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Alt 18.09.2011, 03:23   #32
Sonny06011983
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In den Türen hast du keine mittleren Frequenzen, die du dämmen musst. Das sind eigentlich nur Dröhnfrequenzen, die durch Beschweren bzw. Verstärken verhindert/vermindert werden können.

Mittlere Frequenzen, die man dämmen will, sind eigentlich nur Fahrgeräusche, Reifengeräusche, Motorgeräusche etc. Gegen die mittleren Frequenzen im Motorraum haben viele Autos daher die Dämmwolle unter der Haube, die der Marder gerne anfrisst. Hinter dem Armaturenbrett sind an der Spritzwand (zumindest beim Materia) auch Matten aus filzartigem Material verklebt. Dach und Türen übertragen die Außengeräusche aber eher dumpf; daher reichen da Bitumenmatten meist aus (das dünne Blech wirkt dadurch auch stabiler, vor allem hört man den Regen nicht so laut aufs Dach prasseln und die Türen schließen "satter"). Unter dem Dach kann man natürlich trotzdem zusätzlich absorbierende Dämmwolle verbauen, da es dort trocken ist. Aber auch so werden mittlere u. hohe Frequenzen von schweren, also mit Bitumenmatten beklebten Teilen wesentlich schwächer übertragen, da durch das höhere Gewicht die Resonanzfrequenz des gedämmten Teiles gesenkt wird. Sollte also definitiv ausreichen.

Der Lautsprecher in der Tür gibt (eigentlich) nur wieder, was man hören will (es sei denn, man hat die falsche CD im Radio ). Da möchte man also eigentlich NIE was dämmen. Nur wenn durch den Lautsprecher (bzw. dessen Schallwellen) andere Bauteile zum übermäßigen Schwingen angeregt werden und daher klappern bzw. dröhnen, muss man was tun. Und das sind allesamt eher die tiefen Frequenzen. Eben Verstärken (z.B. Kunststofftürverkleidung bzw. Lautsprecherwand mit GFK) oder mit schweren Matten bekleben (Türeblech von innen).

Das "Dämmen" einer Lautsprecherbox hat wie gesagt nur etwas damit zu tun, daß man dadurch entweder Volumen einspart und/oder bei gleich großem Gehäusevolumen eine tiefere Resonanzfrequenz erreichen kann. Das bringt aber nur etwas bei "echten" Gehäusen; nicht bei den recht offenen und undichten Türinnenräumen (von der Feuchtigkeit mal ganz zu schweigen). Anwendung also z.B. bei Subwoofergehäusen oder bei echten Doorboards, wo die Lautsprecher nicht einfach rückseitig "in der Tür hängen", sondern ein echtes Gehäuse haben, welches vom Türinnenraum abgeschottet ist. Das ist akustiktechnisch ein Traum für den Lautsprecher, aber in kleinen Türen mit viel Aufwand verbunden.

Und danke für die schmeichelnden Worte, aber bin in dem Gebiet kein Fachmann, sondern, sagen wir, etwas erfahrener Laie
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Es grüßt Euch
Sven
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