Daihatsu-Händler beklagen Konditionen
Unruhe und Unklarheiten
Bei Daihatsu ist zwischen Händlern und Importeur offenbar einiges im Unreinen. Der Verband der Daihatsu-Vertragspartner Deutschland befürchtet, dass der geplante Aufschwung der Marke am Handel vorbeigeht. Verbandsvorsitzender Udo Auchter beklagte im Gespräch mit »kfz-betrieb ONLINE« die "schwer durchschaubaren Vorgaben" des Importeurs für das laufende Jahr. Die Konditionen seien für den "normalen Handel" derart nachteilig, dass der Verband bereits ihre Zulässigkeit prüfen lasse.
"Es gab keine Verkaufsunterstützung im Januar und Februar", sagte Auchter. Die ab März laufenden Aktionen müsse der Handel dagegen zu einem großen Teil selbst finanzieren. Boni und Vergütungen sollen erst im Nachhinein gewährt werden. "Die Händler arbeiten mit der Grundmarge und müssen auf zusätzliches Geld teilweise sechs Monate warten", beklagte Auchter.
Auch bekämen sie seit 1. Januar den Verkaufsraumbonus nur, wenn sie mindestens 100 Quadratmeter Fläche vorweisen könnten. "Wer das nicht hat, bekommt nichts", sagt Auchter. Dabei hätten einige Händler in den letzten Jahren erst investiert. Auch das geplante zweistufige Händlernetz kritisierte der Verbandschef. "Wer den Vollvertrag aufgibt, hat nie wieder Anspruch darauf. Wer als Haupthändler fungiert, trägt ein großes Risiko", erklärte Auchter.
Probleme mit Kurzzulassungen
Problematisch sind aus Sicht des Händlerverbandes auch die Verkäufe von Fahrzeugen mit Tageszulassungen an Nichtfabrikatshändler mit hohen Rabatten. Dem habe der Vertragshandel nichts entgegenzusetzen, der seinerseits die Verluste kompensieren müsse. Darüber hinaus würden die Gebrauchtwagen dadurch enorm an Wert verlieren.
Unruhe herrsche zudem wegen der teilweise extrem langen Lieferzeiten und der in einigen Fällen immer noch nicht abgeschlossenen Jahresvorausplanungen (JVP). Unklar sei vor allem die Verbindlichkeit der Zahlen aus der JVP. Denn die geforderten Abnahmezahlen könnten die Händler auf Grund fehlender Lagerbestände teilweise gar nicht realisieren.
Bereits auf der Jahreshauptversammlung des Verbands Ende Januar wurden diese Punkte besprochen. "Dabei waren wir uns so einig wie noch nie in der Geschichte des Verbands, gegen diese Dinge vorzugehen", sagte Auchter.
Andreas Wehner
20.02.2008
Quelle:
http://www.kfzbetrieb.de/news/kb_beitrag_5751955.html