Früher ist der Fan von Kei Cars (oder Kleinstwagen, wie man sie einfach nannte) einfach zu Daihatsu gegangen oder zu Suzuki und hat dort ein entsprechendes Angebot vorgefunden (Cuore, Copen, Move, Suzuki Wagon R). Das waren einige tausend pro Jahr. Mit Opel Agila, Fiat Cinquecento/Seicento, Smart Fortwo/Forfour, VW Lupo/up!, sogar ein Corsa B war kaum größer, gab es in den letzten Jahrzehnten günstige und brauchbare Klein(st)wagen im Überfluss (millionenfach). Alle waren ca. 3,5 m lang und 1,5 m breit (+- 10 %).
Inzwischen geht es stark in Richtung 4 m Länge und 1,8 m Breite bei europäischen Einstiegsmodellen und das ist beim Platzangebot in den Autos und vor allem auf den Straßen eine Frechheit. Immer mit dem Fokus, mehr für entsprechende Autos verlangen zu können.
Dass dann ein paar hundert (?) lieber ein individuelles Auto aus Japan importieren wird die europäischen Hersteller nicht zum Umdenken bewegen. Im Gegenteil. Je importiertes Auto gehen dutzende/hunderte alte "Elefantenrollschuhe" in die Schrottpressen.
Die Kritik an den neuen Modellen von Daihatsu sehe ich weniger im Kontext zum aktuellen Angebot europäischer Hersteller, sondern zu früheren Modellen von Daihatsu. Ein L251 3-Türer hatte in der Basis weder einen Stabilisator, noch hintere Fenster, die man öffnen konnte, noch Einzelradaufhängung hinten. Alles gab es beim L80 aus den 80er Jahren. Aber wer in Ländern mit hohen Löhnen produziert, muss eben sparen, wo es nur geht.
Also am besten erhalten, was noch übrig ist... es kommt ja nichts besseres mehr nach. Ich hatte lange Zeit auf einen Nachfolger des Honda Insight oder ein vergleichbares 2-3 Liter Auto gewartet - vergeblich. Der Prius war mit der 4. Generation ausentwickelt, der Swace/Corolla hat wenigstens den gleichen Antrieb wenn auch eine katastrophale Aerodynamik. Und für 7 Jahre hatte ich mit dem Space Star und 3,5 l/100 km wenigstens das Optimum herausholen können, was mir ein Hersteller an einem bezahlbaren und optisch ansprechenden Auto bieten konnte.
Mfg Flo
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