Ventile einstellen ist (falls der Motor keine Hydrostößel hat, z.B. VW, Opel usw.) absolut lebensnotwendig für den Motor.
Warum?
Die Ventile haben einen zeimlich schweren Job zu machen. Sie müssen innerhalb kürzester Zeit absolut abdichten und dann auch sofort wieder Abgase oder Frischgas passieren lassen. Das ist mit enormen Beschleunigungen verbunden. Dazu sind die Abgase, die durch den dünnen Spalt zwischen Ventilsitz und Ventil durch müssen auch noch schweineheiss :)
Das Ventil ist also bei seinem ständigen Auf und Ab, Aufprall auf Ventilsitz und Hitzeterror unglaublich hoch belastet.
In den Zeiten, wo es geschlossen ist, also auf dem Ventilsitz aufliegt, muss es innerhalb kurzer Zeit die zuvor aufgenommene Wärme abgeben. Kann es das nicht, wird es immer heißer und verbrennt irgendwann.
Also muss man dem Ventil genug Zeit geben, wo es auf dem Sitz aufliegt. Dies erreicht man durch ein großes Ventilspiel, also der Abstand zwischen dem Ventil und Nockenwelle ist (bei geschlossenem Ventil) groß.
Nun könnte man den Abstand ja schön groß machen, damit auch garnatiert das Ventil nicht zu heiß wird.
Aber das würde wieder sehr viel Motorkraft kosten, denn wenn das Ventil lange zu ist, bleibt während der dann kürzeren "Offen"-Zeit nicht genug Zeit, Frischgase zuzuführen und die Abgase herauszulassen..
Es ist also immer ein Kompromiss zwischen Sicherheit fürs Ventil und Effizienz des Gasaustausches.
Da sich das Ventil wie schon angesprochen aufheizt, dehnt es sich aus. Auch in der Länge. Damit aber immer noch genug Spiel bleibt, damit das ventil auf dicht schließt und Wärme abgeben, kann gibt der Motorhersteller ein Spiel vor, was immer vorhanden sein muss. Es ist also bei jedem Motortyp genau bestimmt und unterschiedlich.
Bei manchen Motoren wird das Spiel in kaltem Zustand gemessen, bei manchen im Warmen.
Und da sich der Motor einläuft und auch verschleißt, sich die Ventilsitze anpassen usw. ändert sich das Spiel mit der Zeit. Also muss man es einstellen.
Hören kann man eine falsche Ventileinstellung nur wenn zu viel Speil eingestellt ist. Dann tickert es. Dies hat aber keine sofortigen negativen Auswirkungen auf Ventil und Motor, es kostet nur Leistung, da der Gasaustausch nicht genug Zeit hat.
Zu kleines Ventilspiel - und das ist das gefährliche- hört man nicht. Hierbei kommt es aber zu Schäden- deshalb genau prüfen!
Was Du mit speziellen Ventileinstellungen für mehr Power meinst, das ist eher eine bauliche Veränderung.
Die Ventilspiele sind bei serienmäßiger Nockenwelle nur an einem Punkt optimal. Und zwar dem vom Hersteller vorgeschriebenen.
Wenn man mehr Leistung haben will, braucht man einen besseren Gasaustausch, den erreicht man aber nur durch eine Nockenwelle ("scharfe" Nockenwelle), an denen die Nocken anders geformt sind. Diese "scharfen" Nocken sorgen dafür, dass das Ventil schneller geöffnet wird, also mehr Zeit zum Gasaustausch bleibt oder es evtl. sogar noch weiter öffnet als sonst. Dies geht technisch, bedeutet aber auch eine höhere Belastung der Bauteile und oft einen schlechten Leerlauf des Motors.
Eingestellt ird das Ventilspiel durch das Heraus-oder reinschrauebn von Schrauben, die durch eine Mutter gegen Verstellen durch Schwingungen gesichert sind. Einstellen also ganz einfach:
vorgegebenes Spiel mit Fühlerblättern der richtigen Stärke zwischen Ventilkappe und Nockenwelle prüfen, bei ganz geschl. Ventil. Ggf. Spiel korrigieren. Dies bei jedem ventil, also je nach Motor 6-mal (CB-23) bis 16-mal (HC/HD).
So, viel Spaß dabei
David
|