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Alt 14.09.2011, 22:28   #81
Yin
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Standard Niederlandtour 2011

31.08.2011 – die ersten 2 Tage

Am Dienstag den 30.08.2011 starteten wir unsere Niederland Tour. Das Womo wurde vorher aufwändig gewartet und repariert, was z.B. eine neue Kopfdichtung, einen neuen Zahnriemen und neue Achsgelenke beinhaltete. Neuen Tüv bekam das Womo auch, auch wenn sich der Prüfer etwas wunderte, dass er die Plakette bis April zurück drehen musste.

Geplant war die Reise über Arnheim nach Norden nach Harlingen, von dort über den großen Damm nach Den Helder, dann nach Texel und dann die komplette Westküste runter bis Zealand und evtl. Belgien oder Frankreich, je nachdem wie Zeit ist.

Am Dienstag fuhren wir dann die ca. 200 km bis Arnheim, dort besuchten wir den populären Burgers Zoo. Der Zoo war nett, wenn man schon mal in Odense in Dänemark im Zoo war, liegt die Messlatte aber hoch. Bei den neuen Zoobereichen konnte der Safari und Bush Bereich mich nicht überzeugen. Der Desert und Ocean Bereich war da schon interessanter. Am besten gefiel uns aber der urspüngliche Zoobereich und Rimba.






Danach ging es weiter nach Friesland, ursprünglich wollten wir bis Harlingen durch fahren, aber wir entschieden uns spontan im südlichen Teil von Friesland zu übernachten. Wir stoppten auf dem Campingplatz Blaauw / Landgoed Eysinga State in Sint Nicolaasga und verbrachten dort eine entspannte Nacht. Der Campingplatz war schön und die Sanitäreinrichtungen gut, allerdings schien es so, als wäre der Platz eher ein Platz für niederländische Camper. Was uns hier zum ersten mal auffiel war, dass es auf den Sanitäranlagen kein Toilettenpapier gab und man es selbst mitbringen musste.

Am Mittwoch den 31.08. entschlossen wir uns spontan nicht direkt nach Harlingen zu fahren sondern die Westküste von Friesland zu erkunden. Wir kamen relativ schnell auf die „Havenroute“ der wir dann folgten. Wir fuhren quasi einen Großteil der Strecke auf oder hinter dem Damm, sehr faszinierend war dabei, dass die Straße durch die Weiden führte und man quasi mit Kühen und Schafen auf du und du war. Es war sehr schön die kleinen Fischerdörfer zu sehen und irgendwie hatte ich das Gefühl hier den ursprünglichsten Teil der Niederlande zu sehen.










In Stavoren machten wir dann Rast um lecker Fisch zu essen . . . was ich dann auch tat . . . allerdings auf niederländische Art, natürlich paniert und frittiert. Dann ging es weiter nach Harlingen, wo wir den Hafen und die Innenstadt unsicher machten. Harlingen ist eine schöne Stadt mit alten Häusern und Bootskanälen, die jede Menge sehr schöne Fotomotive abgeben. Ein wenig umgewöhnen muss man sich im Straßenverkehr, ist eine Schleuse für den Bootsverkehr geöffnet und der Autoverkehr hat rot, so wartet man hier nicht, sondern nimmt die nächste Abbiegungen und fährt eine andere Strecke, bleibt man so wie wir bei Rot stehen, wird man angehupt.






Weiter ging unsere Reise dann über den Afsluitdijk, einem riesigen Damm der Friesland und Nord Holland verbindet. Geschlossen wurde der Damm 1932 und er berichtet davon was Menschen errichten können, eine gigantisches Bauwerk. Auf dem Damm gibt es eine Gedenkstätte, mit einem Turm und 2 Denkmälern, hier hat man von der Fußgängerbrücke und vom Aussichtsturm einen wahnsinnigen Blick über den Damm. Ich hatte mir dem Damm vor Reisebeginn als eines meiner Highlights rausgesucht und bin nicht enttäuscht worden.






Nachdem wir den Damm überquert hatten und in Nord Holland angekommen waren wollten wir uns einen Campingplatz suchen. Da aber die Campingplätze die wir anfuhren auf Grund von unwetterartigen Regenfällen in den letzten Tagen geschlossen waren, haben wir entschieden weiter Richtung Den Helder zu fahren. In der Nähe von Den Helder wollten wir uns eigentlich einen Campingplatz suchen, aber da die Fähre nach Texel dort schon ausgeschildert war, fuhren wir erst zum Fährterminal um heraus zu finden wann am nächsten Tag die erste Fähre nach Texel fährt. Dort angekommen erfuhren wir, das um 19:30 Uhr die nächste Fähre nach Texel ablegt. Es war gerade 19 Uhr und wir entschieden wiedermal spontan die nächste Fähre zu nehmen.

In der Warteschlange der Fähre stand eine Wohnmobil aus GM vor uns, also quasi von uns zu Hause um die Ecke. Die Fährfahrt war relativ schnell, ca. 25 Min und die See war so ruhig das die Überfahrt sehr entspannt für uns war. Kurios war hier das die Leute wie auf einer Rennstrecke die Fähre befuhren und auch verließen, konnte ich nicht nachvollziehen, denn man bekam keinen Preis wenn man erster war.

Auf Texel fuhren wir dann erst einmal planlos herum und versuchen Campingplatzschilder zu finden. Da wir nicht so recht einen Weg fanden sagte Melanie: „Lass doch das Womo aus GM vorbei und wir folgen denen.“ Wir ließen sie aber nicht vorbei und versuchten weiter den Schildern zu folgen, das Womo aus GM immer hinter uns her. Irgendwann kam ich dann auf die Idee mein Navi nach dem nächstgelegenen Campingplatz zu befragen. Das Navi schickte uns noch einmal im Kreis und dann auf dem Campingplatz. Bei der Runde im Kreis sah ich dann im Rückspiegel wie das Womo aus GM an den Rand fuhr, scheinbar hatten sie gemerkt das wir im Kreis fuhren und wollten nun selbst nach der Strecke schauen.

Am Campingplatz angekommen mussten wir noch auf dem Betreiber warten, da wir nach den Öffnungszeiten der Rezeption ankamen. Kurz nach uns kam das Womo aus GM an und wir lachten erst einmal herzhaft. Sie bestätigten uns, dass sie keinen Plan hatten und deshalb uns gefolgt sind, nur das wir auch keinen Plan hatten.

Nun stehen wir hier in Texel auf dem Campinplatz Loodsmansduin in der Nähe von Den Hoorn. Und nehmen uns einen Tag Auszeit . . . der Tageskilometerzähler zeigt 497 km und auch Fuso hat sich langsam aber sicher an die Fahrerei gewöhnt, wobei er gerade die Auszeit geniest, er liegt schlafend im Alkhoven. To be continue . . .

02.09.2011 – Texel

Wir sind immer noch auf Texel. Wir haben spontan um einen Tag verlängert, weil es hier sehr angenehm ist. Gestern haben wir die Insel erkundet. Wir fuhren zur Ostküste und von dort aus nach Norden zum Leuchtturm von Texel. Auf dem Rückweg stoppten wir noch in De Koog wo wir uns mit ein paar neuen Lebensmitteln und neuen Ansichtskarten und Texel-Aufklebern eindeckten.






Heute haben wir einen ruhigen gemacht. Wir fuhren nur zum „nahegelegenen“ Strand. Nach Aussage an der Rezeption ca. 2 km entfernt, laut Ausschilderung 9 km entfernt. Nachdem wir uns am Strand entspannt hatten kehrten wir noch in eins der Dünenrestaurants ein, unseres hieß „Strandpaviljoen Paal 9“. Dort war die Atmosphäre sehr entspannt und als dann auch noch Sublime aus den Lautsprechern ertönte und ich meine Spieße mit Sate-Soße bekam, war ich selig.

Auf Fuso beginnt langsam die Insel zu mögen, er beschäftigt sich abends damit vom Amaturenbrett aus die Elstern, wilden Hasen oder die Katze den Campingplatzbetreibers zu beobachten.




Morgen geht es wieder auf das Festland . . .

06.09.2011 – die Westküste bis nach Zeeland

Am Samstag den 03.09.2011 wollten wir wieder auf das Festland übersetzen. Wir stellten uns den Wecker auf 8 Uhr und nachdem wir dann auch relativ zeitnah aufgestanden waren und uns abfahrtsbereit gemacht hatten ging es los. Nach dem auschecken von Campingplatz zeigte die Uhr genau 10 vor 9. Verdammt, die 9 Uhr Fähre werden wir wohl nicht mehr bekommen. Wir fuhren trotzdem Richtung Fähre und als wir den Hafen von weitem sehen konnten lag die Fähre schon da. An der letzten Ampel vor der Fähre kam uns schon ein Schwung Autos entgegen welche davon berichteten, dass die Fähre gerade entladen hatte. Also schnell noch weiter bis zum Hafen und tatsächlich, die Schlängen vor den Schranken zur Fähre waren noch da. Wir parkten uns wieder in eine Reihe für LKW, da wir mit 5,60 m Länge nicht mehr in die PKW Klasse passen (PKW Klasse bis 5 m). Wir standen ca. 15 Sekunden in der Schlange und dann öffnete sich die Schranke und wir konnten die Fähre befahren. Ich glaube effizienter kann man eine Fähre nicht befahren :-D .




Wieder auf dem Festland in Den Helder angekommen führte unsere Fahrt uns zum Fort Kijkduin, einer alten Festung, die von Napoleon erbaut wurde und später im 2 Weltkrieg noch einmal erweitert wurde. Das Fort beinhaltet ein Aquarium mit Nordseefischen, Seesternen, Krebsen und allerlei Getier was sonst noch so in der Nordsee lebt. Sehr schön anzusehen, denn hier sieht man mal die einheimischen Tiere des Meeres dieser Region.

Weiterhin befindet sich im Fort ein Museum, welches über die Geschichte des Forts berichtet, super interessant sind in dem Zusammenhand die alten Stadtkarten von Den Helder, alte Foto´s, Zeitungsberichte und Filme. Man bekommt einen Einblick welch wichtiger Verteidigungspunkt Den Helder war.

Im Außenbereich gibt es dann noch eine Bunkerrute, auf der man die umliegenden Bunkeranlagen besichtigen kann.




Danach wollten wir uns eigentlich einen Campingplatz suchen, da es aber noch früh am Tag war entschlossen wir uns die Westküste der Niederlande weiter runter zu fahren. Eigentlich eine schlechte Entscheidung, den die Westküste beinhaltet alle Touristenorte, an einem Samstag der auch noch der wahrscheinlich schönste Tag dieses Jahres mit unendlich viel Sonne und 31 Grad war.

Wir hielten uns von Nationalstraßen (Bundesstraßen) fern und durchquerten u.a. Egmond aan Zee, Zandfort und Nordwijk, Hölle was an so einem Tag in den Touristengebieten los ist. Und das obwohl wir ja schon nach der Saison unterwegs sind. Kurzfristig bereuten wir es heftig, dass wir Texel verlassen hatten. Wir suchten uns in der Nähe von Nordwijk einen Campingplatz wo wir übernachten konnten. Hier war zwar auch verdammt viel los, aber einen Stellplatz für uns hatten sie noch.

Am Sonntag ging es dann schon früh weiter nach Den Haag. Dort besuchten wir das Louwman Automobilmuseum . . . . Hölle, was ein Museum, das strotzt nur so vor Dekadenz und ist wohl das Höchste was man mit einem automobilen Hobby erreichen kann. Zu erwähnen ist hier nochmal, dass dieses Museum aus der Privatsammlung von Herrn Louwman und seinem Vater hervorgegangen ist. Hier bekommt man alles vom Mini Cooper über das James Bond Auto aus Goldfinger bis hin zu den ersten Automobilen der Welt zu sehen. Am faszinierendsten fand ich aber das in der Ausstellung ein unrestaurierter Toyota AA zu finden ist. Selbst Toyota hat nur eine Replika im eigenen Museum und keinen echten. Louwman hat den Wagen in Sladivastok in Sibirien aufgetrieben er ist zwar stark modifiziert, wie die aufgeschweißten Bleche auf den Türen oder die verschiedenen Türgriffe zeigen, aber er ist der einzig bekannte erhaltene Vorkriegs-Toyota. In dem Museum gibt es jede Menge tolle Sachen zu sehen, wie z.B. das Auto von Elvis . . . ich sag ja , die Sammlung strotzt vor Dekadenz.








Weiter ging es dann nach Maturedam, einer Miniaturstadt die in Den Haag angelegt wurde. Dort kann man alle bedeutenden und auch scheinbar unbedeutenden Gebäude der Niederlande in verkleinerter Form anschauen.




Danach fuhren wir weiter nach Süden Richtung Zuid-Holland um nach Zeeland zu kommen. Auf dem Brouwersdam fuhren wir nicht die Bundesstraße, sondern bogen Richtung Nordseestrand ab und folgten einer Parallelstraße am Meer entlang. Hier machten wir auch Rast um bei einer typischen Pommesbude uns das erste Kaassoufle rein zu ziehen, scheinbar ist das in Nord-Holland nicht so verbreitet, denn dort konnte ich keins finden.

Weiter ging es dann über die großen Schelde-Schleusen nach Zeeland, hier ließen wir uns auf einem Campingplatz in Westkapelle nieder, den wir schon kennen. Nachdem wir nun gestern noch einmal Westkapelle unsicher gemacht hatten, haben wir beschlossen unseren Aufenthalt bis Donnerstag hier zu verlängern und dann von hier aus nach Hause zu fahren. Zeeland ist doch schon irgendwie toll . . . auch wenn das Wetter im Moment versucht uns eines besseren zu belehren. Als wir gestern Abend am Strand waren um Drachen steigen zu lassen konnten wir uns einmal die Gewalt der Wellen auf dem Meer ansehen. Der Wind war auf der Düne wahnsinnig stark, so das man sich mit Kraft gegen ihn stemmen musste. Beim Aufstieg auf die Düne von der Meerseite her wurde man noch sandgestrahlt. Ein imposantes Naturschauspiel.







09.09.2011 – Westkapelle und der Weg nach Hause

Die letzten Tage entspannten wir in Westkapelle, machten dabei noch Westkapelle und Zoudelande unsicher. In Westkapelle besuchten wir noch das örtliche Damm-Museum, bei dem man einen guten Einblick in die Geschichte von Westkapelle bekommt. Und am Donnerstag waren wir noch im Bunkermuseum in Zoutelande, die beiden Bunker wurden wieder freigelegt und von einem Verein der sich für die Erhaltung der Bunkeranlagen stark macht wieder hergerichtet. Dort bekommt man einen Einblick unter welchen Bedingungen die Soldaten dort „gewohnt“ haben.

Gestern ging es dann leider schon wieder nach Hause, wir durchquerten Belgien und kamen fast mit einer Tankfüllung nach Hause. Der Tageskilometerzähler zeigt ziemlich genau 1300 km, somit haben wir durch unsere Ferientag in Westkapelle die angepeilte 1500 km Tour nicht ganz geschafft, wäre wir noch weiter nach Süden gefahren, wären wir wohl locker drüber gekommen.
Nach der ersten Nacht zu Hause, ist das Fernweh schon noch groß, aber in 2 Wochen geht es ja zum Glück für das Wochenende an den Edersee und bis Ende Oktober die Saison ausläuft findet sich bestimmt noch das eine oder andere WE wo das Womo nochmal Auslauf bekommt.
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The Crankwalker Trabant 601 - ED10 EFI 48,9 PS (Dynoteam Prüfstand 21.08.2010)
Der Bomber Cuore L7 vom Verbrauchtwagen zum Edelblender (von und mit MoCojo)

Gott schütze uns vor Sturm und Wind und L7 die rostig sind!
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