Erster Eindruck:
Das Auto wirkt kompakt und grösser, als der L251. Aussehen ist natürlich immer Geschmackssache, aber trotz Anleihen bei anderen Autos, erkennt man den neuen Cuore sofort auf der Strasse wieder. Beim Einsteigen hat man sofort den Eindruck, dass hier einerseits auf Platz Wert gelegt wurde, andererseits auf hochwertiges Ambiente.
Innenraum:
Das schwarze Cockpit ist nüchtern und professionell. Verspieltheit sucht man vergebens. Die rot beleuchteten Armaturen sind klar ablesbar. Die Beleuchtungsintensität ist bei eingeschaltenem Licht in 3 Stufen regelbar. Ohne Licht sind die Armaturen mit höchster Stufe hintergrundbeleuchtet. Der Bordcomputer zeigt 2 Tageskilometerzähler, den Gesamtkilometerzähler, Instrumentenbeleuchtungsstärke auf einem display, Aussentemperatur, Momentanverbrauch Durchschnittsverbrauch und Reichweite in KM auf dem anderen. Die Genauigkeit des Durchschnittsverbrauch dürfte recht gut sein, doch es ist noch zu früh, um das mit Bestimmtheit sagen zu können.
Bei den Türverkleidungen, die aus Plastik sind (kein Stoff), merkt man etwas den Sparwillen, ansonsten nicht.
Die Sitze sind etwas härter und trotz (wieder einmal) zu kurzer Schenkelauflage, recht gemütlich. Die Bezüge sind aus ähnlichem Stoff, wie die des Materia.
Kofferraum:
Die verschiebbare Rückbank ist ein sehr praktisches Ding. Transportiert man Personen, sitzen die hinten bequem, wie in einer Großraumlimousine. Die neigungsverstellbaren, halb umklappbaren Rückenlehnen der Hinterbank unterstreichen diese Bequemlichkeit. Dafür passt in den Kofferraum bei der Stellung grade mal eine kleine Sporttasche. Braucht man mehr Platz im Kofferraum, schiebt man die Rückbank nach vorne. Auch ein Kompromiss ist möglich, wobei die Hinterbänkler aber dann etwas die Beine einziehen müssen. Unter der Kofferraumabdeckung ist das Reserve(Not)rad und Platz für das Pannendreieck und diverse kleinere Ablagen. die Apotheke passt dort leider nicht hinein. Der Kofferraumdeckel ist mit einm normalen Türgriff zu öffnen, der mit der ZV oder FunkZV entriegelt wird. Das hat den Vorteil, dass man nicht erst wieder zum Schlüssel oder zur Konsole greifen muss, wenn man nur den Kofferraum öffnen will. Hat aber den Nachteil, dass einem ungute Zeitgenossen an der Ampel den Kofferraum öffnen und etwas daraus enrtwenden können, sofern man die ZV beim Fahren nicht verriegelt.
Der neue Cuore ist mit einem Gurtwarner ausgestattet, der bei Geschwindigkeiten unter 20km/h nur optische Signale von sich gibt, bei schnellerer Fahrt dann auch immer lauter und durchdringender werdende akustische Signale. Das Umparken in der Garage ist also nicht mit lästigem Gepiepse verbunden. Fahren kann man so aber nicht.
Wer die älteren Dais kennt, kennt auch das durchdringende Piepen, wenn der Zündschlüssel angesteckt ist, und eine Tür geöffnet. Auf dieses "Feature" hat Daihatsu beim neuen Cuore zum Glück verzichtet.
Die Funkfernbedienung wirkt etwas unzuverlässiger mit weniger Reichweite, als die Nachrüst-FFB beim L251 (das UFO). Vielleicht ist aber einfach nur die Erstausrüsterbatterie zu schwach. Im Handbuch wird darauf hingewiesen, dass die erste Batterie nicht so lange halten würde. Gut von den Druckerherstellern gelernt.

Das Auto verschliesst sich automatisch 30 sekunden nach dem Aufsperren mit Funk, sofern keine Tür geöffnet wurde. Anders als bei der Cobra FB, werden beim erneuten Senden des Zu- oder Aufsperrcodes nochmal die Blinker betätigt, ohne die ZV zu aktivieren.
Motor:
Der 1,0l Motor aus dem Sirion ist wie für den Cuore gemacht. Er hat eine brummige Charakteristik, die den Eindruck von Kraft und Souveränität vermittelt. Kein Vergleich zum hektischen, in höheren Drehzahlen kreischigen L251 Motor. Die Kraftentfaltung ist entsprechend, man hat den Eindruck, dass der Motor in keiner Situation überfordert ist. Bei gleichbleibender, ruhiger Fahrt hört man ihn kaum, bei Beschleunigung macht er sich, wie bei Drehzahlen ab 3500U/min, mit dem zuvor genannten Brummen bemerkbar.
Fahrwerk:
Das Sportfahrwerk mit Stabi und Koppelstangen liegt gut auf der Strasse. In Kurven lässt es das Auto trotz hohem Schwerpunkts sicher wirken. Nur bei Lastwechseln in der Kurve beginnt das Auto vorne etwas zu wackeln. Diese Kurvenlage erkauft man sich mit einer etwas härteren Abstimmung, die kurze Bodenwellen polternd duchlässt. Auch bei kurzwelligen Autobahnbelägen gerät der Vorderwagen bei ca. 100km/h ins Schwingen, was sehr unangenehm ist. Bei ebener Fahrbahn und langen Wellen gibt es dagegen keine Probleme.
Reifen:
Die standardmäßigen Bridgestone Reifen in der Dimension 155/65 R14 kommen gut mit dem Auto zurecht und sind auch bei strömendem Regen und höheren Geschwindigkeiten ziemlich gut.
Automatikgetriebe:
Das Automatikgetriebe schaltet, ausser bei kaltem Getriebe auf den ersten 100 Metern, sanft und bleibt bei normaler Fahrt unauffällig. Bei Niederdrücken des Gaspedals schaltet es schnell (<1 sekunde) zurük und lässt den Cuore kräftig anspurten, doch auch bei weniger Gas ohne Kickdown beschleunigt der Cuore recht gut.
Auf der Autobahn liegen bei 120km/h ca. 3500U/min an, was als Reisgeschwinndigkeit optimal ist. Fährt man schneller, wird der Motor etwas lauter.
Verbrauch:
Hier lassen sich zeitbedingt nur erste Anhaltspunkte ausmachen. Im gemischten Stadt-Überlandbetrieb komme ich im Moment so auf 6,2l/100km, bei gleichbleibender AB Fahrt bei 100-120km/h auf 5,2l/100KM.
So das waren erstmal meine Erfahrungen der ersten Tage mit dem L276.