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soll ich mir nen Trevis kaufen
Hallo.
Ich bin Bernie, 50 Jahre alt, lese hier schon eine Weile mit und habe jetzt mal eine Frage an Euch: Ich war gestern bei diversen Autohändlern und habe mir Neuwagen angesehen. Ich war bei Renault, Peugeot, Fiat, Ford und Opel und Daihatsu Ich habe eigentlich gar nicht mehr damit gerechnet, einen Trevis zu bekommen, war schon voll auf Cuore und Sirion eingeschossen, aber ein Daihatsu-Dealer hat noch einen Limited auf dem Hof rumstehen. Mir ist klar, dass der Wagen in Deutschland vom Markt verschwindet. Jetzt muss ich mich morgen entscheiden, ob ich ihn nehme oder nicht. Ich fahre 80% alleine im Stadtverkehr. Ab und zu fährt meine Frau und mein Sohn mit. Mein Sohn ist knapp 1,90, ich bin über 1,90 groß. Jetzt meine Frage in die Runde. Spricht etwas grafierend gegen den Kauf eines Trevis. Von der Form her gefällt mir der Trevis am besten von allen in Deutschland angebotenen Kleinwagen. Ich habe hier im Forum nichts über schlimme Motor- oder Getriebeschäden gefunden. Gibt es Langzeiterfahrung mit dem Trevis? Ich möchte den Wagen, wenn möglich, sehr lange fahren. Wie Standfest sind die Bremsen Wie haltbar sind Motor, Kupplung und Getriebe. Gibt's Elektrikprobleme? Wie lange hält die Auspuffanlage? Also Kaufempfehlung oder doch lieber Cuore oder Sirion? Vielen Dank schon mal. Bernie |
Als erste Info: Der Trevis teilt sich bis auf die Carosserie fast alles mit dem Cuore L251 (BJ 2003 - 2008) Beim Fahrwerk hat man aber nachgebessert, und das Ding sieht einfach besser aus. Dafür ist die Aerodynamik etwas schlechter als beim Cuore, was den Verbrauch leicht erhöht. Da geh ich aber davon aus, dass das sich bei 80% SDtadtverkehr nicht wirklich bemerkbar macht.
Für den Stadtverkehr würd ich sagen DAS Auto schlechthin, es sei denn, man braucht unbedingt etwas Grösseres. Als Fahrer eines L251 kann ich Dir sagen, dass auf der Rückbank jede Menge Platz ist, und man um Klassen höher gehen muss, bis man hinten wieder genausoviel oder mehr Platz hat zum sitzen. Dennoch: Bei 1.90m und mehr würde ich eine Probefahrt empfehlen. Vorne denk ich wird sich eine Sitzposition finden lassen. Ist dann der Sohnemann auf der Rückbank genau so gross, kanns Sinn machen, wenn der auf der Beifahrerseite einsteigt, wo dann der Vordersitz nicht ganz hinten steht. Ausprobieren macht schlau, würd ich sagen. Ich bin in meinem eigenen Wagen schon hinten gesessen und habe das als angenehmer empfunden, als in so manch grösserem Auto. Bezüglich Motor, Getriebe, Bremsen etc.: Lies Dich mal durchs Cuore-Forum, falls Du unsicher bist. Sicher ist nur, Du bekommst einen drehfreudigen und relativ Spritzigen Motor, der gegenüber der dreizylindrigen Konkurrenz von Opel und Chevrolet in Autotests immer sehr gut abgeschnitten hat, und sich sehr sparsam fahren lässt. Allerdings mag der gern Drehzahl, wenns zügig vorangehen soll. Dafür machen ihm hohe Drehzahlen aber auch auf Dauer nichts aus, wenn der Unterhalt stimmt. Verwendet man gutes Motoröl, und lässt dem Motor ordnungsgemässe Watung zuteil werden, wird man ausserdem auf den ersten etwa 100'000km kaum Öl nachfüllen müssen zwischen den Wechseln. Zündkerzen sollten wenns geht die passenden von NGK oder Denso genommen werden. Die Ionenstrommessung, über welche die Anitklopfregelung läuft, soll sonst gelegentlich rumzicken. Zusammenfassung: Bei Ordnungsgemässem Unterhalt sind Motorseitig keinerlei Probleme zu erwarten. Zu Kupplung und Getriebe sag ich als Automatikfahrer lieber nichts. Ausser, dass die Automatik empfehlenswert ist, falls man mit dem Mehrverbrauch leben kann. Die ist sehr gut und komfortabel. Die Lebensdauer der Kupplung wird aber vermutlich sehr stark vom Einsatzgebiet und vom Fahrer abhängen. Bremsen: Es kann nicht schaden, wenn man sich die bei den Reifenwechseln jeweils kurz anguckt, und sie auf Funktion prüft. Ich selber habe leider schon festsitzende Bremssättel erlebt, was recht teuer, weil arbeitsintensiv zu beheben ist. Schaut man aber gelegentlich nach den Bremsen und merkt so frühzeitig, wenn irgendwelche Gummiteile Rissig oder spröde sind, oder wenn die Bremsbacken nicht ganz so leichtgängig sind, wie sie sollten, ist auch von Seiten der Bremsen nichts negatives zu erwarten. Die Bremsscheiben mögen aber bei vielen anderen Modellen länger halten. Die Trommelbremsen hinten haben bei mir noch nie Anlass zu Beschwerden gegeben. Immer noch der erste Satz Belege... (Km-Stand etwas über 90'000, siehe Spritmonitor) Elektronikprobleme sind ebenfalls keine aussergewöhnlichen zu erwarten. In dem Punkt sind Daihatsu sehr zuverlässig und verdienen ein dickes Lob. Sogar die Scheinwerferbirnen halten fast ewig. Ich hab bisher nicht mehr als drei Stück verbraucht, und das, wo ich so gut wie immer mit Licht fahre. Blinkerbirnen sind alle noch die ersten drin, wie auch beim Standlicht. Hauptproblem ist der Rost. Dem sollte man meiner Meinung nach begegnen, indem man den Wagen so früh wie möglich Hohlraumversiegeln lässt. Ab Werk gibt es sowas nämlich nicht. Wenn das gründlich gemacht wird, sollte die Carosserie aber auch gut halten. Bei meinem hab ich das leider verpasst. Rächt sich nun bitter, da ich mich eh schon in das Auto verliebt hab. Auspuff: Sind offenbar nicht die langlebigsten. Ich hab kurz vor Km 50'000 das Endrohr ersetzt, und vor ein paar Wochen (um Km 90'000 herum) den Rest des Auspuffs ab Kat. Gibt wohl auch schlechtere Erfahrungen... Wer definitiv Ruhe haben will in Sachen Auspuff, lässt sich gelegentlich einen aus Edelstahl anfertigen. Vorausgesetzt man kanns sich leisten. Aktuell gibts dazu ein Thema. Such mal nach GTG, dann findest Du das bestimmt. Fazit: Macht mal alle drei eine Sitzprobe und eine Probefahrt. Da Du viel allein fährst, würd ich den Wagen auch noch solo probefahren an deiner Stelle, denn man merkt jedes Kg weniger Zuladung sehr gut. An sich kann man den Trevis guten Gewissens empfehlen. Ist ein gutes Auto, und wenn er dir sowieso sehr gut gefällt, würd ich mir den gönnen. Hast Du nacher einen Cuore oder Sirion, und fragst Dich dann dauernd, warum um alles in der Welt Du nicht doch den Trevis genommen hast, dann wär das ja auch nicht gut. Mit dem Zusatz, dass eine Hohlraumversiegelung dringendst zu empfehlen ist: Uneingeschränkte Kaufempfehlung. |
Danke für die umfassende Antwort :respekt:
Mal sehen, ob er morgen noch da ist. Wenn ja, werde ich wohl zugreifen... Schönen Abend. Bernie |
Er war noch da und ich habe zugegriffen.
Nächste Woche krieg ich ihn :freude: Gruß Bernie |
Hehe, Glückwunsch! Für den Stadtverkehr genau richtig. Da zieht der Cuore/Trevis seinen Schafspelz aus. Und der Trevis ist wirklich schick.
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Glückwunsch zum Neuerwerb.
Habe meinen jetzt 18 Monate und bin immer noch sehr angetan von dem Kleinen. Vor allen Dingen in der Stadt mit seinem Wendekreis spielt er seine Stärken aus . Von Rost , nach diesem salzigen Winter , ist glücklicherweise noch nichts zu sehen. Von diversen Steinschlägchen , insbesondere Motorhaube und Frontscheibe , mal abgesehen, macht er optisch eine gute Figur. Kurzum, viel Spass mit dem Kleinen. lg Gabriel |
Ich freue mich auch schon.
Was mich etwas stört ist, dass der kleine so gut wie gar keine Stoßfänger hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein kleiner Parkrempler vorne sehr schnell recht teuer werden kann. Eine kleine Gummileiste wär sicher hilfreich... Gruß Bernie |
Ich meine, die gäbe es aber im Zubehör zu kaufen.
Bei den Cuores gab es sowas bisher auch immer. Greetings Stephan |
Das mit den Stossfängern halte ich auch für einen Schwachpunkt beim Trevis.
Beim Cuore könnte man, wenn gar nichts mehr hilft, zumindest noch die unlackierten Stossfänger vom EcoTop-Modell montieren... Mit dem Trevis muss man halt fahren können. Mir fällt grad ein: Wäre Lackschutzfolie eine Idee? Zumindest wenn der Stossfänger aus Kunststoff ist, könnte das den Lack schützen. Die Verformung ist ja nur bei Metall wirklich ein Problem. Nur weiss ich nicht so recht, ob der Trevis da nicht doch mehr Metall dran hat als ein Cuore. |
Ist jetzt vielleicht eine dumme Anmerkung, aber was nicht rostet, das darf ruhig Kratzer haben.
Zumal der Lack an den Stoßfängern nicht gerade zimperlich ist (es sei denn man kratzt mit einem scharfen Gegenstand entlang) und sich Schrammen eigentlich gut rauspolieren lassen. Hat der Limited nicht ohnehin irgendwelche Applikationen dran ? |
Schon. Deshalb sind die Stossfänger beim Cuore kein Problem. Nur vermute ich beim Trevis eher Metall vorne (und vielleicht auch hinten). Ich weiss es schlicht nicht.
Aber auch bei Kunststoff: Ohne Kratzer ist schöner als mit. Also: Prävention zahlt sich aus, auch wenn Kratzer nicht rosten können. |
Zitat:
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Dann muss man eben fahren können. Dann kommt man ohne aus.
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Das Problem ist nicht das Fahren, sondern das Parken in der Stadt.
Und da auch eher das verkratzt werden, als das selbst verkratzen |
Das ist letztlich eine Abwägung, ob nun die Angst vor Kratzern oder die Hässlichkeit der Schutzleisten schwerer wiegt. Ausserdem gehört das Parken zum Fahren dazu. Ohne Manöverteil, sprich Parken und Rückwärtsfahren in verschiedenen Varianten, besteht man keine Führerscheinprüfung.
Und Fahren heisst notwendigerweise auch parken, es sei denn, man steigt wirklich nie wieder aus. Und zumindestens bei mir ist die Chance grösser, dass ich beim parken selbst Mist baue, als dass mir einer mein Auto zerkratzt. Die schlimmste Fahranfängerzeit hab ich aber hinter mir. |
Ich hab dir ja auch nur beschrieben, was passiert wenn man in größeren Städten mit entsprechender Parkplatznot auf Laternenparkplätze angewiesen ist.
Da wird eben gerne mal auf Kontakt geparkt. Meine Kratzer und kleine Dellen in Stoßfängern und Türen sind an Stellen, wo es verdammt schwer fällt, sie selber reinzufahren. Mit dem Einparken selber habe ich bei den kleinen Dais keine Probleme. Aber verzage nicht, sowas kann man lernen :-). |
Zitat:
Dem ist jedenfalls nicht so. Greetings Stephan |
Dann hab ich mich wohl von den schön glänzenden Metallic-Lackierungen in die Irre führen lassen. Mir scheint, an meinem Wagen ohne Metallic-Lackierung ist es leichter, zu sehen was Plastik ist und was Metall.
Aber dann ist ja gut. Wenn man da auch nur Kunststoff findet. Das mit den Kratzern an meinem Auto hat ganz einfach damit zu tun, dass ich damit fahren gelernt habe, und zwar von der Pieke auf. Ich hatte vorher nie was mit Motorfahrzeugen zu tun. Nicht mal ein Moped hab ich gehabt. Und da bleibt dann das ein oder andere Malheur natürlich nicht aus. Dafür fahre ich von Anfang an unfallfrei, abgesehen eben von einem Parkrempler gegen ein anderes Auto und leichtem Kontakt mit diversen Mauern und Zäunen... War aber in den ersten zwei Jahren am sdchlimmsten. Man lernt ja auch einschätzen, wann Manöver eher zu unterlassen sind... Zusammenfassend gesagt: Ich bin sicher kein fahrerisches Genie. Da ich aber dementsprechend fahre, bin ich, einmal auf der Strecke, recht sicher unterwegs. Aber es ist ja niemand unfehlbar. Also klopf ich mal lieber auf Holz. |
Hallo zusammen,
habe eine Frage zur Hohlraumversiegelung. Bei meinem Trevis kann ich an den Türen und der Heckklappe unten an den Ablauflöchern deutlich Hohlraumwachs erkennen. Auch die Türfalze haben unten eine dicke Wachsschicht. Kann es sein, dass DD den Trevis doch hohlraumversiegelt hat? |
Zitat:
Im Zubehörkatalog konnte ich nichts aus Gummi finden. Das mit der Folie überlege ich, auch allein von der Optik. Für die Parkprobleme gibt es ja im Zubehör den Parkassistenten :lol . Wäre dann wohl das kleinste Auto mit Einparkhilfe. |
Zitat:
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Kann sein, dass da die Händler nachgebessert haben. Ab Werk ist da nichts drin. Und das nicht nur beim Trevis, sondern bei allem, wo das flying D drauf ist.
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