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-   -   Bioethanol im L701 (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=20256)

Dieselpapst 22.08.2007 22:28

Bioethanol im L701
 
So, gestern habe ich es gewagt. 50% E85 zugetankt . Erste Eindrücke: Kaum Leistungsverlust mit dem momentanen Gemisch von ca. "E40" im Tank. Sehr weicher Motorlauf, springt an wie immer.

Die Angaben zu der weichen Verbrennung des hochoktanigen Ethanols stimmen .

Lt. div. Ausssagen soll ja bis E22 keine Schädigung der Gummiteile zu erwarten sein.
Was genau könnte beim L701 leiden ? Wer kennt das Treibstoffsystem genau ? Wo könnte nicht resistententes Gummi verbaut sein ?

Von Daihatsu war keine konkrete Aussage zur Ethanol-Resistenz, mangels Tests, zu bekommen .

Es wäre geil wenn jemand ne alte Spritleitung "über" hätte, die könnte ich zwecks Beobachtung in E85 "einlegen" . Natürlich würde ich die Beobachtungen hier posten .
Es gibt kompetente Stimmen die behaupten daß die Gummileitungen in den meisten Autos der letzten 10 Jahre mehr oder weniger Ethanol-resistent sein soll .

Ich werde vorerst bei so einer Mischung von ca. E50 , "halbe-halbe" bleiben . An meiner Tanke habe ich 98cent/Liter für das E85 bezahlt .

Jetzt bitte keine Postings Marke: "... morgen ist dein Motor kaputt..."

Alles was max. passieren kann ist daß die Leitungen und Dichtungen den Weichmacher verlieren , und das auch nicht von heute auf morgen.





Heiko

eichi58 23.08.2007 06:54

ich wollte den YRV auf Autogas (LPG) umrüsten, da er erst 17.000 KM gelaufen hatte, dachte ich, das rechnet sich. Im Netz wurde vor Schäden gewarnt, Daihatsu-Deutschland hat per Mail auch abgeraten, da lt. interner Tests der Motor Schäden nimmt. Gas hat wohl eine höhere Verntennungstemparatur, die Probleme macht. Wie sieht das bei Bio-Methanol damit aus?

Dieselpapst 23.08.2007 09:32

Hallo Friedrich,

das mit den Motorschäden bei Gasbetrieb sind z.T. Ammenmärchen.

Ähnlich wie vor 20 Jahren die Schauermärchen über den bleifreien Sprit .

Das in kleinen Blockheizkraftwerken mit bspw. 30KW ganz normale Motoren ausschließlich mit Gas laufen , ist bekannt ?!

Ungehärtete Ventilsitze können allerdings bei Gas- und Ethanolbetrieb Schaden nehmen. Ob dein Motor darunter fällt kann dir jeder erfahrene Gasumrüster sagen.
Die Verbrennungstemperatur bei Gas ist nicht nennenswert höher als bei Benzin.
Eine LPG-Umrüstung ist sehr ratsam bei genug KM-Leistung. Bei ner Eignung würde ich nicht zögern umzurüsten. Tausende von PKW aller Marken fahren seit Jahren ohne Probleme mit LPG.
Daß dir Daihatsu abrät liegt wahrscheinlich in der Tatsache daß der Wagen noch in der Garantie ist ?! Dann musst du tlw. sogar zum Fußmattentauschen die WS befragen damit die Garantie nicht erlischt, so hätten die Hersteller es gerne.

Und wenn der Motor Schaden nimmt, wie sie schreiben , sollen sie es mal konkretisieren und nicht blablabla rumreden sondern schreiben WO der Schaden auftritt.
Auf solche unqualifizierte Schreiben würde ich entsprechend antworten ob sie nicht "Kolbenböden" oder "Ventilsitze" ausschreiben können oder nicht den Unterschied kennen, bzw. ihren Kunden nicht zutrauen diese Begriffe zu interpretieren .

Bei Bioethanol ist die Verbrennungstemperatur um ca. 40Grad geringer. Das resultiert aber hauptsächlich aus dem geringeren Brennwert von Ethanol.

Schäden am Motor sind bei Bioethanol völlig ausgeschlossen, das einzige Risiko besteht in einer eventuellen Verhärtung von Gummi-Leitungen, Dichtungen, etc. der Kraftstoffanlage. (Gehärtete Ventilsitze vorausgesetzt) Und das auch nicht von heute auf morgen.

Daihatsu hat mir auf die Frage zu Bioethanol geantwortet: "...Diese können wir leider nicht konkret beantworten, da seitens des Herstellers diesbezüglich
keine Tests durchgeführt wurden, die auch nicht geplant sind..."



Aber ich werde wohl fürs erste im Mischbetrieb bleiben und nicht pur Fahren.

Es stehen viele Artikel im Netz zu Bioethanol, surf mal ein bischen rum .


Heiko

MaDDoGSlim 23.08.2007 12:03

JFI:

Es gibt mittlerweile schon Gas-Anlagen, die Benzin beimischen können; zum einen für FSI-Fahrzeuge damit die Düsen sich nicht zusetzen und zum anderen, um die Schmierung durch Benzin nebst Additive zu nutzen.

Rainer 23.08.2007 12:19

IM gegensatz zum Gasbetrieb sehe ich beim Ethanol einsatz keine Ersthaften schäden, zumindest nicht so krass wie wir sie schon mit einem YRV 1.3 hier hatten mit Gasbetrieb (dem sind bereits 2 mal Ventile abgebrannt nach einer Autobahnfahrt).

Die gefahr von dem Bio-Ethanol sehe ich eher im zu niedrigen Oktanwert, außerdem fahren 90% aller heute gebauten Autos (Ausgenommen Daihatsu) mit mindestens 95 OKtan und verlangen dies auch, aber das Ethanol hat ja nur 85 Oktan.....

Man muß also weiter mischen...

Vielleicht bekommen wir bald wieder so Zapfsäulen wie schon ende der 70er Jahre wo man "MIX" tanken konnte also "halb Super halb Normal", das gabs schon mal. War witzig weil ja dann zu jeder 50:50 fähigen Zapfsäule/Zapfnase 2 schläuche hingegangen sind...

Dieselpapst 23.08.2007 12:42

Zitat:

Zitat von Rainer (Beitrag 256565)
...Die gefahr von dem Bio-Ethanol sehe ich eher im zu niedrigen Oktanwert, außerdem fahren 90% aller heute gebauten Autos (Ausgenommen Daihatsu) mit mindestens 95 OKtan und verlangen dies auch, aber das Ethanol hat ja nur 85 Oktan.....


Entschuldige bitte, aber wo hast du den Stuss mit den 85 Oktan aufgeschnappt ?! Bitte vorher fragen oder sich belesen bevor man so etwas postet. Beides kostet nichts . Außerdem habe ich oben im Startthread bereits "...hochoktaniges E85.." erwähnt !!!

Das von mir angesprochene und handelsübliche E85 hat 104 Oktan !!

Der Name E85 kommt von den 85 Volumenprozenten Ethanol und der Rest, 15% ist Benzin . Es soll im Handel auch E50 geben habe ich gelesen.


Ich zitiere:

Rennsprit aus dem Motorsport
Bioethanol hat mit 110 Oktan mehr Power als das teuerste, synthetische Superplus (100 Oktan), kostet aber mit 89 Cent bis zu 60Cent pro Liter weniger Benzin aus Mineralöl. Ethanol ist bekannt aus dem Motorsport, weil es z.B. in vielen amerikanischen Rennserien zur Leistungssteigerung von Motoren eingesetzt wird.

Vorbild Schweden
Bioethanol E85 besteht zu 85 Prozent aus Alkohol und zu 15% aus Super bleifrei. In Schweden und Brasilien fahren schon heute fast alle Benziner mit dem nachwachsenden, hochoktanigen Kraftstoff. Hierzulande wird Bioethanol aus Holzabfällen, Getreide oder Zuckerrüben gewonnen. Das Bioethanol in Bodenwerder Alkohol stammt von Kornbrennereien aus der Umgebung


Bitte surfe dazu mal bischen rum bevor du solche gefährlichen Parolen verbreitest !
Unter anderem hier:


http://de.cars.yahoo.com/20122006/34...-biopower.html

Oder hier:
http://www.sonnenseite.com/index.php...ws_detail.html

Oder bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Oktanzahl



oder, oder oder ......

Falls du etwas lesen solltest daß die Einpritzzeiten angepasst werden (müssen), das liegt an der geringeren Leistungsausbeute von einem Liter E85 verglichen mit 1 Liter Super. Man muß daher mehr Menge einspritzen um die gleiche Leistung zu erreichen, ansonsten hättest du knappe 30% weniger Leistung im Teillastbereich.
Bei allen Benzinern gibt es eine Vollastanreicherung die der Motorinnenkühlung dient, daher haben nicht umgerüstete Motoren nur bei Vollast annähernd gleiche Leistungswerte. Die Einspritzungen schaffen es im Teillastbereicht nicht die 30% zu kompensieren.
Ganz plitsche Schrauber drehen dazu parallell die Zündung auf Anschlag früh (wenn machbar) und haben dann eine erhebliche Mehrleistung .

Ein anderes Steuergerät ist nicht zwangsläufig nötig, wenn man mit der Minderleistung bei Teillast leben kann .

Heiko




Heiko

Rainer 23.08.2007 13:10

*Räusper* da ist mir wohl ein blöder Fehler unterlaufen was das E85 angeht. Du hast natürlich recht!

Reisschüsselfahrer 23.08.2007 13:12

Ich glaube auch nicht, das es bei 100% E85 Einsatz Probleme geben dürfte.

BEi den Fahrzeugen die mit Ionenstrommessung über die Zündkerzen arbeiten, dürfte sogar die Miderleistung im Teillastbereich ausbleiben.

Manu

Dieselpapst 23.08.2007 14:20

Zitat:

Zitat von Rainer (Beitrag 256575)
*Räusper* da ist mir wohl ein blöder Fehler unterlaufen was das E85 angeht. Du hast natürlich recht!

Ok, man assoziiert bei "E85" schnell mal 85 Oktan rein, passiert in der Eile des täglichen Horrors eben .

Heiko

Dieselpapst 23.08.2007 14:23

Zitat:

Zitat von Reisschüsselfahrer (Beitrag 256576)
Ich glaube auch nicht, das es bei 100% E85 Einsatz Probleme geben dürfte.Manu

Tja, DAS ist eben das Zocken dabei, halten die Leitungen oder halten sie nicht ?

Daher würde ich gerne ein Stück Spritleitung, egal woher, in purem E85 einlegen und im 4-Wochenabstand untersuchen . Beim Einlegen bekommt das Material von beiden Seiten das Ethanol und so sollte eine Schädigung früher erkennbar sein.

Trotzdem werde ich meine Leitungen am Wagen immer mal wieder auf Geschmeidigkeit testen.
Hat denn keiner einen Fuzzel Leitung für mich ??

Ansonsten, wer so eine Tanke am Weg hat, probiert dem Kram mal aus. Auch mein Roller, Foresight 250 wird das Zeug demnächst bekommen.
Das Schöne ist eben, man tankt Normalbenzin (vorher habe ich Super getankt) , mischt 50% E85 dazu und hat wunderbaren, weich laufenden und zudem noch preiswerten, hochoktanigen Sprit .

Heiko

25Plus 23.08.2007 18:47

Ich bin ja auf den Mehrverbrauch gespannt...
Gerade beim Cuore ist es sinnvoll vollständig auf die Volllastanreicherung zu verzichten - das Gaspedal halb durchdrücken reicht meistens aus und es kommt in den höheren Gängen auch nichts mehr wenn man Vollgas gibt.
Wenn bei Ethanolbetrieb jedoch eine Volllastanreicherung für "normale" Beschleunigung notwendig ist fällt auch der Verbrauch entsprechend aus... denke ich mir zumindest.

Mfg Flo

Sterntaler 23.08.2007 18:56

Bin auch auf den Mehrverbrauch gespannt, wo bekommt man das Zeug eigentlich?
Jan

Q_Big 23.08.2007 19:00

Hmmm, laut Wikipedia liegt der Verbrauch von Ethanol 30% höher als bei Benzin.

Zitat:
"Ein Mehrverbrauch an Ethanol ist vor allem durch den geringeren Heizwert des Kraftstoffs gegenüber Benzin bedingt. Ein Liter Ethanol hat einen Heizwert von 21,20 MJ (Eurosuper: 31,70 MJ)."

MaDDoGSlim 23.08.2007 19:39

Zitat:

Zitat von Sterntaler (Beitrag 256631)
Bin auch auf den Mehrverbrauch gespannt, wo bekommt man das Zeug eigentlich?

www.e85.biz

Iteressant finde ich diesen Text, den ich beim ADAC gefunden habe:
Zitat:

Zitat von ADAC
"Flexible Fuel Vehicles" (FFV)

Die Modelle basieren auf den vergleichbaren Benzinermodellen. Ventile und Ventilsitze sind jedoch aus härterem Stahl und alle Kraftstoff führenden Teile bestehen aus besonders korrosionsbeständigen Materialien. Dank effektiver Motorvorwärmung kann auch bei Temperaturen unter minus 15 °C problemlos gestartet werden.

http://www.adac.de/Auto_Motorrad/Tanken/Alternative_Kraftstoffe/bioethanol/default.asp?ComponentID=134061&SourcePageID=10119#atcm:8-161717


Dieselpapst 23.08.2007 21:00

Hi !

Zum Mehrverbrauch muss ich sagen daß ich eigentlich kaum auf die Kommastellen beim Verbrauch achte. Zumindest beim Cuore nicht, der wechselt zu oft die Fahrstrecken und es sind eh meist Kurzstrecken mit max. 15Km auf denen ich auch noch zügig unterwegs bin. Daher kann ich mit den Verbräuchen eh nicht prahlen . Liege meist so bei 5,xx Litern, aber ich werde das mal genauer beobachten. Da er als Zweitwagen 5000-8000km per anno läuft bin ich da nicht so penibel .

Aber 30% Mehrverbrauch würden auch mir auffallen. Außerdem ist das der der theoretische Fall bei Verwendung von reinem E85.

Das Zeug bekommt man bis jetzt wohl nur an ein paar dutzend Tanken ind ganz Deutschland . Und dann bei mir in der Provinz, das ist schon der Hammer.

Zum Gummileitungsversuch: Habe heute ein Stück Spritleitung meines 250er Honda-Rollers Baujahr 1999 "eingelegt" . Hab ne Ersatzpumpe mit nem Stück dran . Der soll den Stoff ja auch noch bekommen. Bis gespannt was das Gummi sagt ... Müsste so ca. das gleiche Gummi wie in den Autos aus dem Baujahr sein. Gibt ja nicht viele Hersteller von dem Kram und die chemische Zusammensetzung ist fast gleich und von den Herstellern vorgegeben .

Das mit der mangelnden Startfreudigkeit bei Kälte ist bekannt. Aber dann kann man (mehr) Super tanken. Aber wer hat schon -15Grad ? Bei mir schon seit Jahren nicht mehr .



Heiko

Dieselpapst 25.08.2007 00:22

Ich habe eben in einem BMW-7er Bord über das Thema Ethanol rumgesurft. Die fahre z.T. 89er Baujahre (750I) ohne Probleme seit einem Jahr auf E85 !! Das sind doch Fakten !
Einer der Mitglieder hat auch Leitungen und Dichtungen "eingelegt", sie haben sich nicht verändert .

Guckst du hier :
http://www.7-forum.com/forum/12/umst...-59883-13.html

Das hier ist auch ganz interessant:

http://www.biofuel24.de/index.php?op...d=12&Itemid=26

Diese Umrüstung hat eigentlich nur den Sinn die Motorleistung zu erhalten, bzw. zu erhöhen , das Zusatzsteuergerät ist nicht zwingend nötig für den Betrieb !!!

Wie es scheint sind die (heutigen ) Gummileitungen doch nicht als so empfindlich einzustufen . Man liest immer nur was von älteren Leitungen und da kann ich aus meiner Schrauber-Erfahrung bestätigen daß in den 70er und 80ern andere Kunstoffe, Gummis bei den Leitungen Verwendung fanden .
Es ist heute nicht mehr das klassische "Gummi" .

Heiko

Dieselpapst 26.08.2007 16:26

Auf meine Anfrage bei Biofuel24 hinsichtlich der Verträglichkeiten mit den Gummis und Kunstoffen im Kraftstoffsystem bekam ich diese Antwort:

Hallo Herr .......,

mit den Kunststoff-Spritleitungen gibt es keine Probleme. Nur bei älteren Renault 5 und Peugeot 205 mit Aluleitungen raten wir vom Umbau ab. Wichtig ist aber bei älteren Fahrzeugen: Etwa 2000 km nach dem Umbau einmalig den Benzinfilter wechseln , weil Bioethanol wasserlöslich ist und den gesammelten Dreck mit dem Kondenzwasser im Tank herauslöst.

Ansonsten lassen sich alle modernen Benziner mit Multipoint-Benzineinspritzung umbauen. Nach dem Umbau fährt Ihr Fahrzeug als Flexfueler, dass heisst Sie können nach wie vor auch beliebig Benzin tanken, wenn mal keine Bioethanol-Tankstelle in der Nähe ist.

Mit besten Grüßen, Oliver Lauter



Sehr interessant auch die Seite www.85.biz, auf der u.a. folgendes steht:

".... Mit Einführung des Biokraftstoffquotengesetzes zum 1. Januar 2007 sind dem Benzin in Deutschland bis zu 5 % Ethanol beigemischt. Sie füllen also schon automatisch mit dem Benzin etwas Ethanol in den Tank...."

Viele Hersteller geben bis 10% frei, und das schon 2003 !!! Porsche empfiehlt sogar 25% .


Heiko

MeisterPetz 26.08.2007 20:50

Zitat:

Zitat von Dieselpapst (Beitrag 256883)
Etwa 2000 km nach dem Umbau einmalig den Benzinfilter wechseln , weil Bioethanol wasserlöslich ist und den gesammelten Dreck mit dem Kondenzwasser im Tank herauslöst.

Wird bei einigen Dais, zB dem L251 eine teure Angelegenheit. Dort ist der Benzinfilter nämlich in der Benzinpumpe im Tank eingebaut. Schlau gemacht.

Dieselpapst 28.08.2007 21:50

Mein Benzinfilter sitzt ja vorne :-)

Habe heute das Gemisch gesteigert auf effektiv ca. E70 im Tank. Nun spürt man eine kleine Leistungseinbuße beim Beschleunigen.

Morgen früh Kaltstart.....

Ich berichte weiter .

Heiko

bluedog 29.08.2007 13:30

Zitat:

Zitat von MeisterPetz (Beitrag 256917)
Wird bei einigen Dais, zB dem L251 eine teure Angelegenheit. Dort ist der Benzinfilter nämlich in der Benzinpumpe im Tank eingebaut. Schlau gemacht.

Wer das Risiko nicht scheut, kanns aber trotzdem versuchen. Bei mir hat die Benzinpumpe den Geist aufgegeben, ohne dass ich auch nur ein einziges mal Bioethanol oder sonst was anderes als Benzin der Zapfsäule getankt hätte.

Kann man jetzt auslegen, wies einem gefällt. Entweder die Benzinpumpe war ein Montagsmodell und geht dann unter das Kapitel "shit happens", oder sie hat schon die paar % Bioethanol, die so oder so aus der Zapfsäule kommen, nicht wirklich vertragen. Eine weitere Möglichkeit: Sie hats nicht vertragen, dass der Tank regelmässig bis auf zwischen zwei und fünf Liter leergefahren wurde. Dann aber wundere ich mich, dass Benzinpumpen-Ausfälle hier im Forum nicht häufiger gemeldet werden. Es soll ja sogar Leute geben, die sich einen Sport draus machen, Reichweitenrekorde aufzustellen. Würde mich wundern, wenn dabei am Ende noch mehr als ca. zwei bis drei Liter im Tank wären...

Dieselpapst 29.08.2007 13:37

Bei einem ständig leren Tank könnte es sein daß sie zu warm geworden ist weil sie nicht gekühlt, umspült wurde ?

Habe heute noch 10 Liter Normal draufgetan. Bin nun wieder bei ca. E50 im Tank. Zusätzlich als Vorsorge ein Schluck "Ventilschutz" . Habe nämlich gelesen daß es mit Ethanol ggf. mit dder Ventilsitzschmierung Probleme geben könnte.
Das Zeug von Shell kostet 12,- Euro für 500 Liter Benzin .

Das Starten mit E70 heute morgen war (fast) problemlos, aber er brauchte einen Umdrehung mehr zum Zünden und hustete 1x ganz kurz . Blocktemperatur waren 10 Grad, saukalte Nacht bei mir gewesen.
Letzte Tankfüllung 6 Liter/100km aber ist keine Referenz weil lange Standzeit und sehr viel Kurzstrecken. Jetzt ist voll und ich fahre regelmäßig und werde nach der aktuellen E50-Tankfüllung bereichten .

Heiko

Rainer 29.08.2007 14:21

Na ich bin neugierig was da bei dir rauskommt bei dem "Feldversuch"

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen das nichts kaputt wird und alles gut läuft bei deinem kleinen....

Q_Big 29.08.2007 15:53

Bereits im L201 und wohl auch im L80 mit E-Vergaser war schon ein Filter in der Benzinpumpe integriert. Der eigentliche Benzinfilter dahinter war zusätzlich.
Kurios:
Der 17 Jahre alte Tank meines L201 war beim Aubau glänzend silber von Innen, ohne ein bisschen Dreck oder Rost ;)

Dieselpapst 29.08.2007 21:46

Das mit Dreck in den Tanks halte ich eh für Ammenmärchen. Bei meinem Ex-Polo war der erste Filter noch bei 160.000km voll funktionsfähig . Also Dreck, von den Tankstellen, im Sprit, halte ich in der Regel für unwahrscheinlich .

Und das mit dem Absetzen von Dreck ist 100% Kokolores. Schon mal gehört wie gewaltig das im Tank schwappt wenn nur 10 Liter drin sind ? Da hält sich kein Dreck !

PS: Ich schaue morgen noch mal in das Manual ob noch an der Pumpe ein Filter ist . Und wenn, dann ist es eher ein recht grobes "Sieb", warum 2 Feinfilter ? Aber fürs erste konnte ich unter Benzinfilter im Manual nur die Patrone vorne am Motor finden .

Heiko

Q_Big 29.08.2007 21:59

Im WHB stehts IMHO nicht.
Was gemeint ist, erkennt man auf folgendem Foto,- es ist der kleine "Papierfetzen" am Ende der Pumpe. Das ist eine Art kleines länglich eckiges "Säkchen" was am Einlass der Pumpe befestigt ist.

http://home.arcor.de/q_big/DSC00162.JPG

Dieselpapst 29.08.2007 22:05

Grobfilter, wie ich schon vermutet, ist nur dazu da daß keine kleinen Steinchen, etc. das Pumpenrad blockieren könnten .

Heiko

bluedog 31.08.2007 01:00

@Dieselpapst:

Ungefähr das hat mir mein Händler auch erzählt. Nur, dann müsste doch eigentlich der Elektromotor den Geist aufgegeben haben, nicht? Ich mein jetz wegen mangelnder Kühlung. Dann wär der durchgebrannt und hätt den Dienst quittiert. Der drehte aber bis zum Schluss tadellos. Es wurde eher darauf spekuliert, dass die Pumpeneinheit selbst defekt war...

Zudem war ja der Tank nicht ständig leer. Es wurd halt einfach erst getankt wenn so um die 30l reingingen. Manchmal 27 oder 28l, manchmal auch gut 31l. Denke, ich bin hier im Forum bei weitem nicht der einzige, der das so macht. Wenn ich dann aber tanke, dann prinzipiell voll. Alles andere sind seltene Ausnahmen.

Sirion_M300 01.09.2007 11:53

Cool, meine Stadt ist dabei:

http://www.iwr.de/bioethanol/tankstellen.html

Wusste gar nicht, dass die auch E85 verkaufen, kostet 99 Cent/Liter. Jetzt brauche ich nur noch einen qualifizierten Umrüster. Vorschläge? Der M300 Motor entspricht doch dem Toyota Yaris 1.0 Motor, oder?

Dieselpapst 01.09.2007 18:41

Was willst Du umrüsten ?? Steuergerät für mehr Leistung ? Kostenpunkt 400-600,-. Euro ?!


Dann ist ja der Spareffekt dahin .:frown:

Tank einfach E85 DAZU, und zur Absicherung bischen Ventilschutz . Ich habe das Zeug von Shell, kostet 12,- für 500 Liter .
Mit einer effektiven Mischung von 50/50 Benzin/E85 bist du auf 100%ig der sicheren Seite hinsichtlich Leistung, Innenkühlung und Anspringen bei Kälte .
Bei jeder Tankfüllung sparst du so ca. 8,- Euro. (Minus 60cent Ventilschutz ;-) )

Eine Steigerung von 60%E85 mit 40% Benzin im Tank ist m.Erfahrung nach auch noch ohne Leistungsschwund machbar.


Heiko

bluedog 04.09.2007 21:05

Ich wär da ja zumindest so vorsichtig, dass ich mal einen umrüster fragen würde, ob sie wirklich NUR das Steuergert ändern, bzw. ein Zusatzsteuergerät einbauen... Sicher ist sicher.

Dieselpapst 04.09.2007 21:59

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 257914)
Ich wär da ja zumindest so vorsichtig, dass ich mal einen umrüster fragen würde, ob sie wirklich NUR das Steuergert ändern, bzw. ein Zusatzsteuergerät einbauen... Sicher ist sicher.

Alles schon geschehen .... Glaub mir, es ist so .

Es sei denn du hättest Alu-Benzinleitungen und/oder Gummischläuche als Benzinleitung wie z.T. in den 80er Jahren verbaut. ( Gummi (!) nicht Nitril-Kautschuk, etc. )

Einfach lesen, lesen, lesen, und ggf. fragen, fragen, fragen , alles gratis im WWW. :-)

Wissen ist Macht, aber nix wissen macht auch nix meinen ja viele ...

Heiko

bluedog 05.09.2007 01:30

Ist ja schön, wenn DU da drauf vertraust. ICH glaube schon lang nicht mehr alles, was im WWW kursiert.

Und dass die Benzinleitungen E85 aushalten mag ja sein. Hilft auch nicht weiter, wenn dann die Benzinpumpe oder die Einspritzdüsen schlapp machen, oder die Ventile angegriffen werden... Ich will nicht behaupten, dass das alles geschieht. Aber diese und noch ein paar Teile mehr sollte man in die Überlegungen mit Einbeziehen. Könnte ja auch sein, dass z.B. die Verbrennungstemperatur etwas höher wäre, und einige Metallteile damit höher belastet würden... Die Oktanzahl ist bei E85 jedenfalls erheblich höher als selbst bei SuperPlus... Wie sich das auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Verbrennung, und damit unter anderem die Brennraumtemperatur und die mit Abgas in berührung kommenden Teile auswirkt, weiss ich nicht. Bin kein Chemiker/Metallurge. Aber ich käme zumindest auf die Idee, danach zu fragen.

Dieselpapst 05.09.2007 06:43

@ bluedog

Daß sich in DEINEM Tank, in deinem Motor bereits 5% Ethanol befindet ist dir doch klar ? Falls nicht, Fragen dazu beantworte ich gerne oder Du informierst dich selber hinsichtlich der gesetzlichen "Zumischung von Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen".

Komisch, wenn es die Konzerne machen ist es einfach "Super", mischt man selber ist es uiuiui ....
Siehe auch Biodiesel, ist auch im Diesel drin, hat man es aber schon vor Jahren, wie ich, als Schmierzusatz verwendet und bewußt zugetankt, hieß es ebenfalls "uiuiui...." von Seiten einer unqualifizierten Klientel. Jeeetzt, wo es die Konzerne reinmischen ist es natürlich gaaaanz anders. Ja, nee, is klar....

Ansonsten, zur der Verbrennungstemperatur, Ventile, Einspritzdüsenthematik, etc... Würde es den Rahmen hier sprengen alles zu erklären. Dafür stehen XX Seiten im WWW. Im großen und Ganzen jedenfalls sind sich ALLE kompetenten Motorentechniker einig: Bis 30% (E30) sind in JEDEM (modernen )Wagen ohne Problem AUF SICHER , GEFAHRLOS möglich .

Heiko

bluedog 05.09.2007 12:49

Ich hab mal gelesen, dass bis ca. 5% auch ältere Motoren gerade noch so abkönnen sollen... Dass an der Tanke auch so zwischen 3 und 5% Bioethanol drin sind, weiss ich. Das aber kann ja durchaus andere Folgen haben, als wenns 85% sind. Ich hab keine Ahnung von den verwendeten Werkstoffen, und bin auch kein Chemiker. Also muss ich passen.
Aber dass es durchaus auf die Dosis eines eher nachteiligen Stofffes ankommen kann, weiss jeder...

Zudem sollte das kein Frontalangriff gegens Ethanol-Fahren sein.

Mir ist durchaus klar, dass mancher Hersteller schon aus Gründen, die gar nichts mit der Haltbarkeit der Motoren zu tun haben, nicht will, dass man mit E85 fährt.

Allerdings weiss ich als lediglich interessierter Laihe nicht, wo die Wahrheit genau begraben ist. Ich würds aber auch nicht ausprobieren wollen, weil ich mir eine teure Reparatur nicht leisten könnte. Also mach ich, aus meiner beschränkten Sicht der Dinge, das richtige, wenn ich einfach wie bisher Benzin tanke, und weiter nichts. Ich fühl mich ja auch nicht angegriffen, wenn Du E85 zutankst. Ich finde das mutig, und verfolge gespannt, ob etwas unerwartetes dabei rauskommt. Nur gehe ich selber dieses Risiko ungern ein. Und aus meiner Sicht ist es ein Risiko. Und sei es nur, weil man irgendwann aus den Augen verliert, wieviel Ethanol jetz im Tank ist... Ausserdem weiss ich ja auch wenn ich was lese, nicht so genau, ob das nun auf mein Auto auch stimmt, oder ob Daihatsu da mal wieder eine seltene Ausnahme darstellt. Diese Aussagen stützen sich ja immer auf bestimmte Fahrzeugpools, oder verallggemeinern der Einfachheit halber. Das merk ich als Leser aber nicht...

Ich wünsche dem E50 Experiment aber alles gute. Wenn du dann irgendwann raus hast, dass es auch mit E85 geht, und so sagen wir mal etwa 70000km gefahren bist, kann ich mir ja dann immer noch überlegen, ob ich auch umstelle. Abgeneigt wär ich ja grundsätzlich nicht. Der Umwelt zuliebe. Umso schöner, wenns auch noch nen Spareffekt hat.

Dieselpapst 05.09.2007 13:49

@ bluedog

1. Unter "ältere Modelle" meine ich Modelle aus den frühen 80er Jahren mit expliziten Gummileitungen, etc.

2.Einen (von vielen ) sehr interessanten Links findest Du hier:

Kurzes Zitat daraus: "...Dann gibt es noch das Ammenmärchen, dass Ethanol die Motoren zerstört. Dazu gibts auch eine zweite Meinung: In den USA haben zwei V8-Freaks zeitgleich ihr Auto 105.000 Miles lang einer nur mit Benzin und einer nur mit Bioethanol gefüttert. Danch wurden die Motoren zerlegt. Ergebnis: Motor und Kraftstoffsystem vom Bioethanol-V8 waren in einem deutlich besseren Zustand als mit Benzin. Keine Ablagerungen, keine Ölverkokungen, die Spritleitungen bei Benzin waren hart und matt, die Kraftstoffleitungen bei E85 waren immer noch weich und durchsichtig wie am ersten Tag ..."

Link: http://www.autobildblog.de/2007/08/0...ose/#more-1571

Sehr schönes USA-Video dazu: http://www.autobloggreen.com/2007/08...y-car-use-e85/

3. Vollen Betrieb unter E85 kann man nur mit Steuergeräteumrüstung fahren. Dazu muss man auch entsprechende Kilometer reißen umd die Amortisation zu erreichen. Ich mische weiter zu.

Heiko

Jens87 05.09.2007 20:54

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 257985)
Der Umwelt zuliebe. Umso schöner, wenns auch noch nen Spareffekt hat.

Biosprit: Leider hat sich hier durch eine falsche Presseberichterstattung ein Begriff in den Köpfen der Menschen festgesetzt der so absolut nicht haltbar ist! Biosprit ist nicht umweltfreundlich!!!

siehe zum Beispiel hier: http://de.indymedia.org/2007/06/185388.shtml

Der umweltfreundlichste Kraftstoff der momentan verfügbar ist ist imho Erdgas! Ist zwar auch ein fossiler Energieträger, aber was besser ist momentan noch nicht serienreif.

Achja und zum Spareffekt: Ich frage mich, was von dem übrig bleibt, wenn man den Mehrverbrauch rausrechnet den man hat!

Was wirklich umweltverträglich wäre wird es wohl erst in ein paar Jahrzehnten geben. Wasserstofffahrzeuge bei denen der Wasserstoff z.B. durch Solar- oder Windenergie gewonnen wird.

Hat den schon jemand Erfahrungen mit dem Mehrverbrauch durch E15, E50 bzw. E85?

Dieselpapst 05.09.2007 21:23

Zitat:

Zitat von Jens87 (Beitrag 258057)
Hat den schon jemand Erfahrungen mit dem Mehrverbrauch durch E15, E50 bzw. E85?

Außer mir traut sich ja keiner ran :frown:

Aber ich bin dabei meinen Tank leerzufahren und werde berichten. Aber so nach Tankanzeige geschätzt sind es max. 10%, wenn überhaupt !

Aber ich gebe dir Recht, die Zukunft liegt bei Wasserstoff aus Solar und Windenergie .
PS: Natürlich habe ich Photovoltaik auf dem Dach, 7Kw Peakleistung :-)

Noch jemand hier deratig aktiv hinsichtlich Co2 Einsparung ?


Heiko

bluedog 06.09.2007 12:37

Na ja, ob Biosprit soo schlecht dasteht, würde ich zu bezweifeln wagen. Denn wenn man da alle Herstellungsenergie und alle Transporte zurechnet, sollte man das bei Erdgas, und erst recht bei Erdöl bzw. Benzin auch tun. Und es dürfte weit mehr Energie dabei draufgehen, in der Nordsee Bohrplattformen zu bauen und zu betreiben, wo man jeden einzelnen Mann mit Hubschrauber einfliegt, und dann per Schiff oder Pipeline, deren Herstellung und Betrieb auch wieder unmengen Energie schlucken, zur Rafinerie (evt. mit umladen und Zwischenlagerung. und diese Anlagen haben auch einen Energieaufwand für Bau und Betrieb...)

Von dort dann per LKW zu jeder eeinzelnen Tankstelle. Und die wurde auch mal gebaut, verbraucht Energie und muss zudem laufend unterhalten werden.

Schlimmer kann doch Biosprit nicht sein. Nur schon, weil die Wege wesentlich kürzer sind. Denn Nordseeöl ist noch lieb gerechnet. Was, wenn die Pampe aus Russland oder Saudiarabien um die halbe Welt transportiert werden muss?

Jedenfalls glaub ich keinem, der es nicht mit unabhängigen Zahlen belegt, dass Biosprit nicht umweltfreundlich ist. Ausserdem: Alle von euch genannten Energieformen sind gut und recht. Aber sie sind (noch) nicht mobil genug. Und für Fahrzeuge sind (jedenfalls gegenwärtig) Flüssige Treibstoffe optimal. Eine normale Zapfsäule kostet nämlich bis zu 10mal weniger als eine Gastankstelle. Also wird sich kurz- und mittelfristig Bioethanol eher als Gas durchsetzen können.

Zudem kann man in der Schweiz daran verzweifeln, wenn man ein Auto auf Gas umrüsten will, denn in jedem Kanton gelten wieder andere Zulassungsvorschriften. Und man muss, anders als in Deutschland, wo man zu JEDEM TÜV kann, zur Motorfahrzeugkontrolle des Wohnkantons. Will der Prüfer dort aus irgend einem Grund nicht, waren alle Investitionen vergebens.

Flexifuel-Fahrzeuge für Bioethanol kann man dagegen je länger je mehr ab Hersteller kaufen. Und das immer öfter ohne nennenswerte Mehrkosten...

Reisschüsselfahrer 06.09.2007 17:37

Mein Kumpel hat jetzt mit seinem Käfer E85 probiert, er hat 15% Normalbenzin im Tank und 85% E85. Bis jetzt überhaupt keine Probleme, kein Leistungsverlust, eher im Gegenteil, auffer Autobahn zog er heute besser meinte er. Kaltstart auch kein Problem. Verbrauch muss man abwarten.

Da der Käfer kein Kat hat stinkt der allerdings ganz übel nach Schnappsbrennerei ;)

Manu

bluedog 06.09.2007 19:32

Zitat:

Zitat von Jens87 (Beitrag 258057)
Biosprit: Leider hat sich hier durch eine falsche Presseberichterstattung ein Begriff in den Köpfen der Menschen festgesetzt der so absolut nicht haltbar ist! Biosprit ist nicht umweltfreundlich!!!

siehe zum Beispiel hier: http://de.indymedia.org/2007/06/185388.shtml

Der umweltfreundlichste Kraftstoff der momentan verfügbar ist ist imho Erdgas! Ist zwar auch ein fossiler Energieträger, aber was besser ist momentan noch nicht serienreif.

Was da in dem Link steht stimmt ja möglicherweise sogar. Aber die zu Grunde liegenden Annahmen sind veraltet, also schon wieder überholt.

Es gibt neue Verfahren, mit denen man Biokraftstoffe aus jeder Art von pflanzlichen Rostoffen machen kann.S

So könnte man etwa in Europa und Amerika brachliegende Flächen nutzen, in dem man einfach erntet, was die Natur dort an Pflanzen hervorbringt. Zudem könnte man die mit Getreide und anderen Grundnahrungsmitteln übersättigten Märkte der Industriestaaten stützen, indem man Überschüsse und Pflanzenteile die bisher nicht genutzt werden, zur Treibstoffproduktion einsetzt. Dadurch wird auch die Dritte Welt entlastet. Dort verkaufen Europa und Amerika nämlich ihre Überschüsse, und machen damit den (Welt)Marktpreis kaputt. Folge: Die Bauern in der Dritten Welt leben in Elend, weil Importe aus Industriestaaten billiger sind, als das, was sie anbieten können.

Zudem böte die Bioenergiewirtschaft neue Perspektiven für die Bauern Europas, die heute ohne Subventionen kaum existieren könnten...

Dass man dann auch noch die Gentechnik den "Energiebauern" unterschiebt, ist schlicht tendentiös. Wenn heute Gentechnologie in der Landwirtschaft eingesetzt wird, dann bei Mais, Tomaten, oder anderen Food-Crops, oder dann im Tiernahrungssektor. Energiepflanzen sind bisher glaub ich sauber. (Sag einer bescheid, falls ich mich irre.)

Zudem so zu tun, als würde man durch verzicht auf Biotreibstoffe das Hungerproblem aus der Welt schaffen, ist Augenwischerei. Da ist die (internationale) Politik eher dran schuld. Denn es gibt nicht zu wenig Nahrung. Sie ist bloss falsch verteilt. Und dieses Problem lässt sich nicht dadurch lösen, dass ich hier fossile Treibstoffe tanke, sondern man müsste von geeigneter Stelle aus dafür sorgen, dass Nahrung da ankommt, wo sie gebraucht wird.

Selbstverständlich bin auch ich gegen die Abholzung von Regnwäldern. Nur: Wie wärs mit einem kontrollierten Label für Biotreibstoffe, und international griffigen Sanktionen gegen Firmen und Staaten, die die Urwälder der Welt abholzen? Das wäre wesentlich schlauer, als das Klima nochml 100 Jahre aufzuheizen, bloss weil man es nicht hinkriegt, die Bösewichte, die es auch schon ohne Biokraftstoffe gibt, in die Schranken zu weisen. Aber auf internationaler Ebene ist der Erfolglose Kampf gegen harte Drogen, oder sind Kriege um Fossile Ressourccen leider immer noch weit wichtiger, als der Schutz der Biodiversität der erde.

Statt also zukunftsgerichtete und ohnehin notwendige Neuerungen auf dem Treibstoffmarkt zu blockieren, weil dann noch mehr Regenwälder abgeholzt würden. Sollte man sich darauf konzentrieren, die schon vorhandenen Übel in dem Bereich effizient zu bekämpfen. Dann ist man auch für die Zukunft gerüstet.

Denn wenn man es schafft, die Abholzung von regenwäldern zur Gewinnung von z.B. Weideland oder Reisfeldern zu verhindern, stehen die Chancen gut, dass man es auch dann schafft, wenns um Biokraftstoffe geht.


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