Die "Pappe" vor dem Kühler soll den Kühlluftzustrom zum Motorkühler vermindern. Da die Luft kälter ist, wirds, so die Idee, dennoch gut ausreichen, den Motor kühl zu halten.
Aber: Durch etwas weniger von der arktischen Luft um den Kühler wird der Kühler weniger kalt während des Betriebs. Das heisst auch, die Kaltlaufphase wird entsprechend kürzer. Man spart so eine Menge Benzin, und muss weniger lange frieren, bis aus der Heizung warme Luft kommt. Fährt man dann mal mit warmem Motor, kommt dann etwas wärmere Luft aus der Heizung, was bei <-20°C vielleicht auch nicht unwillkommen ist.
Das Prinzip ist ganz einfach, die Leistungsfähigkeit des Kühlers, der ja auch bei +45°C in Afrika den Motor noch vor dem augenblicklichen Hitzetod bewahren können muss, etwas herabzusetzen, so dass er für nordische Wintertemperaturen nicht mehr ganz so arg überdimensioniert ist. Da der Motor im Winter zumindest auf Kurzstrecken selbst in gemässigten Breiten fast ohne Kühler auskommt, da die Heizung und die Oberfläche des Motorblocks selber schon nicht wenig der anfallenden Abwärme abführen, erhöht dann ein für diese Temperaturen zu grosser Kühler eigentlich den Benzinverbrauch. Denn ab ca. 65°C Kühlmitteltemperatur geht der Grosse Kühlkreislauf auf. Das Kühlwasser wird also nicht mehr nur durch den Block und den Heizungskühler gepumpt, sondern auch noch durch den Motorkühler... Ist der von -30°C kaltem Fahrtwind umweht, und man tuckert bei kleiner Leistung dahin, kanns passieren, dass der Motor dann gar nicht recht warm wird. Das merkt die Motorsteuerung, und spritzt einerseits schon mehr Sprit ein, weil die kalte Ansaugluft dichter ist (was zwar mehr Leistung bringt, aber eben auch mehr Sprit kostet), andererseits dann aber eben noch ein Quäntchen mehr, um den Motor warm zu bekommen... Der durch den Kühler dann laufend wieder unterkühlt wird.
Man heizt also im Endeffekt nur die Umgebung, und verliert, wenns ganz kalt wird, mehr Wärme, als einem lieb ist.
Was tut der homo faber? Er verkleinert die Leistung des Kühlers, so dass die Kühlleistung wieder besser zur arktischen Umgebungstemperatur passt.
Man Montiert also einen Windabweiser (eben eine Pappe, oder bei LKW oft auch eine Plane) vor den Kühlergrill um diesen je nach Temperatur und Einsatztyp des Fahrzeugs ganz oder teilweise zu verdecken. Der kalte Fahrtwind um den Kühler nimmt ab, so dass der Kühler insgesamt auch weniger kühlen kann. Das Kühlwasser wird nun also schneller warm, oder wenns kalt genug ist, wirds eben erst überhaupt richtig warm. Damit ist auch dem Motor schneller warm, und die Motorsteuerung muss nicht so lange extra zum Aufheizen mehr Benzin einspritzen. Die Wärme, die nun der Motorkühler nicht mehr (zuviel) klauen kann, kann man zudem nutzen, um per Heizungskühler den Innenraum des Fahrzeugs kuschelig warm, oder eben nur etwas schneller kuschelig warm zu bekommen.
Beim Sirion bietet es sich an, einen Teil der Kühlluftschlitze in der Stosstange mit irgendwas abzudecken, was im Idealfall nicht schon bei 50°C in Flammen aufgeht. Macht man das auf der Hinterseite, ist kaum was davon zu sehen.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik:  Ausrangiert, leider!
Citroen C1 Automatik BJ 2011:
Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.
Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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