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Alt 23.05.2009, 23:54   #11
Werner Schulte
Benutzer
 
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Standard Folgeschäden

Hallo,

noch einmal: für Folgeschäden wird grundsätzlich nicht gehaftet. Ausnahmen sind nur Bremsen und andere sicherheitstechnische Dinge.

Wenn es nirgendwo steht, daß die WAPU "leicht" undicht ist, würde ich mich mal ziemlich ruhig schlafen legen. Mit solchen Bemerkungen wird die Kundschaft immer mal wieder aufgemischt - macht doch Spaß !

Meiner Freundin haben sie in den Werkstätten auch schon Sachen erzählt . . . .

Ansonsten ist die Entdeckung Motorraum nicht schädlich. Einfach mal nachgucken, ob man was sieht.

Die Temperaturwarnung zeigt aber schon an, wenn was heiß wird. Dazu ist sie ja da. Da fliegt einem noch kein Motor um die Ohren. Ob es piepst, weiß ich nicht und möchte ich auch nicht ausprobieren, aber man muß schon eine ziemlich grausame Natur und Drahtseilnerven besitzen, wenn man einen Motor ohne Wasser noch weiter quält. In aller Regel geht dann die Zylinderkopfdichtung als nächstes zur Trauer - was aber noch kein Todesurteil für den gesamten Motor darstellen muß, allerdings schon ziemlicher Reparaturaufwand wird.

Übrigens mal ein Döntje am Rande. Mein Bruder, der - wie ich - mit Ingenieurleistungen sein Geld verdient, hat als Student einmal unsere Mutter mit ihrem Auto durch die Eifel spazieren gefahren. Das Auto: ein Golf 1 Diesel (ja genau, der mit der Motortotalschaden-Leuchtanzeige)

Dieses Fahrzeug hatte von Natur aus eine total fitte Wasserpumpe, die meist mehrere Motoren überlebte . Leider galt das nicht für den total überforderten Zylinderkopf. Man hatte bei VW dem 1500er Benziner mal so eben eine Dieseleinspritze verpaßt und gemeint, das sei jetzt mal ein Dieselmotor. Jedenfalls waren die Zylinderköpfe der ersten Modelle häufig nach innen undicht und ließen Kühlwasser in die Zylinder abströmen. Kühlwasser, was dann eben fehlte.

Aber gut, was war geschehen? Die Lampe blinkte "Achtung heiß!". Mein total cleverer Bruder hielt an und schaute in den Motorraum. Er verstand an sich was von Autos und brachte sie auch immer ganz gut durch den TÜV. Aber nun schaltete er das Ingenieurstudentengehirn ein und das hatte fatale Folgen.

Er sah nämlich mit geschultem Blicke, daß der Kühlpropeller nicht lief und schloß daraus messerscharf, daß das Auto gar nicht heiß sein konnte, ergo: daß die Blinkanzeige wohl sich irren mußte.

Hätte er kein Maschinenbaustudium gemacht, sondern ein Verfahrenstechnikstudium, dann hätte er sich vielleicht mal für den Anbringungsort der Geber interessiert. Der Kühlpopeller wurde nämlich von einem Geber im Kühler gesteuert, welcher allerdings mangels Wasser längst in der Luft hing und keine Ahnung hatte, wie es dem benachbarten Motor gehen mußte.

Kurzum, man fuhr weiter . . . . und weiter . . . . bis es nicht mehr ging. Da war der Motor hin - absolut hin.


Übrigens noch eines: Aufpassen mit so Angeboten "Austausch auf Garantie" es ist nicht immer so, daß das ganze kostenneutral verläuft. Je nach Kleingedrucktem ist nur die Pumpe umsonst und die Arbeit muß bezahlt werden. Bei Garantiefällen steuert in der Regel der Hersteller das Ersatzteil bei und die Werkstatt muß die Arbeit tragen. Das kann mal auch so sein, daß der Kunde sich beteiligen muß.

Ich wäre etwas vorsichtig. Vielleicht sucht man nur jemanden, der mal ein bißchen Gebastel bezahlt.


Gruß

Werner Schulte
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