So ähnliche Probleme gibt es aber auch bei allen anderen regenerativen Energieträgern, die für den Verkehr geeignet sind. Da sehe ich dann also nur noch eine Möglichkeit: Ab und zurück ins Mittelalter. Jedenfalls verkehrstechnisch. Das aber will auch wieder keiner!
Zudem entstehen viele der kritisierten Probleme durch Monokulturen von Ölfrüchten oder Zuckerhaltigen Pflanzenknollen. Wenn man aus jeglichem Pflanzlichem Material Treibstoff gewinnen kann, entfallen sowohl Monokulturen als auch spezielle "Treibstoffpflanzen" Auch die Gentechnik macht dann keinen Sinn mehr. Denn wenn eine Pflanzenart weniger gut wächst, wird eine andere davon profitieren. Man hat also dennoch genug Biomasse.
Und dass Kleinbauern entrechtet werden (können) liegt nicht am Biotreibstoff oder sonst einer cash-crop, die man dafür verantwortlich macht. Es liegt an undemokratischen, und bestenfalls zum schein rechtsstaatlichen Systemen in den betroffenen Ländern, die zum Spielball eines hemmungslosen Kapitalismus werden. Oft auch verbrecherisch organisiert, da Kriminelle mit ein bisschen Geld alles "regeln" können.
Diese instabilen Systeme aber, die letztlich auch zur Abholzung der Regenwälder führen, sind meist die Nachwehen der Rassenideologien und des Kolonialismus des 18. bis erste Hälfte 20. Jahrhundert. Die Situation würde sich auch dann nicht wesentlich verbessern, wenn man auf Biotreibstoffe verzichten würde, und stattdessen sonstwas anbauen. Grossgundbesitzer hat es immer schon gegeben, seit die Europäer die "Zivilisation" brachten. Egal, of es um Zuckerrohr oder um Weideland für Hamburger-Kühe geht. Solange man in einem System ohne funktionierenden Rechtsschutz den Kapitalismus wüten lässt, werden die wenigen reichen IMMER reicher, und das Heer der Armen immer noch ärmer werden. Das liegt am System. Nicht an Biotreibstoffen. Werden die Regenwälder nicht für Biotreibstoffe abgeholzt, dann für möbel, Strassen, Reisfelder etc. pp.
Da gilt es ein grundsätzliches Problem zu lösen. Das der Korruption, und der Eigennützigkeit der classe politique in den betroffenen Ländern.
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