Wie soll man denn Deiner Meinung nach lernen, wie man Bremsen wartet, wenn man nicht KFZ-Mechaniker von Beruf ist? Das ist simples Teiletauschen. Solange man am Ende alles wieder ordentlich zusammenschraubt, kann dabei nichts schief gehen. Beim Bremsbeläge tauschen geht man ja nicht an die Bremsleitungen. Die Bremse kann also gar nicht versagen, selbst wenn jemand die Bremsbeläge tauscht, der davon keine Ahnung hat.
Zum Schluss noch eine Frage: Dir ist also ernsthaft wohler, wenn einer hinter Dir oder deiner Frau herfährt, bei dem ein KFZ-Mechaniker an den Bremsen gepfuscht hat?
Mir nicht! Ich hab Pfusch an den Bremsen am eigenen Wagen erlebt. Endete damit, dass ein Bremssattel festhing, und ich somit drei Monate und weniger als 5000km nachdem Scheiben und Beläge von einer KFZ-Werkstatt getauscht worden waren, schon wieder neue Scheiben und Beläge brauchte. Diesmal zum rund dreifachen Preis, weil ja auch noch die Sättel revidiert werden mussten. Das aber hätte schon beim ersten Mal geschehen müssen. Denn ich dachte genau so wie Du, und bin unter anderem deshalb zum Mech gefahren. Eben weil ich dachte, dass der sich die Bremsen ansieht und sie anlässlich des Teiletauschs auch testen würde, also mir sagen könnte, wenn mehr als nur die Verschleissteile getauscht werden müssten.
Hat der Meister nicht gemacht! Es wurden nur Teile getauscht. Nicht ganz billige Originalteile. Weil eben nicht mehr gemacht wurde, durfte ich das ganze ein Vierteljahr später nochmal machen. Bis dahin hatte ich, wegen des festen Bremssattels einen der Bremsbeläge am festen Sattel bis auf einen knappen Millimeter heruntergefahren, und die Bremsscheibe hatte tiefe Riefen und war blauschwarz verfärbt!
Nun sag mir ganz ehrlich: War ich nun sicherer unterwegs, nur weil an meiner Statt ein KFZ-Meister mit Jahrelanger Erfahrung gepfuscht hatte?
Ich glaube nicht! Und genau deshalb mach ich die Bremsen zukünftig selber. Pfuschen kann ich auch selber. Dafür braucht kein Mensch eine teure Rechnung! Und ich bin mir sicher, ich werde sehr viel sorgfältiger arbeiten als ein Mech mit €-Zeichen in den Augen, den es ankackt, zum zehnten Mal an dem Tag die versifften Bremsen irgend eines ihm nicht gehörenden PKW zu bearbeiten. Und wenn ich Probleme bekomme wegen schlechter Bremsen, bin ohnehin ich als Fahrer und Fahrzeughalter verantwortlich. Dann doch lieber so, dass ich, falls überhaupt, weiss ob und wo gepfuscht wurde. Das aber ist nicht der Fall, wenn ich den Wagen Morgens beim Meister auf den Hof stelle und Abends vertrauensvoll wieder vom Hof fahre! Und: Ja, ich hab sowas vorher noch nie gemacht. Aber irgendwann fängt ja wohl jeder an. Bremsen sind da totsicher keine Ausnahme! Und: Ja, ich werd wenigstens in eine Selbsthilfewerke fahren. Da gibts nen Profi, den ich um Rat fragen oder als Supervisor nutzen kann. Verantwortungslos ist anders. Also mal bitte sachte, sachte mit den jungen Pferden!
__________________
Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik:  Ausrangiert, leider!
Citroen C1 Automatik BJ 2011:
Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.
Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
Geändert von bluedog (25.01.2010 um 20:18 Uhr)
|