Die "7 Grad" Lüge
Da ja der Winter vor der Tür steht und der ein oder andere auf Winterreifen wechselt, möchte ich diesen Artikel hier mal posten:
Das viel zitierte "7-Grad-Märchen", das von der Reifenindustrie seit einigen Jahren zur gezielten Desinformation genutzt wird, ist leider kaum noch auszurotten.
Das Argument der Reifenhersteller lautet sinngenmäß wie folgt: Auch wenn kein Schnee liegt, seien Winterreifen besser, da bereits unterhalb von +7C ein Sommerreifen verhärte und daher auf nasser oder trockener Fahrbahn schlechter sei als ein Winterreifen.
Diese Fehlinformation dient der Absatzsteigerung auch in schneearmen Regionen, wie z.B. der Rheinebene oder Norddeutschland.
Auto-Bild hat getestet und der Sommerreifen war im Winter besser als die Winterreifen:
Bremswege aus 100km/h bei nasser Fahrbahn:
Sommerreifen: 49,3 m
bester Winterreifen: 54,4 m
Bremswege aus 100km/h bei trockener Fahrbahn:
Sommerreifen: 38,7 m
bester Winterreifen: 45,6 m
"Bester Bremsreifen auf trockener und nasser Piste ist mit deutlichem Abstand der Sommerreifen. Auf griffigem Asphalt wird nämlich die weiche, lamellierte Lauffläche der Winterreifen zum Handicap, besonders bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt."
"Überraschend: Geht es um die Disziplinen Handling und Bremsen (nass und trocken), ziehen sämtliche Winterkandidaten im Vergleich zu einem Sommerreifen den Kürzeren. Ein Zeichen für die recht einseitige Schwarzweißauslegung für Schnee. Dass sie auf trockenem Asphalt das Nachsehen haben, ist leicht zu verstehen – die weniger stabilen Profilblöcke können nicht genug Haftreibung aufbauen. Dass sie aber selbst auf abgestreuten, nassen (also glatteren) Straßen dem Sommerkandidaten nicht das Wasser reichen können, ist kein gutes Zeugnis. Der sportlich orientierte Fahrer sollte daran denken und seine Winterpneus in dieser Beziehung nicht überschätzen."
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