Das festgehen der Bremskolben kann man sehr leicht verhindern, indem man regelmässig mal voll auf die Bremse latscht. Ich als Automatikfahrer bin da ohnehin schmerzfrei. Neulich hat der Bekannte aufm Beifahrersitz schon in beginnender Panik nach der Kupplung getastet. Ist halt so, wenn man fast Unverzögert mit nem knappen 60er auf ne rote Ampel zurollt und dann kräftig und gezielt in die Bremse steigt... Motorbremse kennt die Automatik sowieso nicht. Heut auch wieder... mit 70km/h auf die rote Ampel zu, selbstverständlich im Leerlauf und bremsbereit... Auf den letzten paar Metern dann ne satte Zielbremsung, um ganz genau am Stopp-Balken zum Stehen zu kommen... Trotz Motor aus und feinfühligem Umgang mit dem Gashebel, die Bremse wird sicher nicht vom nicht benutzen kaputtgehen.
Motor aus an der Ampel: Das mach ich nun seit ca. 70'000km, von >166'000. Resultat: Erster, unrevidierter Anlasser funktioniert noch tadellos. Nur die Batterie schwächelt, was mir jedoch egal ist. Die ist zwar gemessen an der Kapazität der sonderlichen Abmessungen wegen sauteuer, aber es geht dabei nicht nur ums Geld. Es geht auch darum, dass es sich viel gelassener wartet, wenn nicht der Motor literweise Sprit im Wandler verheizt. Wenn ich dran denke, dass ich auf ner Strecke, wo der Motor nicht durchgewärmt wird mehrmals den Anlasser bemühe und Licht und Radio trotzdem immer an bleiben und an der Batterie nuckeln, geht das in Ordnung. Batterieladung ist dennoch nie ein Problem, auch nicht bei Eiseskälte, und wenns nur ist, weil das Wochenende zuverlässig Strecken von 50km einfacher Fahrt bringt... nach sowas ist dann sowohl das Kondenswasser ausm Motoröl raus als auch die Batterie wieder randvoll... Das ist nämlich alles andere als wenig, was da verblödet wird. Im Kaltlauf sind das mehr als 3 Liter pro Stunde, und warm sinds immer noch mehr als 2l pro Stunde.
Stelle ich auch nur 4 mal am Tag (ein- bis zweimal aufm Arbeitsweg) an ner Ampel die Maschine ab, für nur schon anderthalb Minuten, dann macht das 6 Min am Tag. In 10 (Arbeits-)Tagen eine Betriebsstunde gespart, Der durchschnittliche Monat bringt knapp 22 Arbeitstage, macht also, etwas Schwund für den Anlassvorgang eingerechnet noch immer mindestens 4l im Monat, die nicht verbrannt werden. Nun überlegt euch selber, wie viele Monate im Autoleben zusammenkommen... 120 sinds bestimmt. Der Liter Sprit kost momentan und schon seit gut einem halben Jahr mehr als CHF 1.70/l. 4*1.7*120=816 CHF gespart. Dafür kann man sich locker einmal einen neuen Anlasser einbauen lassen, wenns sein muss... Ein allenfalls revidiertes Gebrauchtteil wirds allerdings wesentlich günstiger geben, und das wird die letzten 50'000km auch noch überstehen. Was die Batterie noch kost, buche zumindest ich unter dem Titel Komfort ab... ich dreh durch, wenn der Motor auch nur Minuten im Standgas nutzlos orgelt... soviel sind mir ruhige Nerven hinterm Steuer wert.
Der Anlasserverschleiss hält sich in Grenzen, weil, anders als beim normalen Anlassvorgang öfter mal zwei Anlasserumdrehungen reichen... der Motor lief ja eben noch, alle Lager haben noch etwas Restöl und auf dem Common rail ist auch noch Druck drauf... und die Steuergeräte sind auch alle schon/noch online. Beim normalen Anlassvorgang, wo das Auto ne Weile stand, ist man da wesentlich näher am "cold & dark" dran. Da muss dann der Anlasser schon zwei oder drei Umdrehungen mehr liefern... so jedenfalls meine Erfahrung. Zudem sind Anlasserschäden nicht ganz so häufig, wie man sich das vorstellt. Das trifft meist Fahrzeuge mit jenseits 200'000km und deutlich mehr als 10 Jahren aufm Buckel... Der durchschnittliche Dai wird gar nicht erst so alt... also wird der Anlasser auch nicht zum Problem, wenn er ein wenig mehr leisten muss.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik:  Ausrangiert, leider!
Citroen C1 Automatik BJ 2011:
Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.
Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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