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Registriert seit: 05.12.2006
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Zur Klarstellung: über CNG hatte ich bisher keine Silbe geschrieben. Das ist von den Gasantrieben aber wohl wirklich die Variante, die am besten funktioniert. Während man für LPG allerdings noch hie und da Tankstellen findet (ich hätte auf meinen üblichen Strecken im Moment zwei Stück, aber die nächste auch mehr als 10km von zu Hause...) siehts bei CNG noch dünner aus. Schon deshalb sag ich dazu nichts. Wo es CNG immer mal gibt, ist an den Autobahntankstellen. Die sind hierzulande allerdings so teuer, dass man da nur im Notfall tankt - jedenfalls, wenn man zu denen gehört, die überhaupt über Treibstoffkosten nachdenken.
Auch das wäre für mich ein Grund gegen ein Gasfahrzeug. Da würde ich erst drüber nachdenken, wenn ich im Umkreis von 5km um den Wohnort eine Tankstelle hätte. Benzin bekommt man dagegen bis auf weiteres an jeder Tankstelle, und davon gibts mehr als genug.
Kommt dazu: Die Mehrkosten für den Gasantrieb, egal ob LPG (billiger) oder CNG wollen auch bezahlt sein. Damit ist man dann in einer Preisregion, wos auch Alternativen gibt. Für den Kurzstreckenbetrieb kriegt man Elektromobile da schon günstig, wenn es was für mehr sein soll, könnte es dann auch langsam ein Hybrid oder (zumindest in naher Zukunft) ein Plug-in-Hybrid werden. Damit ist man dann auch nicht mehr auf politische Bevorzugung von LPG angewiesen.
Zur CO2-Frage: Völlig richtig, dass da Gas nicht bevorzugt wird. Bioehtanol wird ja auch nicht bevorzugt. Auch nicht in dem Fall, dass es tatsächlich aus nachhaltigen Quellen stammt. Gas, egal übrigens ob CNG oder LPG ist da sowieso von Vorteil gegenüber den flüssigen Kohlenwasserstoffen, denn es enthält so oder so weniger Kohlenstoff, der dann zu CO2 verbrannt wird. Obendrauf wird Erdgas öfter mal einfach abgefackelt. Braucht man es als Autotreibstoff, entsteht deswegen also nicht wirklich mehr CO2. Allerdings: Dem Treibhauseffekt ist egal, woher das CO2 kommt... zumindest, solange aus fossilen Quellen, wozu in der Regel sowohl CNG als auch LPG zählen, bei denen der Hauptunterschied eigentlich nur im Speicherdruck liegt. (LPG 8 bis 10 Bar oder so, CNG 200 Bar). Welches von beidem mehr hergibt für den Preis oder das Tankvolumen spielt erst dann eine Rolle, wenn mans in vernünftiger Distanz von zu Hause tanken kann, und überhaupt mal bereit ist, den Mehrpreis fürs Fahrzeug zu zahlen. Wenn, dann würd ich da (langsam, denn die Reichweiten werden langsam tauglich) eher auf elektro gehen, und somit bis zu einem gewissen grad unabhängig von Tankstellen werden.
Die Aufwendungen für die Akkuherstellung spielen solange keine Rolle, wie es keine Rolle spielt, wie viel sog. graue Energie in der Erdölindustrie und damit in jedem Liter Benzin und Diesel steckt. Da müsste man, wenn denn, schon für gleich lange Spiesse sorgen.
Wir sind, ob nun grün oder nicht, an einem Punkt angekommen, wo klar ist, dass fossile Treibstoffe nicht zukunftsfähig sind. Ich fahre auch noch einen Verbrenner, aber nur, weil es noch keine gebrauchten Alternativen mit genügend Reichweite und zu entsprechend günstigen Preisen gibt. Allein schon mit Blick darauf, wo die fossilen Treibstoffe herkommen (das wurde auch schon gestreift) ist es sicher besser, sich davon möglichst unabhängig zu machen. Die Lieferanten dieser Suppe sind nämlich die, die nicht nur auf die Umwelt, sondern auch noch (ungestraft) auf Menschenrechte und anderes Völkerrecht scheissen. Hat nichts mit Umweltpolitik zu tun, zeigt aber, dass fossile Treibstoffe auch sonst nicht gut sind in ihren Auswirkungen, weil sie Sachzwänge schaffen, die die Welt insgesamt schlechter machen.
Zur Reichweite: Zumindest ich brauche höchst selten mehr als 400km an einem Tag. Und wenn doch, dann ist da immer mindestens einmal ne Essenspause dazwischen. Das ist dann also so in etwa das, was ein Elektromobil vernünftigerweise können muss (bei Gas reicht das auch, aber nur, wenn bei fast leerem Tank dann eine passende Tankstelle da ist). Allerdings muss es dann eben auch recht schnell nachladen können. Bringt ja nichts, wenn ich für 200km Reichweite 24h laden muss. Denn im Alltag nutzen kann man nur, was man in höchstens 10 oder 12h in den Akku wieder rein bekommt. Bringt ja nichts, wenn ein Auto statistisch 23h am Tag steht, aber nur 8h davon zu Hause, wo eine Steckdose verfügbar ist...
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik:  Ausrangiert, leider!
Citroen C1 Automatik BJ 2011:
Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.
Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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