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Alt 23.07.2009, 13:36   #16
bluedog
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Zu 1: All diese Fragen werden in der Bedienungsanleitung zum Auto beantwortet. Lies die durch, wenn Du das Auto hast, und Du weisst bescheid.

Leider kann ich zum L501 nichts sagen. Ich fahr ja den Nach-Nachfolger davon. Kann also schon sein dass bei meinem die Intervalle etwas läger sind, oder die Angaben nicht mehr 1:1 übertragbar sind. Aber sie können Dir vielleicht eine Vorab-Peilung geben...

Bei meinem sieht das so aus, dass man Motoräl und -Filter alle 15'000km wechseln soll. Getriebeöl (ATF) alle 80'000km (ATF Dexron III wenn ichs richtig erinnere) Zum Prüfen des Ölstandes im Getriebe gibt es einen Ölpeilstab. Der ist bei mir erreichbar, indem man neben der Batterie nach unten fasst. Der Stutzen, wo der Peilstab (Man sieht nur die Gummikappe an dessen oberem Ende) drin steckt, ist gleichzeitig auch die Einfüllöffnung für ATF. Nachfüllen wirst Du da aber nichts müssen, es sei denn, es wurde zu wenig eingefüllt, oder Du hast irgendwo eine Undichtigkeit. Neues ATF ist schön ROT eingefärbt. Je älter es wird, umso mehr geht die Farbe über braun richtung Gülle-Altöl. (ATF darf aber soweit ich weiss nicht mit normalem Motoröl entsorgt werden!)

Im übrigen fällt zu wenig ATF auch beim fahren auf. Die Schaltrucke werden dann heftiger, und vor allem beim Anfahren müsste dann immer ein kräftiger Schlag durch den Wagen gehen.

Der ATF-Stand wird bei warmem Getriebe geprüft, und zwar so ich mich denn richtig erinnere, nachdem man einmal alle Stufen der Reihe nach vom P über N und R sowie sämtliche Fahrstufen angewählt hat, und das ganze - immer schön Stufe für Stufe auch wieder zurück bis auf P.

Wie gesagt: Das steht alles auch in der Bedienungsanleitung. Mit etwas Glück ist die auch beim Gebrauchtwagen noch mit dabei.

Zu 2: Man kann das sehen wie man will. Du kannst den Hebel auch auf D oder irgend einer beliebigen anderen Fahrstufe stehen lassen, und die Bremse treten (Handbremse reicht auch, so sie denn richtig tut). Schaden tut das erst nach Stunden, wenn überhaupt. Meist ist das auch nur schon deshalb die richtige Wahl, weil man im Stau ja immer mal wieder ne Wagenlänge oder so vorrücken muss, bzw. kann und daher sollte. Du brauchst dann nichts weiter zu tun, als ganz entspannt den Fuss vom vom Bremspedal zu nehmen.
Nachteil von der Ganzen Geschichte ist folgender: Sobald eine Fahrstufe (alles ausser P und N) anliegt, arbeitet der Motor gegen den Wandler an. Der gibt einen kleinen Widerstand. Du brauchst also ein klein wenig mehr Benzin, als wenn Du beim Handschalter einfach den Gang raus nimmst oder die Kupplung trittst. That's it! An heissen Sommertagen, wenn die Sonne brennt und es Stundenlang im Stau kaum voran geht, kanns dann auch sein, dass Du merkst, dass das ATF sehr heiss wird. (Ja, man merkt das, denn ATF ändert seine Viskosität mit der Temperatur.) Dann - und erst dann - sollte man sich vielleicht Gedanken machen was nun am besten zu tun sei. Kommt so gut wie nie vor...

Ich persönlich halte eigentlich gar nichts von der Stellung N. Wenn ich mir schon die Arbeit mache, und den Wählhebel auf N stelle, kann ich genausogut auch noch den Motor ausmachen. DANN muss ich so oder so auf P oder N schalten, weil sich sonst der Anlasser nicht rühren wird, wenn ich anschliessend wieder versuche, den Motor zu starten. Wenn es mir also zu bunt wird mit der Warterei, und ich sicher weiss, dass ich den Motor in den nächsten paar Sekunden oder gar Minuten nicht brauchen werde, dann mach ich die Zündung aus, und stelle somit den Motor ab. Es wartet sich entspannter, an der roten Ampel oder am Bahnübergang, wenn man weiss, dass einem der sinnlos laufende Motor indessen nicht den Tank für nichts und wieder nichts leernuckelt. Sobald der Motor aus ist, stell ich den Wählhebel auf N. Somit kann ich den Motor sofort wieder starten, und brauche, wenn der dann wieder läuft, den Wählhebel nur eine Raste nach hinten auf D zu schubsen, und bin fahrbereit. Da ich die Bremse per Hand bediene und also arretieren kann, macht es mir auch nichts aus, die ganze Zeit die bremse zu "treten". Wem das aber zuviel wird, kann nach dem ausschalten des Motors auch gleich auf P stellen. Dann rollt der Wagen nicht weg. P sollte aber wirklich nur angewählt werden, wenn der Wagen auch wirklich ganz still steht. Das ist nämlich keine Bremse, sondern eine mechanische Blockade, die den Wagen da am wegrollen hindert. Die geht sicher kaputt (oder das ganze Getriebe) wenn man P im Rollen einlegt. Der Nachteil wenn man den Wagen an der Ampel oder im Stau oder am Bahnübergang auf P "parkt" ist der, dass man sich konzentieren muss, welche Stufe man einlegt. Wenn man nicht aufpasst kanns sonst passieren, dass man den Rückwärtsgang oder N erwischt. Der Hinterman hat aber garantiert was dagegen, wenn man vollgas RÜCKWÄRTS anfährt. Also: Meiner Meinung nach ist N in solchen Situationen die sicherere Wahl. Nachteil: Der Wagen kann leicht wegrollen, wenn man nicht bremst, und wenn man bremst, und die Batterie in den letzten Zügen liegt, saugt einem das Bremslicht die Batterie leer wenn man Pech hat. Vor allem wenn man auch am Tag mit Licht fährt (in der Schweiz der Normalfall obgleich für PKW und LKW nicht vorgeschrieben sondern nur empfohlen). Die Handbremse löst das Problem zwar dann elegant, aber ich finde es geht dann schneller von P auf D zu schalten, als von N auf D UND dann noch die Handbremse zu lösen. Vergisst man die Handbremse zu lösen, wird die Anfahrt nicht ganz so zügig von statten gehen...

während einer Wartezeit auf N zu schalten macht meiner Ansicht nach nur in (ganz seltenen) Ausnahmefällen Sinn. Etwa dann, wenn man in starkem Gefälle im Stau steht. Hat man dann D anliegen, verbrennt der Motor erstens genauso viel Sprit wie in der Ebene oder bergauf, und zweitens tritt man dann bei jedem Bremsvorgang gegen die ansonsten im Stau ganz praktische Schleichwirkung des Wandlers an. Bergab wird die aber eben nicht gebraucht, da der Wagen ein oder zwei Wagenlängen auch so rollt, durch das Gefälle. Man ruiniert sich also nur die Bremsen, wenn man D einlegt. Den Motor einfach so ausmachen, kann man aber auch nicht guten Gewissens, da dann Bremskraftverstärker und Servolenkung ausfallen würden. WENN man damit glaubt leben zu können, dann immer auf eigenes Risiko. Wer nicht ganz genau weiss, was ihn dann erwartet, sollte den Motor also laufen lassen, sobald das Fahrzeug nicht mehr still steht.

Zudem ist Abschleppen bei Automatikfahrzeugen nicht erlaubt, weil Getriebeschäden auftreten könnten. Es ist also auch nicht zu empfehlen, den Wagen länger als nur ein paar Meter im N rollen zu lassen. Umso weniger, wenn der Motor aus ist.

p.S. Tipp für den Automatik-Neuling: Wenn man den Wagen parkt, also nicht nur im Stau oder an der Ampel oder sonstwo abstellt und dann drin sitzen bleibt, immer ZUERST P einlegen, und dann erst den Motor ausmachen! Den Motor auszumachen, wird man nie vergessen, und selbst wenn, wird man es unweigerlich merken. P einzulegen kann dagegen leicht vergessen gehen, wenn man Handschalter gewohnt ist, die nicht wegrollen können, sobald der Motor aus ist, und ein Gang eingelegt.
Die Automatik WIRD unweigerlich wegrollen, wenn eine andere Stufe als P gewählt ist, sobald der Motor aus ist und man den Fuss von der Bremse nimmt. Ist dagegen P eingelegt, kann man die Handbremse getrost vergessen, wenn der Wagen nicht gerade in einem merklichen Gefälle geparkt wird. Also: Sicherer ist das, wenn man P einlegt, BEVOR man den Motor ausmacht, wenn man den Wagen Parkt. Sonst könnte es passieren, dass man bei der Rückkehr erstmal suchen muss, wohin denn nun der Wagen gerollt ist... und evt. auch gleich noch für Beulen an umstehenden Fahrzeugen, Gartenzäunen oder ähnliches geradestehen muss!

p.p.s.: Auch bergauf, wenn der Wagen im Stau keinen eingebauten Vorwärtsdrang hat, trotzdem IMMER schön beherzt auf die Bremse treten, wenn der Wagen stehen bleiben soll und eine Fahrstufe eingelegt ist. Ist gesünder fürs Getriebe und für den Verbrauch.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.

Geändert von bluedog (23.07.2009 um 14:05 Uhr)
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