Schon klar. Aber verbiet mal in Deutschland alle Autos mit einem Verbrauch von 12l und mehr. (Jetz nur mal als Gedankenbeispiel) Da hat Mercedes kaum noch was im Angebot. BMW gehts da ähnlich... Verbieten geht also nicht. Da steht ne ganze Lobby dahinter. Also setzt man soweit es irgend geht auf Information, und besteuert gleichzeitig Umweltverschmutzung. Dann kann jeder selber entscheiden, wieviel bequemlichkeit er sich mit wieviel Umweltzerstörung erkaufen will. Was der Kunde dann nicht mehr kauft, wird man über kurz oder lang auch nicht mehr auf dem Markt finden. Insofern kann man eben doch mit Geld die Umwelt retten (helfen). Man nutzt ganz einfach das Prinzip der Marktwirtschaft. Alle andern Prinzipien nämlich kann man zu leicht durchbrechen, oder ganz einfach fundamental in Frage stellen.
Das Argument, Solarzellen seien ineffizient und nicht so Umweltfreundlich, wie man immer glaubt, mag ja zutreffen. Aber jede Erfindung braucht viel zeit und Geld, bis sie perfekt ist, und das hält, was sich Visionäre von ihr erhoffen. Ich weise darauf hin, dass die ersten Verbrennungsmotoren in den Achzigerjahren des 19. Jh. alles mögliche waren, nur nicht effizient, wartungsarm und billig. Das wurde erst nach ca. 70 Jahren Entwicklung, weltweiter Verbreitung und Grossserienherstellung erreicht. Der Prozess ist im Übrigen noch in vollem Gang. Sind in alternative Antriebe und alternative Energien erstmal ähnliche Summen investiert worden, wie in den vergangen gut 100 Jahren in die Fossilen Brennstoffe und verbrennungsmotoren, dann wird das auch bei den Solarzellen mit der Effizienz viel positiver aussehen.
Damit es soweit kommt, muss man aber aufhören, ständig auf diesen Nachteilen rumzuhacken. Man kann es auch so sehen: Es mag ja sein, dass es heute umweltschutztechnisch nicht das gelbe vom Ei ist, sich Solarzellen aufs Dach zu schrauben. Aber jeder der es in guter Absicht dennnoch tut, vergrössert den Markt für diese Technologie, und fördert die Forschung auf dem Gebiet. Ausserdem wird die Produktion immer günstiger, wenn man in grösseren Serien produziert. Insofern hat man dann auch wieder etwas für den Umweltschutz getan. Gegenüber staatlicher Forschungsförderung hat man indes noch den Vorteil, dass Marktgerechter entwickelt werden muss. Der Staat kann sich dann auf Bildung konzentrieren, oder allenfalls zu Tage tretende Forschungslücken schliessen.
Das mit der Sondermüllproblematik ist meiner Ansicht nach halb so wild.
Genaugenommen sind nämlich alle Elektrogeräte Sondermüll. Sie sind nämlich nicht zur Verbrennung in der KVA geeignet. Das heisst aber nicht, dass es Giftmüll ist, und endgültig auf der Deponie landet! Man kann die einzelnen Bestandteile Trennen, und Wertstoffe wiederverwenden. So ähnlich ist das auch mit den Energiesparlampen. Ich weiss zwar nicht, was genau da alles drin ist, aber ich denke mir, dass auch da nichts "unentsorgbares" drin ist. Batterien sind schliesslich auch Sondermüll. Man kann sie aber recyclieren! Wär doch schade, wenn man beispielsweise das ganze schöne (und teure) Kupfer was in Elektrogeräten drin ist, in den Verbrennungsofen Befördert, wo es weniger verbrennt, als dass es in der Verbrennungsasche landet. Die man dann auf ne Deponie kippt und auf nimmerwiedersehen zuschüttet. Und ein paar Jahrzehnte später, meist gerade so ein paar Jährchen nachdem die zugehörigen Lage- und Baupläne unauffindbar geworden, bzw. vernichtet wurden, hat man dann den Ganzen Scheiss als Cocktail von allerhand chemischen Verbindungen im Grundwasser und/oder in Feldfrüchten!
Manche Dinge sind also nicht Sondermüll, weil sie so gefährlich sind, sondern schlicht weil sie Fachgerecht (und eben nicht einfach nur durch Verbrennung) entsorgt werden sollten. Sei es, um Rohstoffe zurückzugewinnen, Energie zu sparen oder um Unabsehbaren Folgen falschen Umgangs mit gewissen Stoffen zuvorzukommen. Oft dürfte es auch eine Kombination aus all dem sein.
Geändert von bluedog (28.04.2007 um 19:18 Uhr)
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