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Zitat von exar
Ich dachte daran, dass bei Zündfolge 1-3-4-2 (ist das auch die Zündfolge beim HC-Motor?) die inneren Zylinder bei bereits vorhandener Reisegeschwindigkeit durch einen Klick am Schalter keinen Spirit mehr bekommen. 1+4 zünden dann mit je zwei Kurbelwellenumdrehungen Abstand und dem ganzen Auto und seiner Bewegungsenergie als Schwungmasse.
Man müsste also nur dafür sorgen, dass die Lambdasonde davon keinen (O2-reichen) Wind bekommt... 
Am besten Fächerkrümmer 4-2-1, wobei die (funktionierende  ) Lambdasonde für die außen liegenden Zylinder ist.
Im Mittelteil (-2-) des Fächerkrümmers dann jeweils einen Kat pro "gegenüberliegendem" Zylinderpaar. Dann müsste es gehen.
Wenn man wieder Schub braucht, dann Klick, wieder beide zuschalten. 
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Ich hab glaub ich schon verstanden, wie Du das meinst. Nur ist das Sparpotential bei einem kleinen Motor eben bescheiden. Der ist, wie am Autobahnverbrauch zu merken, recht gut ausgelastet. Da dann Zylinder abzuschalten bringt ausser dem technischen Aufwand dafür und verminderten Fahrleistungen wenig.
Dagegen ist ein grosser Motor selbst bei zügiger Autobahnfahrt zu kaum mehr als 20% ausgelastet, selbst wenn also bei der Stillegung des halben Motors dann 70% oder so an Leistung wegfallen, reicht der Rest immer noch locker zum Fahren mit konstanter und annehmbar hoher Geschwindigkeit. Ausserdem sind das oft V-Motore, das heisst, der Motor ist konstruktiv ohnedies doppelt gemoppelt, etwa was Auspuff und Kat angeht. Man braucht da also nur noch den Ansaugtrakt zu modifizieren und die Motorsteuerung anzupassen, und wenns denn geht, auch die Ventilsteuerung.
Bei einem Reihenmotor ist ein zweigeteilter Auspuff und Kat dagegen echter Mehraufwand, und damit die Luftmenge dann auch passt, muss man auch den Ansaugtrakt noch zweiteilen...
Den grössten Brocken an Spritersparnis bringt dann der Leerlauf bei warmem Motor, wobei man das eben per Start-Stop-Automatik auch bekommt, und zwar wesentlich einfacher und billiger.
Zudem würde ICH eben nicht immer die gleichen Zylinder stillegen wollen, aus Gründen der Materialbeanspruchung. Das würde ausser dem ein-aus-Schalter also wenigstens noch einen Umschalter bedingen.
Konstruktiv mit allerdings unrentabel hohem Aufwand sicher umsetzbar. Von Schadrisiko redet da aber noch niemand, und TÜV ist da auch keiner dabei, denn dazu bräuchtest - einwandfrei funktionierendes System vorausgesetzt - ein Abgasgutachten. Kostenpunkt etliche tausend €, das dann aber ggf. auch auf weitere exakt gleiche Umbauten umlegbar.
Als Einzelstück eigentlich nur zu empfehlen, wenn man viel selber machen kann und Geld keine Rolle spielt, sondern man sowas, im Sinne einer Machbarkeitsstudie, einfach haben will, egal was es kost.
Damit das mit der Lambdaregelung funktioniert, müsstest Du die Luftmenge eben auch für jede Motorhälfte separat erfassen, und das wiederum kann das originale Steuergerät nicht. Es hat nur einen Anschluss für einen MAP-Sensor. Den benötigten zweiten könntest Du nicht anschliessen.
Dasselbe Problem auf der Abgasseite. Der Motor mag ja zwei Lambda-Sonden haben. Allerdings sitzt eine vor dem Kat, eine dahinter. Um die Zylinderabschaltung zu realisieren müsstest Du aber zwei Kat haben und für jeden dieser beiden Katalysatoren je eine Lambdasonde vor und nach jedem einzelnen der beiden Katalysatoren.
Auf zwei Katalysatoren mit je nur einer Lambdasonde umzusteigen, ist aus mehreren Gründen keine Option:
Ab Euro 4 (glaub ich) sind zwingend Katalysatorsysteme mit Monitorsonde vorgeschrieben. Das heisst, Du brauchst unbedingt 2 Sonden pro Kat, denn das OBD muss die Einhaltung der Abgaswerte selber mit Bordmitteln konstant überwachen, und deshalb brauchts eine Monitorsonde pro Kat.
Wenn Du auf eine ältere Euronorm wechseln wolltest, ginge das nur mit einem Auto, das alt genug ist, dass man es trotz dieser älteren Euronorm noch zulassen könnte. Nach einer zum Teil recht kurzen Übergangsfrist wird jeweils die aktuelle Euronorm zur Zulassungsvoraussetzung, heisst es gibt dann ein Stichdatum, ab dem eine Erstzulassung von Fahrzeugen mit den älteren Euronormen nicht mehr möglich ist.
Aber selbst wenn es das nicht gäbe: Nur weil das Motorsteuergerät die Signale zweier Lambdasonden verarbeitet, heisst das eben nicht, dass Du damit zwei Katalysatoren regeln kannst. Weil eben nur eine der beiden Sonden regelt, die andere überwacht.
Also: Ganz egal, ob Du nun einen Kat nach einer älteren Euronorm, der mit einer Lambdasonde pro Kat auskommt, haben willst, oder eben einen neueren, der zwei Lambdasonden braucht; wenn Du zwei Zylinder abschalten willst, dann musst Du sowohl die Frischluftzufuhr, als auch den Abgasstrom dieser beiden Zylinder von den anderen beiden trennen, und die Kats beider Motorhälften je separat regeln.
Das wiederum heisst, Du musst je zwei Zylinder Regeltechnisch wie einen kompletten Motor betreiben, und zwar allermindestens in all jenen Belangen, die den Kat beeinflussen.
Also ist es völlig egal, ob Du nun manuell abschaltest oder automatisch, Du brauchst in JEDEM Fall ein zweigeteiltes, oder gleich zwei getrennte Motorsteuergeräte. Sonst wird der Leerlauf nicht hinhauen bei Zylinderabschaltung.
Und dabei sind alle mechanischen Probleme wie die der Reibungsverluste oder mögliche thermische oder Vibrationsprobleme noch gar nicht angesprochen.