziehen der Kabel von den Instrumenten sicher irgendwo
ran gekommen sein und die Sicherung gekillt haben.

Linnea92 24.04.2025 23:34

Zum Thema KBA kann ich nur sagen, dass diese Statistik umso weniger Aussagekraft hat, je exotischer die Fahrzeuge sind. Das liegt schlicht an der großen Zahl genullter Exemplare.
Gerade bei beliebten US-Sonnen- und Wüstenstaat-Importen dürfte die Zahl der genullten die der erhaltenen deutschen Erstzulassungen bei weitem übersteigen. Typische Beispiele sind Opel GT, VW Karmann Ghia oder Datsun Z.
Wenn du dann zu US-Fabrikaten gehst, wo es ja in den Fünfzigern bis Siebzigern fast keine deutschen Erstzulassungen gab, wird es noch verzerrter.
Nach meiner Kenntnis als jahrzehntelanger US- und Exotenfan hat der Bestand laut KBA extrem wenig mit dem tatsächlichen Bestand zu tun. :stupid:

Leopold 25.04.2025 08:11

Da stimme ich dir zu - ich kenne auch einen genullten Appi 1 aus meinem Bekanntenkreis. Ganz bestimmt (und hoffentlich) gibt es noch weitere Charades, die irgendwo durchs Land gurken :)

Leopold 01.05.2025 18:59

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Von Zeit zu Zeit schreibe ich gerne. Gestern habe ich einen Beitrag über meinen Charade bei Facebook veröffentlicht, ich bin Mitglied einer Gruppe über alte, aber nicht sonderlich gefragte Autos. Weil mir danach war, habe ich einen recht derben, aber humorvollen Text über die Ausstattung und Eigenarten des 4WD verfasst. Ich habe das als sehr langes Zitat angehangen. Die Resonanz war verblüffend, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet: über 350 Kommentare und mehr als 1.500 "gefällt mir". Die Kommentare sind ausschließlich positiv, ich war echt baff.

Zitat:

Daihatsu Charade Allrad – das Manifest des unterschätzten Wahnsinns

Manche Menschen träumen von Lamborghinis, andere von Teslas. Ich? Ich fahre einen Daihatsu Charade 4WD von 1988. Einen Karren, der aussieht wie ein Schuhkarton mit Rädern. Ob Schlamm, Regen, Schnee oder der schlechte Asphalt vor der Dorftankstelle – der Charade frisst das alles weg wie ein Besoffener um drei Uhr morgens eine Dose Ravioli. Der Innenraum? Ein Traum in grauem Hartplastik. Komfort? Fehlanzeige. Aber dafür spürst du jede Bodenwelle, jede Schraube, jeden Stein. So nah warst du der Straße noch nie. Es ist wie Yoga für den Rücken – nur ohne Entspannung und mit mehr Bandscheibenvorfällen. die Heizung hat genau zwei Einstellungen: "Hölle" und "Arktis". Die kann nur "Aus", "Laut" und "Ganz Laut".

Aber wisst ihr was? Ich liebe ihn. Denn in einer Welt voller Einheitsbrei, digitaler Assistenzsysteme und SUVs mit mehr Knöpfen als ein Raumschiff ist mein Koffer jetzt was besonderes. Und das mit Allradantrieb.

Kein „Bitte lesen Sie die digitale Bedienungsanleitung“, Kein Schneeflockensymbol auf dem Tacho das einem sagt, dass es draußen kalt ist. Kein Display in der Frontscheibe. Irgendwo in der Bedienungsanleitung steht, dass man hin und wieder mal die Räder über Kreuz tauschen sollte. Und dass man gefälligst das Öl zu kontrollieren hat.



Das Ding kann man gefühlt mit fluchen, einem 12er Schlüssel, Panzertape und „Joa, so wird das schon passen“ wieder zusammenschustern. Die Karre drum herum? Ha, geschenkt, jede Coladose macht einen stabileren Eindruck. Rost gibts ab Werk, der hat viele dahin gerafft. Aber der Motor? 1.3 Liter, reicht das zum Brötchen holen? Viel mehr als das, der hat Feuer im Ofen für eine ganze Bäckerei. Der ist ein kleiner Wüterich, ein Alublock mit Stahlseele, sogar am Nockenwellenrad wurde ein Lochkreis gesetzt, denn wer braucht schon unnötiges Gewicht? Nockenwelle? Hohl. Kurbelwelle? Auch hohl. Den mit Vollgas-Orgien kaputt machen? Dann schmier‘ dir ein paar Stullen und pack die Brotdose ein, das wird nämlich dauern. Der ist so robust wie Omas Thermoskanne. Ein paar Sensoren für’s nötigste, 10w60 schmeckt dem gut, und Drehzahl hat der von hier bis nach Meppen. Dieses Ergebnis japanischer Ingenieurskunst in der „Kleiner-Hubraum“- Kriegsführung läuft so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk auf Red Bull – kaum Elektronik, dafür um so mehr ehrliches Feuer im Block. Nur wer sich vor Lautstärke scheut, der ist hier falsch. Unter 4.500 u/min isses unauffällig. Jenseits der 4.500 Touren prügeln die Kolben ihren Zorn seit nunmehr 1988 in die Kurbelwelle, auch wenn er Richtung 7.000u/min akustisch den Anschein macht, er wolle einen Satz Pleuel über die Stratosphäre zurück nach Osaka in Japan schießen (da wurde der Krawallzwerg nämlich gebaut). 90 Pferde auf kleinem Raum treten sich ja auch gegenseitig auf die Hufe und lärmen dann. Und weil man alles so leicht gehalten hat wie ich meinen Kontostand nach der Ersatzteilsuche, schieben die 90PS gerade mal 870 Kilo durch die Gegend.

Dabei wird nix dem Zufall überlassen – der hat nämlich schon eine Kennfeldzündung, die zuverlässig aus Saugrohrdruck, Last und diversen Temperaturen das passende Kennfeld würfelt.

Außer unter Teillast – da wird auf Umweltschonendes Lambda 1 geregelt, EURO 1 – das Konto sagt danke. Eine elektronische Fehlerdiagnose für die Einspritzung ist auch an Bord, und ein Notlaufprogramm wenn das Lambdasignal ausfällt, damit der Motor nicht zu mager läuft.

16 Ventile, eine Nockenwelle - der atmet tiefer ein als ich nach’m Treppensteigen.

Ein Kleinwagen? Ja. Günstig? Auch. Aber der hat so viel Technik unter der Haube, dass sich manch größere vorkommen wie wie labbrige Weißbrote – günstig, weich und völlig geschmacksneutral.

Das Fahrwerk ist spannend: Einzelradaufhängung rundherum, hinten doppelte Querlenker. In einem Auto kaum größer als ein Einkaufswagen. Jedes Rad macht sein eigenes Ding. Weil das noch nicht gereicht hat (oder so) haben sie dem Ding auch noch Stabilisatoren vorne und hinten verpasst. Warum? Keine Ahnung, wahrscheinlich, weil sie’s konnten.

Ein Allradantrieb lag wohl auch noch auf Lager: wühlt sich durch Schnee wie der Teufel durch Koks. Manuell kann man da mal so gar nix dran umstellen, keine Fahrtmodi wählbar. Der macht einfach 50% vorne, 50% hinten - fertig. Vorne im Getriebe hockt das Mitteldifferential, eng eingebaut wie ein kleiner Wutkobold, der die Antriebskräfte gerecht verteilt. Warum vorne in der Getriebeglocke? Das Ding hat unten keinen Platz mehr frei. Platz ist rar bei dem Dingen, dann stopft man halt das Getriebe voll. Vorderachsdiff, Mitteldiff, fünf Gänge. Kann man sonst noch was da rein stecken? Daihatsu hat es geschafft, noch was unterzubringen: Eine kleine Viskosekupplung. Mitteldifferential mit automatischer Visko-Sperre die bei Schlupf sagt:

„Ach, du hast keinen Grip? Dann kriegst du jetzt mal so gar nix mehr, dann dreh' ich halt an 'nem anderen Rad – rüber mit der Kraft zur anderen Achse!“
Und dann wird die Leistung wild dahin geschaufelt, wo die Haftung besser ist.

Da wurde sich nicht überlegt wie man einen Allradantrieb benutzerfreundlich gestalten kann. Die haben einfach gesagt:

„Komm, mach rein das Ding. Und zwar so, dass der Fahrer nichts kapieren muss, aber trotzdem über den Acker pflügen kann wie ein Besessener.“

Da fragt man sich, was sich die Ingenieure Ende der 80er dabei gedacht haben. Sind die nach langem überlegen und reichlich Schnaps vielleicht auf einmal aufgesprungen und haben freudestrahlend gerufen: „Ich hab's! Wir machen einfach alles rein, was wir haben!“

Das Ergebnis? Ein „Fick dich“ der Ingenieure ans Preiskalkulationsbüro.

Und wie fährt die Möhre jetzt? Schnell.

Der hat ungefähr das gleiche Temperament wie ein leicht irrer Samurai kurz vor Ende der Rebellion 1877. Die wussten auch dass die Zeit gekommen ist und haben trotzdem noch einige mitgenommen. Bis der letzte Funke da vorne gezündet wird feiert der Motor die Party seines Lebens. Letztlich lenkt man in die Richtung der Begierde und die Möhre schrubbt fröhlich der Lenkradstellung hinterher.

Wer Gebärdensprache kann ist im Vorteil: dann kann man sich nämlich auch bei 130 und Pedal to the Metal noch mit dem völlig verängstigten Beifahrer unterhalten, während man gnadenlos vom Triebwerk weggebrüllt wird. Denn eines lehrt der kleine Motor: auch mit so viel Drehmoment wie ein Thermomix und weniger Hubraum als ne Flasche Mineralwasser kann man Sprit in sehr viel Lärm verwandeln.

Es hat auch Vorteile ein lautes Auto zu fahren - man hört den Strudel der nahenden Insolvenz nicht den die Benzinpumpe im Tank verursacht. Im täglichen Mischmasch schlürft der irgendwas zwischen 7 und 8 Liter auf 100 aus dem Tank. Wenn man sich aber fernab jeglichen Selbsterhaltungstriebs Richtung vMax aufmacht, Inhaliert der ganz fix 11. Wie gut dass der keine Tanklampe hat und die Anzeige so ungenau ist wie das Zeitfenster eines Kundendienstmonteurs. Da fehlt laut dem dummen Schätzeisen auch Mal ein Viertel nach fünf rumgegurkten Kilometern.

Naja, was soll's, tanken wir halt der Sicherheit halber alle 300km den Eimer voll.

Ich kann mir ja schlecht einen allradgetriebenen Pisskoffer kaufen und dann jammern dass er säuft wie ein durstiger Bierkutscher.

Kennt ihr die Stelle aus "König der Löwen", wo Papa Löwe seinem kleinen Dulli-Balg erklärt dass ihm alles gehört was das Licht berührt, nur das schattige Land nicht? Ich habe gerade die schlechteste Metapher für einen Drehzahlmesser geschaffen wo gibt. Das "schattige Land" ist der böse rote Bereich, Simba ist der Zeiger im Kombiinstrument und sagt "Mir egal, ich hab den ganzen Tacho bezahlt, also benutze ich auch den ganzen Tacho", deshalb zieht der die Drehzahl bis kurz vor 7 ½, bevor der Begrenzer seine Arbeit aufnimmt und nett fragt, ob man nicht doch mal schalten möchte.

Im Winter kann man, weil jegliche Assistenzsysteme durch Abwesenheit glänzen, herrlich dumme Sachen machen und sich auf der Stelle drehen wie ein kleiner Brummkreisel. So lange bis man sich das letzte Fressi fast noch Mal durch den Kopf gehen lässt.

Aber es macht ja niemand Sachen, die gegen die Verkehrsregeln verstoßen.

Kostenpunkt für diesen kleinen Berserker um 1988: 20.300 DM. Die Presse sagte damals, man bekäme sehr viel Auto für das Geld.

Kratzer, eine Sammlung Hagelschäden und eine Spraydosenlackierung gibt’s oben drauf. Optisch kann man sagen was man will – aber das Ding hat eine Seele. Der war öfter beim TÜV als so mancher in der Schule. Optik kommt irgendwann wenn wir Zeit und Nerven haben. mit 36 Jahren schonungsloser Benutzung darf man abgerockt aussehen - Ein Held des Alltags.

WhiteL200 02.05.2025 09:09

Herrlicher Text. Beschreibt doch sehr gut wie wir alle uns mit den kleinen Dosen auf der Straße fühlen! Schön weiter erhalten. Ich rieche Legendenstatus :grinsevi:

Leopold 02.05.2025 12:00

Danke :D - Ein ernsthafter Text steht dem Auto in diesem Zustand nicht, da kann man es also auch mit Humor versuchen

Leopold 02.05.2025 13:38

Übrigens stürzt jetzt meine App ab, wenn ich versuche den Beitrag zu öffnen um zu schauen was die Leute noch so kommentiert haben.
Ich komme aber auch nicht mehr hinterher :help: Der Beitrag wurde über 70x geteilt, hat über 2.200 Likes eingesammelt und über 530 Kommentare.
Ich hätte mich über ein Zehntel dessen schon unglaublich gefreut, aber das ist ja jenseits von Gut und Böse :wusch:

Es haben sich da auch einige ehemalige Charade- und Applausefahrer gemeldet, die ihre Fahrzeuge vermissen und welche, die einen Sirion oder Cuore
als Übergangsfahrzeug gekauft haben und den jetzt nicht mehr abgeben möchten. Einige haben auch ihren Unmut darüber geäußert, dass Daihatsu
Europa verlassen hat, gerade in den 90ern wären das preiswerte, aber gute Fahrzeuge gewesen, zwar nur das Nötigste an Bord, aber immer viel
Fahrspaß mit dabei. Bis auf den Rost hatten, so wie es aussieht, all die Leute viel Spaß mit ihren Dais und vermissen sie teils schmerzlich:nixweiss:

Aber schön zu lesen, dass ich nicht der einzige bin der ein bisschen vernarrt in sein Auto ist.

dierek 02.05.2025 14:55

Geht voll ab bei dir, du wirst noch ein Star mit dem Auto.

Sehe dich schon 2027 im Dschungel Camp :-)

Leopold 02.05.2025 15:07

Nah, ich bin kamerascheu und mit exotischem Essen habe ich es auch nicht so.

Ich dachte ja wir Daihatsu-Fahrer sind hier im Forum wie in einem kleinen Gehege, aber es gibt tatsächlich auch noch außerhalb noch viele - auch ehemalige -
Dai-Fahrer. Auch haben sich Mechaniker gemeldet, die zur Zeit des G100 rum ihre Lehre bei Daihatsu-Partnern absolviert haben, und die haben die Modelle
als kleine, aber sehr gute Autos in Erinnerung, wo man noch alles reparieren konnte ohne einen Laptop zu brauchen - ist halt eine andere Zeit gewesen.

Leopold 03.05.2025 07:10

Kinder, wie die Zeit vergeht! Heute ist es genau ein Jahr her, dass ich dieses Thema zur Projektdokumentation erstellt habe. Heute ist ein Sammelsurium an Fakten rund um den 4WD, was geht, was nicht geht, ganz viel Frust weil ich mit dem Wagen anfangs das Pech gepachtet hatte, und vielen aufmunternden Worten eurerseits. Ich möchte mich bei euch allen bedanken, die mir mit Rat, Teilen, Tipps und Motivation zur Seite gestanden haben. Ohne diese kleine, aber herzliche Community wäre ich nicht annähernd so weit gekommen. Vielen Dank für eure Geduld, euer Wissen und eure Hilfsbereitschaft!

dierek 05.05.2025 06:28

Hey genau dafür ist so ein Forum doch da :-)

Leopold 16.05.2025 08:35

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Mal wieder ein kleines Update, gibt nicht viel neues. Ich werde am Wochenende die Sprühdosenlackierung ein wenig ausbessern, dann ist es wenigstens erst mal wieder schwarz.
Ansonsten fährt, bremst und lenkt er. Das Radio habe ich noch nicht angefasst, dafür fehlen mir die Nerven und auch die Zeit. Zwischendurch ist mal die Leuchte für die Bremsen
angegangen, da war der Stand der Bremsflüssigkeit knapp unter Minimum, ich werde das mal auffüllen und beobachten. Undichtigkeiten/Tropfen unterm Auto habe ich keine
gefunden. Bremsen haben wir vorm TÜV im Oktober neu gemacht, ich weiß aber nicht wie weit ich seitdem gefahren bin, vielleicht kriege ich das anhand der Kilometerstände auf
alten Fotos noch mal raus. Ich würde schätzen irgendwas um 10.000km, hatte gehofft dass die Beläge dann nicht so weit runter sind dass die Kolben so weit raus kommen.

Wir werden sehen :) Ansonsten die üblichen Baustellen: Zubehör-Instrumente müsste ich neue kaufen, das Radio verkabeln und dazu Lüsterklemmen besorgen, den Teppich noch
ausbessern, das Bodykit ordentlich dran machen, die Scheinwerfer umbauen, Auspuff ist auch undicht - aber ich hab dazu mal einfach keine Zeit, vielleicht machen wir eins nach
dem anderen. Immer schlecht wenn das Projektauto der Daily ist und nach dem schrauben wieder laufen muss.

WhiteL200 16.05.2025 11:25

Da nutzt jemand aber mal wirklich seinen Wagen! Respekt :gut:

Irgendwann kommt ein anderer Daily, dann bleibt mehr Zeit. Und weniger
Geld. Und dann eskaliert es eh.

Aber schön das er so zuverlässig läuft!

dierek 16.05.2025 14:02

Wie Daniel schon sagt, irgendwann kommt ein "normaler" Daily und dann eskaliert die ganze Nummer völlig :-)

Leopold 16.05.2025 16:54

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Zitat:

Zitat von WhiteL200 (Beitrag 564465)
Da nutzt jemand aber mal wirklich seinen Wagen! Respekt :gut:

Irgendwann kommt ein anderer Daily, dann bleibt mehr Zeit. Und weniger
Geld. Und dann eskaliert es eh.

Aber schön das er so zuverlässig läuft!

Bin in letzter (langer) Zeit knapp 500km/Woche gefahren - ist ja auch ein Fahrzeug und kein Stehzeug wie man so schön sagt :wusch:

Aber nene ihr beiden, ich hab schon 2x überlegt ob ich da einen Käfig einbaue, Heigo bietet welche an (und im Ausgleich dazu dann Gewicht aus dem
Auto werfe). Nene, ihr beide seid ruhig, das wird kein Charade in Rennwagen-Optik :grinsevi:

Mittlerweile ist auch der Beitrag bei Facebook zwischen den ganzen neuen Beiträgen untergegangen, da ist also Ruhe eingekehrt. Ich bin echt überrascht wie viel Rückmeldung der Chaot bekommen hat.

Leopold 18.05.2025 19:58

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Ich hab's heute zu unserer Halle geschafft, meine Freunde wieder gesehen und nebenbei ein bisschen was am Charade gemacht:

nachdem beim anlassen kurz die Warnleuchte für Öldruck an geblieben ist, habe ich nachgeschaut und den Rest aus meinem Kanister nachgekippt,
jetzt steht er wieder bei F. Hatte aber auch, um ehrlich zu sein, lange nicht mehr kontrolliert. Ich schaue jetzt noch mal genau was er so auf 1.000km braucht.

Eigentlich wollte ich noch mal Kompression messen, bin dann aber doch nicht mehr dazu gekommen, immerhin habe ich mal wieder die Zündkerzen kontrolliert,
die sehen aber für meine Laien-Augen alle gut aus. Bremsflüssigkeit habe ich auch einen Schluck nachgefüllt und einen Rest Lack habe ich auch noch gefunden,
ist zwar ein leicht anderer Schwarzton, aber das macht bei der Bude den Braten auch nicht mehr fett.

Ich hab ein bisschen in meinen Notizen gewühlt:

bei 141.600km haben wir von 10w40 auf 10w60 umgestellt, da hatte ich den Austauschmotor bereits 1.250km eingefahren. Jetzt hat er 150.570km drauf.
Heißt also umgekehrt, ich bin 10.220km gefahren, davon 8.970km seit dem letzten Ölwechsel auf 10w60. Damals habe ich einen 5-Liter-Kanister bestellt.
Der Charade fasst 3.6 Liter plus einen Schluck für den Ölkühler. Den lassen wir der Einfachheit halber unter den Tisch fallen. Wir haben damals mit dem Kanister
das Öl aufgefüllt, aber auch eine Dose Cera Tec Öladditiv eingefüllt, das waren 0.3 Liter. Den Rest Öl habe ich im Kofferraum gehabt und immer mal wieder
nachgefüllt, den Kanister habe ich heute Morgen leer gemacht.

Wenn ich also vor lauter Zahlen nicht komplett den Überblick verloren habe, dann waren noch 5,0 - 3,3 = noch 1.7 Liter im Kanister. Heißt, er hat auf 8.970km
1.7 Liter verbraucht, also Pi mal Daumen 200ml/1.000km.

Fehlercodes habe ich auch noch mal ausgeblinkt, aber der Speicher ist leer, so solls sein. Ich finde übrigens, dass die Ausstellfenster dem Charade richtig gut stehen.

Abschließend habe ich dann schon mal das Daihatsu-Emblem in den Scheinwerfergrill gebastelt. Ich hoffe ihr hattet auch ein schönes Wochenende!

dierek 19.05.2025 13:37

Mahlzeit, Wochenende war echt gut.

200ml / 1.000 sind echt mehr als normal, insbesondere für das alter des Motors.

Die Ausstellfenster finde ich super, und eben auch effektiv.

Der Grill wird mal wieder die Massen spalten :-) ich find den echt cool.

Leopold 20.05.2025 09:19

Guten Morgen, hatte gestern meine erste Panne - hab vergessen das Licht aus zu schalten, ich hab zwar einen Warnsummer, der funktioniert aber nicht so richtig,
ich muss den wohl mal genauer betrachten, vielleicht ist nur Schmodder unter die Gummiabdeckung geraten und er kommt nicht mehr weit genug raus um dann
auszulösen :wusch: - oder der ist über den Zigarettenanzünder mit abgesichert, den habe ich ja versehentlich auch mal abgeschossen. Nach 9 Stunden Abblendlicht
an lassen macht der keinen Mucks mehr :help: - aber meine Freunde kamen zu meiner Rettung, hab jetzt einen Streifen Klebeband auf dem Lenkrad mit der Frage
"Licht aus!" :grinsevi:.

dierek 20.05.2025 13:42

Top. Sehr nützliches Zubehör :-)

Leopold 22.05.2025 11:22

Gestern hat mich ein Porsche-Fahrer an der Tankstelle angesprochen "da haben Sie aber ein geiles Auto! Alter Suzuki Swift?". Ich meinte nur
"Tut mir leid, ich verstehe keine Ironie" - aber er meinte es wirklich ernst :grinsevi: "Nene, ist mein Ernst, gibt auch nette Porsche-Fahrer, ich
liebe diese alten Autos, komplett ohne scheiß Elektronik, geht eh nur kaputt":grinsevi:

dierek 22.05.2025 13:34

Es ist immer wieder schön, wenn man mit diesen alten Kisten angesprochen wird.

Am Samstag war im Dorf meiner Mutter Trödelmarkt, der Cuore stand bei ihr in der Einfahrt, da standen immer wieder Leute dran und haben Fotos gemacht :-)

Leopold 22.05.2025 14:06

Der ist aber auch einfach schön bestickert :D

Leopold 30.05.2025 13:50

Ich habe jemanden mit Allrad-Prüfstand in der Nähe unserer Halle gefunden der sich wohl meinem Chaoten annehmen würde, Kostenpunkt: 150€.
Gar nicht so einfach wen ausfindig zu machen der einen kleinen Radstand messen kann. Mal schauen wie's in seinem Terminkalender aussieht.
Ich hoffe dass ich das filmen darf. Und vor allem mal schauen, wie viel Leistung bei dem Motor noch zu Hause ist. So Späße wie 0-100 habe ich jetzt
nicht nachgemessen und mit Werksangaben verglichen, aber da ich ja noch ein paar "Tuning"-Teile einbauen möchte kann ich dann natürlich sagen,
wie viel Leistung das wirklich gebracht hat.

Leopold 01.06.2025 16:12

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Also irgendwie wird es mit dem Chaoten echt nicht langweilig - gestern hat sich bei Tempo 140 auf der Autobahn der rechte, hintere Reifen verabschiedet.
Aber ist keinem was passiert, ich hatte das Glück dass 2-300m weiter so eine kleine Nothalte-Bucht war. Also ADAC angerufen und gewartet, das werkseitige
Notrad hatte ich wegen Rost und einem über 30 Jahre alten Reifen schon lange rausgeworfen. Naja, wandert wohl wieder eins rein. Jetzt steht er erstmal im
Industriegebiet aufm Parkstreifen, da gibts wenigstens keine Strafzettel. Bleibt zu hoffen, dass die Felge nix abbekommen hat und weiterhin nichts kaputt
gegangen ist. Jetzt erstmal neuen Reifen besorgen und dann sehen wir weiter.

Leopold 11.06.2025 13:03

So, wir sind wieder mobil - hatte tatsächlich niemand 175/70-R13 auf Lager, aber heute Morgen sind die angekommen und aufgezogen worden

"Also, da haben Sie ja schon was besonderes, wenn es wirklich hart auf hart kommt haben wir mal was von 1999 hier, sonst ist das Älteste so 2005 rum.
Aber heute halten die Autos ja gar nicht mehr so lange." Dann haben die noch ne halbe Stunde meinen verbummelten Schlüssel gesucht und jetzt bin ich
froh und munter wieder unterwegs.

Einen Wagenheber habe ich mir trotzdem bestellt.

dierek 11.06.2025 14:02

Sehr gut, so muss das sein.

Dann mal wieder auf gute Fahrt.

Leopold 16.06.2025 09:14

Hallo,

ich möchte euch gerne ein kleines Update geben: ich ziehe um und verliere leider meine Möglichkeit Unmengen Ersatzteile einzulagern und vor allem selber zu schrauben.
Wir haben am Wochenende die umgeschliffene Nockenwelle eingebaut, damit läuft er katastrophal, egal wie man den Zündverteiler gedreht hat. Ich habe dann über Nacht
alles noch mal auseinander gebaut und gegen die Serien-Nockenwelle getauscht, anschließend den Zündverteiler auf die ursprüngliche Position gestellt (Gottseidank habe
ich vorher eine Markierung eingeritzt) und jetzt läuft er wieder. Nockenwelle und Fächerkrümmer habe ich gestern schweren Herzens verkauft, aber ich muss mich auf das
Auto verlassen können und da ist es ungünstig, wenn man daran in diesem Ausmaß rum schraubt, wenn man kein zweites Auto hat. Eine Nockenwelle kann ich immer mal
wieder zum umschleifen einschicken lassen oder aus den Niederlanden kaufen, Fächerkrümmer wird da schon schwerer, aber ich lasse den Chaoten lieber Serie, so weiß ich
dass er läuft. Vielleicht starte ich irgendwann noch mal einen Versuch; mit Glück kann ich ein paar Ersatzteile wie Getriebe auch günstig einlagern, meinen geliebten
Recaro-Sitz habe ich auch verkauft, aber immerhin hab ich die Sitzkonsole behalten, die frisst unterm Sofa auch keinen Platz und da kann man ja jederzeit wieder einen Sitz
drauf schrauben. Ein paar Kleinteile wie den Scheinwerfergrill oder die Doppelscheinwerfer werde ich noch mitnehmen, von vielem habe ich mich gestern getrennt.

Immerhin haben wir einen Ölwechsel mit Motorspülung gemacht.

Schade drum, aber ich weiß dass das Zeug in meinem Daihatsu-Umkreis in guten Händen ist, und lieber verschenke ich einen Zylinderkopf an jemanden der damit noch
Kanäle fräsen üben kann als dass ich das Ding dem Schrotti mitgebe.

Ich möchte den Charade so lange wie möglich behalten, da halte ich es besser wenn er Serie bleibt und vielleicht finde ich ja zumindest mal eine kleine Garage zum schrauben,
bis dahin halte ich euch trotzdem auf dem laufenden :)

Linnea92 16.06.2025 19:08

Das kommt jetzt etwas überraschend und finde ich persönlich sehr schade. Aufgrund der geschilderten Umstände verstehe ich dich aber.
Hoffe, dass du dem Chaoten trotzdem die Treue hältst! Mit dem einzigen Charade würde es mir hier im Forum doch einsam werden.

Leopold 16.06.2025 21:35

Ja, auf jeden Fall. Ich halte euch hier auf dem laufenden, ein bisschen was möchte ich ja noch machen. Im Idealfall kann ich mir ein paar Ersatzteile in die neue Heimat senden. Vielleicht auch noch meine Felgen. Das mit dem Umzug war auch nicht geplant, hat sich innerhalb von weniger als einer Woche ergeben - aber das bedeutet, dass Chaot und ich eine richtige Langstrecke (650km) meistern werden (hoffentlich)

dierek 17.06.2025 06:57

Serie sollte der die Strecke locker schaffen, da bin ich von Überzeugt.
Und in der Zukunft wird sich auch wieder eine Möglichkeit finden, die Teile zu lagern und dem Schrauben nachzugehen.

Ich kenn das, habe letzte Woche Platz geschaffen und mich von meinem Schlachtcuore getrennt, wollte dann eigentlich die 2. Garage auflösen und kündigen. Habe den Gedanken erst mal verworfen, Garage haben ist immer besser als Garage brauchen :-)

Leopold 17.06.2025 08:01

Also er ist ja mittlerweile fast 12.000km problemlos mit dem Motor gefahren. Das einzige was wir halt an "tiefgreifenden" Maßnahmen hatten war,
dass wir die Nockenwelle rein- und wieder rausgetauscht hatten, fertig. Jetzt tickt er leicht hörbar, wahrscheinlich ist das Ventilspiel ein bisschen zu groß,
aber das halte ich nicht für sonderlich tragisch. Aber: ich brauche ein Auto auf das ich mich verlassen kann, und da man so schön sagt "never change a running system"
isses das beste nichts anzufassen, alles Serie zu lassen und sich zu freuen dass er seine Arbeit verrichtet. Ich nehme auf Jeden Fall meinen Scheinwerfergrill und meine
Doppelscheinwerfer mit, auf die Sitzkonsole kann ich jederzeit noch mal einen Sitz von Recaro schrauben. Meine Felgen kann ich sicherlich auch versenden, bei dem Rest
schauen wir mal, vielleicht kann ich die auch günstig vorerst in unserer Halle lassen. Ansonsten hat er jetzt neues Öl und seitdem auch schon wieder 200km gefahren,
wüsste nicht was da großartig kaputt gehen soll, ist ja nicht so dass ich den jetzt 600km über die Bahn scheuchen werde :)

dierek 17.06.2025 08:38

Guter Ansatz, alles mitnehmen was irgendwie möglich und in der Wohnung verstaubar ist.
Kenne ich Raum muss genutzt werden.

Leopold 08.07.2025 14:14

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Hallo, ein kleines Lebenszeichen: Chaot erfreut sich bester Gesundheit, ich mich auch.

Heute habe ich auf der Arbeit einen Sirion gefunden, der sich als Justy verkleidet hat, aber irgendwie verkleinert das Forum meine Fotos -
vielleicht weil ich schon Unmengen davon herunter geladen habe. Ansonsten bin ich ich dabei, meine Ersatzteile zu sortieren, Ölverbrauch
ist immer noch minimal, fährt, bremst, lenkt. Reicht mir gerade vollkommen aus.

Ich hoffe, ihr erfreut euch auch bester Gesundheit:grinsevi:

Linnea92 13.07.2025 10:12

Zitat:

Zitat von Leopold (Beitrag 564731)
...
Ich hoffe, ihr erfreut euch auch bester Gesundheit:grinsevi:

Aber ja! Linnea und ich waren am Freitag in Hannover, insgesamt 200 Kilometer ohne die geringsten Probleme. Und witzigerweise haben wir unterwegs ebenfalls einen roten Sirion gesehen.
:brumm:

Leopold 28.07.2025 09:07

Samstag habe ich für einen kleinen Kurs fast alle Ersatzteile abgegeben, jetzt muss ich nur Kleinteile verschrotten, das kann ich verschmerzen.

Die beiden waren super nett und weil die mit 'nem Bus da waren, haben die noch meine Allrad-Hinterachse und ein -Getriebe mitgenommen, das
stellen die netterweise bei sich unter, bis ich das von da aus in die Heimat karren oder einen Transport organisieren kann. Daihatsu-Fahrer sind halt
die besten.

dierek 29.07.2025 06:21

Sehr gut, schön dass es doch noch alles geklappt hat.

Leopold 02.08.2025 14:01

Hallo zusammen,

"wir" sind gestern umgezogen und unbeschadet in der neuen Heimat angekommen - was ein Trip. wir waren 12 Stunden on Tour, inkl 2x 45min Pause
und reichlich Stau. Am Anfang habe ich nur Öl und Kühlwasser sowie Reifendruck kontrolliert und je noch einen Schluck nachgekippt, mehr für's Gewissen
als für die Notwendigkeit, dann haben wir uns auf den Weg gemacht. Einen einzigen Daihatsu Sirion habe ich unter den Tausenden Autos gesehen.

Und: der Allrad ist erstaunlich genügsam, ich hätte nicht einmal Tanken müssen, aber weil die Anzeige so ungenau ist, hab ich da halt doch bei Gelegenheit
was nachgefüllt. Wir sind aber auch sehr, sehr entspannt gefahren, 95% der Zeit habe ich den hinter einem LKW mit 80-90km/h her geschubst.

Und weil ich ja sonst nix zu tun hab, hab ich Kilometer notiert und Tankbelege gesammelt:

626 Kilometer sind wir gefahren, dabei hat der Chaot 34,62 Liter weggesoffen - 40 passen rein.

5,53 Liter auf 100km war demnach der durchschnittliche Verbrauch.

5,97 Liter auf 100 waren das maximum,
4,89 Liter auf 100 unser Sparsamkeitsrekord.

Na, für fast 40 Jahre alte Technik und Allrad fand ich das dann doch überraschend, auch wenn wir so geschlichen sind.

25Plus 03.08.2025 08:14

Der Charade ist auch nur ca. 1,6 m breit und knapp 1,4 m hoch. Ein Cuore L251/L276 ist dagegen nicht ganz 1,5 m breit und 1,5 m hoch. Bei der Stirnfläche nehmen die sich die also nicht viel, jeder andere moderne Kleinstwagen hat eine deutlich größere Stirnfläche. Und beim cW Wert liegen die meisten Kleinstwagen auch heute noch über 0,30, der L251 war mit 0,31 2003 schon richtig gut und wurde damit sogar beworben.

Ein L251 oder L276 liegt auf der Autobahn hinter einem LKW bei 3-4 l/100 km je nach Jahreszeit/Wetter/Beladung. Also gut 1/3 niedriger. Da sieht man den Fortschritt dann doch.

Aber alles um die 5 l/100 km ist auch heute noch sehr gut, bei dem Zuwachs an Größe und Gewicht schaffen das auch heute nur Klein(st)wagen oder sparsame Hybride im Alltag.

Mfg Flo


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